Herzlichen Dank für Ihr großes Interesse an der vergangenen TASIMA-Tagung!

Es war inspirierend zu sehen, wie engagiert und aktiv die Teilnehmenden aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung zur Zukunft der Abfallwirtschaft beigetragen haben. Dank Ihrer Expertise und Ihrer Diskussionsfreude konnten wir gemeinsam wertvolle Impulse für eine nachhaltige und zukunftsweisende Abfallwirtschaft setzen.

Die nächste TASIMA findet am 10. und 11. September 2025 statt – zwei Tage voller spannender Vorträge, praxisnaher Workshops und vieler Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung. Freuen Sie sich darauf, gemeinsam mit führenden Köpfen der Abfallwirtschaft aktuelle Herausforderungen und innovative Lösungen zu diskutieren. 

Merken Sie sich das Datum vor und seien Sie dabei, wenn wir die Zukunft der Abfallwirtschaft weiter gestalten! Wir freuen uns darauf, Sie bei der nächsten TASIMA wiederzusehen.

 

Was ist die TASIMA?

Die Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg, kurz TASIMA, hat sich in über 27 Jahren als Treffpunkt des Erfahrungsaustauschs, des Wissenstransfers und des persönlichen Kennenlernens von Abfallwirtschaftlerinnen und Abfallwirtschaftlern im Land Sachsen-Anhalt und über die Landes- und Bundesgrenzen hinaus etabliert.

Sie wendet sich vor allem an Führungskräfte und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger von kommunalen und privatwirtschaftlich betriebenen Abfallwirtschaftsunternehmen, aber auch an Behörden, Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und Technikhersteller. Jedes Jahr wird unter einem Tagungsmotto ein Aspekt der Siedlungsabfallwirtschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Wir freuen uns, Sie auf unserer Tagung begrüßen zu dürfen!

Programm

Hinweis: Fehlende Informationen werden noch ergänzt.

Mittwoch, 11. September 2024

Ort: Hochschule Magdeburg-Stendal, Campus Herrenkrug, Haus 15, Audimax

Themenblock 1: Begrüßung und aktuelle Berichte aus den Ministerien
10:00 - 12:30 Uhr

Tagungsleitung: Dr. Claudia Hauffe-Kloss, Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt in Sachsen-Anhalt

  • Begrüßung
    Prof. Dr. Manuela Schwartz; Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal
  • Eröffnung - Abfallwirtschaft in Sachsen-Anhalt
    StS Dr. Steffen Eichner; Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt in Sachsen-Anhalt
  • aktuelle Entwicklungen in der Kreislaufwirtschaft
    MinDir'in Dr. Susanne Lottermoser; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
  • Key Note: Nachhaltigkeit als Gerechtigkeitsproblem: Scheitert oder wächst die liberale Demokratie an der Klimakrise?
    Prof. Dr. Matthias Quent; Hochschule Magdeburg-Stendal

Mittagspause

12:30 - 13:30 Uhr:


Themenblock 2: Vermeidung
13:30 - 15:30 Uhr

Tagungsleitung: Manuel Rupsch, MHKW Rothensee

  • Abfallwirtschaftsplan Sachsen-Anhalt - Stand der Fortschreibung
    Dr. Katharina Blechschmidt-Zeng; Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt
  • Dekarbonisierung der thermischen Abfallbehandlung
    Sarah Endres; EEW Energy from Waste GmbH
  • Das Recht auf Reparatur
    Dr. Tamina Hipp; Umweltbundesamt
  • BEHG ab 01.01.2024
    Dr. Tim Schroeder; EEW Energy from Waste GmbH

Kaffee- und Diskussionspause

15:30 - 16:00 Uhr


Podiumsdiskussion
16:00 - 17:30 Uhr

Moderation: Frau Richwien, ifok GmbH

Podiumsdiskussion: Beitrag der Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz

  • Dr. Joachim Manns, EEW Energy from Waste GmbH
  • Andreas Heilmann, GP Papenburg Entsorgung Ost GmbH
  • StS Dr. Steffen Eichner, Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
  • Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker, TEER RWTH Aachen
  • Christian Kunz, BUND

Abendveranstaltung im Jahrtausendturm der Stadt Magdeburg

ab 18:30 Uhr

zu Gast bei der Zauberküche

Donnerstag, 12. September 2024

Ort: Hochschule Magdeburg-Stendal, Campus Herrenkrug, Haus 15, Audimax

Themenblock 1: Recycling
9:00 - 11:00 Uhr

Tagungsleitung: Rolf Oesterhoff, MHKW Rothensee

  • Batterierecycling
    Frank Pommerenke; Li-Cycle
  • Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm
    Dr. Philipp Theuring; EMG Easy Mining Germany GmbH & Martin Braunersreuther; Gelsenwasser
  • CO2-freier Zement
    Mirko Schüring; Ecoment
  • Rost- und Kesselaschen als Rohstoffquelle
    Paul Stork; Storck Umweltdienste

Kaffee- und Diskussionspause

11:00 - 11:30 Uhr


Themenblock 2: Verwertung und Beseitigung
11:30 - 13:30 Uhr

Tagungsleitung: Dr. Claudia Hauffe-Kloss, Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt in Sachsen-Anhalt

  • Chemisches Recycling von Kunststoffabfällen - Bewertung und Einordnung
    Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker; TEER RWTH Aachen
  • Thermochemische Konversion von polyolefinreichen Abfällen
    Dirk Heymel; Hochschule Merseburg
  • Stand der Technik der Abfallablagerung auf Deponien in Deutschland
    Dr. Marco Ritzkowski; HiiCCE Hamburg
  • Wie weiter mit Ersatz- und Recyclingbaustoffen, dem Ende der Abfalleigenschaft und die Evaluierung der Mantelverordnung
    Jörg Schulze; Stadtwerke Halle (Saale)

Mittagsimbiss

ab 13:30 Uhr

Referent:innen

Hier erfahren Sie mehr über unsere diesjährigen Referent:innen.

Prof. Manuela Schwartz

Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal

Manuela Schwartz ist seit 2000 Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Hochschule Magdeburg/Stendal (University of applied sciences). Sie war u.a. Mitglied interdisziplinärer und internationaler Forschungsgruppen zu musikpolitischen und akustischen Themen. Im August 2021 erschien der von ihr mit herausgegebene Band Rechtsextremismus – Musik und Medien. Seit September 2021 ist sie Honorarprofessorin der Université de Montréal. Als Dekanin des FB SGM wurde Manuela Schwartz im März 2022 zur Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal gewählt.

StS Dr. Steffen Eichner

Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

1986 bis 1990
Wissenschaftlicher Assistent in der Sektion Chemie im Wissenschaftsbereich Heterogene Katalyse an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg

1990 bis 1994
Beigeordneter und Stellvertreter des Landrates im Landratsamt Merseburg, verantwortlich für den Aufbau des Umweltdezernates (Untere Naturschutzbehörde, Untere Abfallbehörde, Untere Wasserbehörde, Untere Immissionsschutzbehörde, Umweltlabor, Umweltinformationssystem und Amt für Landwirtschaft), Übernahme der Ämter des Baudezernates (Bauamt, Bauordnungsamt und Planungsamt) im ersten Quartal 1993

1994 bis 2001
2. Beigeordneter und Stellvertreter des Landrates im Landratsamt Merseburg-Querfurt,
Leitung des Dezernates Bau, Planung, Umwelt
Amtsleiter des Amtes für Wirtschafts- und Fremdenverkehrsförderung in Personalunion

2001 bis 2007
2. Beigeordneter und Stellvertreter des Landrates im Landratsamt Merseburg-Querfurt,
Leitung des Dezernates Bau, Planung, Umwelt, Ordnung, Verkehr und Wirtschaft

2007 bis 2009
2. Beigeordneter und Stellvertreter des Landrates im Landratsamt Saalekreis,
Leitung des Dezernates Bau, Planung, Umwelt

2009 bis 2013
geschäftsführender Gesellschafter einer Umweltberatungsgesellschaft

2013 bis 2021
Vizepräsident des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt, verantwortlich für die Abteilung Wirtschaft, Verkehr, Planfeststellungsverfahren, ESF, ab 2019 erweitert um die Bereiche Bau, Denkmalschutz, Kultur und Städtebauförderung

seit 16.09.2021
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-​​Anhalt; zuständig für die Bereiche Klimaschutz und Umwelt

Dirk Heymel

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Hochschule Merseburg

- 2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Merseburg, Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften, an der Professur für Verfahrenstechnik/ Technische Reaktionsführung Prof. Mathias Seitz
- 2022 Konzeptphase ("pool-in-loop") des BMBF-Fördermittelprogramms FONA3, Themenbereich KURTInhaltliche
- 2022 Katalytische Umsetzung von kohlenstoffhaltigen Produktionsrückständen zur Herstellung von Basischemikalien und Sicherung der Rohstoffversorgung BMBF-Fördermittelprogramm Unternehmen Revier
- 2023 Umsetzungsphase ("pool-in-loop") des BMBF-Fördermittelprogramms FONA3, Themenbereich KURT
- Gasreinigung des Produktgases der katalytischen Spaltung
- technisch-ökonomischen Anlayse und Beurteilung der ökologischen Folgen der katalytischen Spaltung
- 2023 Veröffentlichung: Concept of Catalytic Depolymerization of Polyolefinic Plastic Waste to High Value Chemicals; Stephan Schröter*, Thomas Rothgänger, Dirk Heymel, and Mathias Seitz
DOI: 10.1002/cite.202200212

Dr. Susanne Lottermoser

Leiterin der Abteilung "Transformation - Digitalisierung, Circular Economy, Klimaanpassung" im BMUV

Studium der Rechtswissenschaften, Erstes und Zweites Juristisches Staatsexamen 1986 und 1989 in Würzburg, Promotion zum Dr. iur. 1991 in Würzburg. Seit 1990 Tätigkeiten im Bundesumweltministerium u.a. in den Bereichen Strahlenschutzrecht, internationaler Klimaschutz, Ministerbüro, Abordnung zur Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU. Von 2005 bis 2014 Leiterin der Unterabteilung "Grundsätzliche und wirtschaftliche Fragen der Umweltpolitik, fachübergreifendes Umweltrecht". Von 2014 bis 02/2022 Leiterin der Unterabteilung "Stadtentwicklung", zuletzt im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Seit 02/2022 Leiterin der Abteilung "Transformation - Digitalisierung, Circular Economy, Klimaanpassung" im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Dr.-Ing. Katharina Blechschmidt-Zeng

Referatsleiterin Obere Abfall- und Bodenschutzbehörde Land Sachsen-Anhalt

Seit März 2022 ist Frau Blechschmidt-Zeng Referatsleiterin der Oberen Abfall- und Bodenschutzbehörde Sachsen-Anhalts. Um Abfälle umweltverträglich und generationengerecht zu entsorgen, gibt es Richtlinien und Gesetze, deren Einhaltung die Obere Abfallbehörde direkt oder fachaufsichtlich überwacht. Im Referat Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Bodenschutz finden Sie die Ansprechpartnerinnen und -partner in abfallrechtlichen Angelegenheiten und Fragen des Bodenschutzes.

Im Anschluss an ihre Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat Frau Blechschmidt-Zeng das Technische Referendariat des Landes Sachsen-Anhalt absolviert. Seit 2021 ist sie im
Landesverwaltungsamt in Abteilung 4 - Landwirtschaft und Umwelt - tätig.

Martin Braunersreuther

Geschäftsführer Gelsenwasser AG

Umweltwissenschaftler, mehrere Jahre im Anlagenbau - Kläranlagen - national und international tätig, mehrere Jahre Business Development für Französische und Niederländische Unternhemen. Seit 7 Jahren bei der Gelsenwasser AG, zunächsts als Leiter Vertrieb bei der Industrietochter AWS, seit 2019 Geschäftsführer der Gelsenwasser Industrieservice Schkopau GmbH, seit 2021 Geschäftsführer der Phosphorgewinnung Schkopau GmbH, seit 2024 Projektleiter der Gelsenwasser AG - Schwerpunkt Magdeburg.

Sarah Endres

Stellvertretende Bereichsleiterin Unternehmensentwicklung

Sarah Endres, M.A. und MBM, ist seit 2017 bei der EEW Energy from Waste GmbH im Bereich Unternehmensentwicklung tätig. Zunächst war sie Projektleiterin für die Entwicklung der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen in Helmstedt und Stavenhagen. Seit 2019 beschäftigt sie sich zunehmend mit dem Thema Dekarbonisierung und ist seit 2020 Projektleiterin für die Entwicklung der ersten großtechnischen CO2-Abscheideanlage der EEW, am Standort in Delfzijl, den Niederlanden. Vor ihrer Tätigkeit bei der EEW war sie in verschiedenen Positionen im Energiebereich beschäftigt, u.a. bei der Deutschen Energie-Agentur, dena.

Dipl.-Ökonom Andreas Heilmann

Geschäftsführer GP Papenburg Entsorgung Ost GmbH

  • geboren am 05.05.1965 in Greifswald
  • bis 1993 Studium der Betriebs- und Volkswirtschaft in Merseburg und Leipzig
  • seit 1998 Geschäftsführer in der Entsorgungswirtschaft Mitteldeutschlands, zuerst im RWE Konzern
  • seit 2007 in der GP Papenburg Unternehmensgruppe
  • Schwerpunkte der Tätigkeit: Genehmigungsmanagement im Umweltbereich und Rohstoffsektor

    Ehrenamt unter anderem:
  • Vizepräsident der IHK zu Leipzig, leitet auch den dortigen Industrieausschuss
  • Mitglied der Vollversammlung der DIHK, Berlin
  • Mitglied des Vorstandes der Umweltvereinigung Mitteldeutsches Kompetenznetzwerk Kreislaufwirtschaft e.V.
  • Leiter der BDE Region Sachsen-Anhalt

Dr. Tamina Hipp

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Umweltbundesamt

Dr. Tamina Hipp arbeitet als Umweltsoziologin beim Umweltbundesamt zu den Themen Reparatur, nachhaltiger Konsum und Ökodesign. In ihrer Promotion an der BTU Cottbus hat sie untersucht, wie Menschen im Alltag mit elektronischen Geräten umgehen und wie Nutzungsdauern verlängert werden können.

M.Sc. Dipl.-Ing. Christian Kunz

Landesgeschäftsführer BUND Sachsen-Anhalt e.V.

Geboren 1978 in Magdeburg, Ausbild_ng zum Gas-und Wasserinstallateur 1994-1997, Diplomstudium der Wasserwirtschaft 2000-2004, Masterstudium Ingenieurökologie 2004-2007, berufliche Stationen an der HS-Magdeburg (Gewässerforschung) und an der Universität Braunschweig„ seit 2010 bis heute mit wenigen Abstechern in die öffentliche Verwaltung (Umweltamt und Wasser- und Schifffahrtsamt) beim BUND Sachsen-Anhalt tätig. Seit 2020 Landesgeschäftsführer und hier mit den politischen Schwerpunkten Energiegewinnung, Hochwasservermeidung, Gewässerenaturierung und Abfallwirtschaft beschäftigt.

Dr. Joachim Manns

Geschäftsführer, COO EEW Energy from Waste GmbH

Seit 2020  EEW Energy from Waste GmbH: Geschäftsführer, COO
2015 - 2020 MW Umwelt GmbH, Mannheim: Geschäftsführer
2003 - 2015 EnBW AG, Stuttgart und Karlsruhe: u.a. Leiter Technologie- und Innovationsmanagement;
Bereichsleiter Neubauprojekte; Kraftwerksleiter Rheinhafen Dampfkraftwerk Karlsruhe
1999 - 2003 Vasa Energy/Concord Power: Prokurist und Projektdirektor
1996 - 1999 Steag AG, Essen: Projektmanager für Auslandsprojekte
Studium der Physik an der Universität Bonn

Prof. Dr. Matthias Quent

Professor für Soziologie / Vorstandsvorsitzender des Instituts für demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg-Stendal

Matthias Quent (1986), Dr. phil., ist seit 2021 Professor für Soziologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal im Fachbereich SGM. Quent war seit 2016 Gründer und Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) Jena. 2022 gründete Quent gemeinsam mit Prof.in Katrin Reimer-Gordinskaya das Institut für demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er forscht unter anderem zu antidemokratischen Reaktionen in sozialen Transformationen und leitet derzeit das Projekt "Rechtsextremismus in ökologischen Transformationsräumen".

Aktuelle Publikation: Quent, Matthias/Virchow, Fabian (Hrsg.): Rechtsextrem, das neue Normal? Die AfD zwischen Verbot und Machtübernahme, München: Piper, 2024.

Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker

Institutsleiter

Lehr- und Forschungsgebiet Thermoprozesse und Emissionsminderung in der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft an der RWTH Aachen.

Martina Richwien

Mitglied der Geschäftsleitung ifok

Martina Richwien ist seit 2000 bei ifok beschäftigt, seit 2015 als Mitglied der Geschäftsleitung. Sie verantwortet umfassende Strategie- und Beteiligungsprojekte in den Themenfeldern Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz und Energiewende. Ihre Schwerpunkte liegen auf der strategischen und inhaltlichen Konzeption, Beratung und Begleitung von politischen Strategieprozessen und multisektoralen Stakeholderprozessen in den genannten Themenfeldern. So leitete sie Beteiligungs- und Erstellungsprozesse von Klimaschutzplänen und Nachhaltigkeitsstrategien in Kommunen, in verschiedenen Bundesländern und auf Bundesebene. Sie weist eine langjährige vertiefte Expertise bei der Beratung von Transformations- und Aushandlungsprozessen auf dem Gebiet der Energiewende und des Umwelt- und Klimaschutzes auf. Martina Richwien studierte Biochemie an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale. Des Weiteren absolvierte sie ein Hochschulstudium zur Umweltingenieurin (Schwerpunkt – Planung) an der Universität Gh Kassel. Frau Richwien ist international zertifizierte Mediatorin beim D A CH (Deutschland, Austria, Schweiz). Sie ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt.

Dr.-Ing. Marco Ritzkowski

Leiter Forschung, Entwicklung und Innovation bei Hamburg Institute for Innovation, Climate Protection and Circular Economy GmbH

Marco Ritzkowski ist seit 2020 Leiter des Bereichs Forschung, Entwicklung und Innovation bei HiiCCE - Hamburg Institute for Innovation, Climate Protection and Circular Economy GmbH und Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Von 2005 bis 2020 war er Senior Researcher an der TUHH, Nachhaltige Ressourcen- und Abfallwirtschaft. Im Jahr 2005 promovierte er an der gleichen Universität. Er beteiligte sich an mehreren nationalen und internationalen Forschungsprojekten zum Deponieverhalten von Siedlungsabfällen, zur Abfallvorbehandlung und zur Nachsorge von Siedlungsabfalldeponien und war der verantwortliche Forscher für die wissenschaftliche Begleitung des deutschen F&E-Projekts "Aerobe in-situ Stabilisierung von Deponien". Seit 2009 leitete er internationale Projekte im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserqualität sowie der Nachsorge von Siedlungsabfalldeponien.
Marco Ritzkowski ist seit 2011 Geschäftsführer der International Waste Working Group (IWWG) und seit 2008 Leiter der IWWG Task Group Deponiebelüftung. Seit 2019 ist er Redakteur der internationalen Fachzeitschrift Detritus.

Jörg Schulze

Vorsitzender des Vorstandes der Umweltvereinigung Mitteldeutsches Kompetenznetzwerk Kreislaufwirtschaft e.V.

- geb. 1957 in Halle
- verheiratet 2 Kinder
- wohnhaft in Halle
- Dipl. Ökonom
- tätig als Geschäftsführender Gesellschafter in der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft sowie als
Geschäftsführer eines kommunalen Unternehmens in der Wasserwirtschaft
- zur Zeit Projektmanager der Stadtwerke Halle (SWH)
- Vorsitzender des Vorstandes der Umweltvereinigung Mitteldeutsches Kompetenznetzwerk
Kreislaufwirtschaft e. V
- Leiter des Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft

Paul Stork

Geschäftsführer STORK Unternehmensgruppe

14.12.1998 geboren in Magdeburg
2017 Abitur
2022 Bachelor Abschluss
- seitdem tätig im Familienunternehmen

Philipp Theuring

Market Developer EMG Easymining Germany GmbH

Philipp Theuring begann seine berufliche Laufbahn in der hydrologischen Forschung und im Einzugsgebietsmanagement. Er war in mehreren Wasserressourcenmanagementprojekten weltweit aktiv und untersuchte Nährstoffbilanzen und -transport. Seit 2021 ist Philipp Theuring als Marktentwickler bei EasyMining, einem Tochterunternehmen der schwedischen Ragn-Sells Group. Er ist verantwortlich für die Marktentwicklung sowie das vor- und nachgelagerte Materialmanagement für die Ash2Phos-Aktivitäten von Easymining in Deutschland.

Veranstalter

Hochschule Magdeburg-Stendal


1991 gegründet, ist der Name der Hochschule Magdeburg-Stendal längst ein Markenzeichen für eine fundierte akademische Ausbildung und für eine engagierte Studierendenschaft. An drei Fachbereichen in Magdeburg sowie zwei Fachbereichen am Standort Stendal können Studieninteressierte aus etwa 50 Studiengängen wählen.

Mit der 25. TASIMA am 15. und 16. September 2021 ging die komplette Verantwortlichkeit an die Hochschule Magdeburg-Stendal als Hauptorganisator über.


Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt


Das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt befasst sich mit den großen Zukunftsaufgaben unserer Zeit: der erfolgreichen Gestaltung der Energiewende, nachhaltigem Wirtschaften sowie dem Klima- und Umweltschutz. Um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern, bedarf es vielfältiger wissenschaftlicher Expertise. Deshalb ist es das Ziel des Ministeriums, die erstklassige Wissenschaftslandschaft Sachsen-Anhalts weiterzuentwickeln.

Zur Webseite des Ministeriums


Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH


Die thermische Restmüllbehandlungsanlage, das MHKW Rothensee gewährleistet den Städten und Landkreisen in der Region Sachsen-Anhalt und im weiteren Umland langfristige Entsorgungssicherheit.

An der Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH sind die BKB Aktiengesellschaft mit 51% (100% Tochter der E.ON Kraftwerke GmbH) Gesellschaftsanteile und die Städtischen Werke Magdeburg GmbH mit 49% beteiligt.
 
In der Anlage können zur Zeit pro Jahr rund 630.000 Tonnen Restmüll verbrannt und thermisch genutzt werden. Es werden Abfälle mit einem Heizwert von 7.200 bis 15.000 kJ/kg behandelt. Die Feuerungsanlage verfügt über 4 Verbrennungs- linien mit einer Nennleistung von 22,0 Mg/h Restabfall je Linie. Die Feuerungswärmeleistung beträgt je Linie 66,7 MW.

Zur Webseite des MHKW Rothensee

Historie

Hier finden Sie einen Rückblick auf die Tagungen der vergangenen Jahre.

2023 - TASIMA #27 "Abfallwirtschaft im Wandel der Perspektiven"

Am 13. und 14. September 2023 fand die TASIMA zum 27. mal statt. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen, online und offline, für ihr reges Interesse an vielen spannenden Themen!

In diesem Jahr blicken wir erneut zurück, auf viele spannende Beiträge aus Forschung, Wirtschaft und Politik. Die Themen der Beiträge waren in diesem Jahr etwas weiter gefasst und beleuchteten die gesamte Wertschöpfungskette eines Produkts bis es zum Abfall wird.

Mit einer Podiumsdiskussion zum gestiegenen Energiepreis wurden die anstehenden Herausforderungen für die Abfallwirtschaft diskutiert und Kernpunkte erörtert.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer atmosphärischen Abendveranstaltung in einem alten Lichtspielhaus, mit einem charmanten Kurzfilm aus der DDR und einem leckeren Flying Buffet.

Wie mittlerweile Tradition, wurde ein grafisches Protokoll zu unserer Veransstaltung in Echtzeit angefertigt. Das Ergebniss sehen Sie in den Bildern.

2022 - TASIMA #26 "Abfallwirtschaft zu Zeiten der Energiewende"

Am 13. und 14. September 2022 fand die TASIMA zum 26. mal statt. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen, online und offline, für ihr reges Interesse an vielen spannenden Themen!

Die TASIMA ist nun über ein viertel Jahrhundert alt und die komplette Verantwortlichkeit als Hauptorganisator oblag das erste Mal der Hochschule Magdeburg-Stendal. Auch für die kommenden Veranstaltungen freuen wir uns über diese Herausforderung und werden die größte Abfalltagung Mitteldeutschlands weiterführen.

An dieser Stelle möchten wir unseren Partnern, der MHKW Rothensee GmbH und dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt danken. Wir danken der OVGU, ganz besonders Herrn Dr. Hartwig Haase, für all die Tagungen zuvor und das Vertrauen in unsere Kompetenz diese Erfolgsserie weiterzuführen.

2021 - TASIMA #25 „Abfallwirtschaft ohne Grenzen?“

Am 15. und 16. September fand die TASIMA zum 25. mal statt. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen, online und offline, für ihr reges Interesse an vielen spannenden Themen!

Nicht nur wurde die TASIMA ein viertel Jahrhundert alt, die komplette Verantwortlichkeit ging nun an die Hochschule Magdeburg-Stendal als Hauptorganisator über. Wir freuen uns über diese neue Herausforderung und werden die größte Abfalltagung Mitteldeutschlands weiterführen.

An dieser Stelle danken wir unseren Partnern, der MHKW Rothensee GmbH und dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt. Wir danken der OVGU, ganz besonders Herrn Dr. Hartwig Haase, für all die Tagungen zuvor und das Vertrauen in unsere Kompetenz diese Erfolgsserie weiterzuführen.

2020 - TASIMA #25 fällt aus

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Tasima 2020 leider abgesagt werden.

2019 - TASIMA #24 „Abfall – Rohstoff unserer Zukunft“

2018 - TASIMA #23 „Recycling top! Und Vermeidung?“

Zum 23. Mal fand am 26. und 27. September 2018 die Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg im Ratswaagehotel der Landeshauptstadt als Gemeinschaftsveranstaltung des Umweltministeriums des Landes Sachsen-Anhalt, der MHKW Rothensee GmbH, der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke-Universität statt.

Deutschland wird zwar als Recyclingweltmeister gehandelt, jedoch ist auch seine Aufkommensmenge im europäischen Maßstab spitze! Ist hochwertiges Recycling ein nettes Ruhekissen, unbedacht weiter Abfälle zu produzieren, bequem weiter dem ungehemmten Konsum zu frönen und das eigene Verhalten nicht ändern zu müssen? Oder müssten wir uns nicht eigentlich stärker um Vermeidung Gedanken machen? Mittlerweile wird selbst das Recycling kritisch gesehen. Neben neuen, verwertungsorientierten Berechnungsmethoden kommen Probleme, minderwertige Kunststoffabfälle einfach in Richtung Osten zu „verwerten“ hinzu. Es wird viel Handlungsbedarf und ein ehrlicher Umgang mit Quoten, Verfahren und praxistauglicher Gesetzgebung gesehen.

Zweifel kommen dazu, dass globale Probleme und nationale Erfordernisse in der neuen Koalition kurzfristig umgesetzt werden können, wie Prof. Ekardt in seinem Beitrag zum Thema „Kohleausstieg“ verdeutlichte.

Durch das grafische Protokoll von Stefanie Gendera wird ein guter Überblick über den ersten Veranstaltungstag gegeben, der sich vorrangig strategischen Problemen der Abfallwirtschaft widmete.

Nachdem ein Ligaspiel die eigentlich langfristig geplante Abendveranstaltung im Businessclub des 1. FC Magdeburg unmöglich machte (und auf eine kommende TASIMA verschob), trafen sich die Tagungsteilnehmer am Abend in der stimmungsvollen Atmosphäre der Johanniskirche zu einem leckeren Buffet, guten Getränken und Fachgesprächen.

Am zweiten Veranstaltungstag standen vorrangig operative und praxisorientierte Probleme im Vordergrund, wie der Umgang mit der neuen Gewerbeabfallverordnung aus Sicht eines Unternehmers und aus Sicht eines Sachverständigen. Am 1. Januar 2019 löst das neue Verpackungsgesetz 2019 (VerpackG) die derzeitige Verpackungsverordnung (VerpackV) ab. Hierzu informierte Frau Rachut zu Zielen und Aufgaben der Zentralen Stelle Verpackungsregister.

Ein Dauerbrenner – nicht nur auf der TASIMA – ist das Thema mineralische Abfälle, welches aus Sicht der Behörde und der Entsorgungswirtschaft beleuchtet wurde. Und auch das Thema Phosphor als Grundlage einer nachhaltigen Stoffstromwirtschaft wurde 2018 wieder durch einen Vortrag von Prof. Cuhls thematisiert.

Unter anderem durch den Einsatz der Tagungsveranstalter hat die Stadt nun doch einer Ersatzpflanzung für eine dem Sturmtief Paul zum Opfer gefallene Robinie auf dem Ratswaagevorplatz zugestimmt, der im November diesen Jahres gepflanzt werden soll.

In mittlerweile guter Tradition wurden auch 2018 wieder für jeden Tagungsteilnehmer ein Baum an die Schülerinitiative PLANT FOR THE PLANET gespendet und ein kleiner direkter Beitrag zum Thema Klimaschutz geleistet. Gemeinsam mit den 6 € aus dem Spendenschwein konnten 190 € überwiesen werden.

2017 - TASIMA #22 „Kreislaufwirtschaft. Wir schaffen das?!“

Am 20. und 21. September trafen sich wieder fast 200 Experten aus Deutschland zur 22. Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg, die gemeinsam vom Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt, der MHKW Rothensee GmbH, der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg veranstaltet wird.

Als Keynotespeaker mahnte Prof. Welzer an „Wer den zivilisatorischen Standard erhalten oder besser noch ausbauen will, der sich in Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Bildungs-, Gesundheits- und Sozialversorgung und eben in Freiheit verkörpert, muss … unausweichlich eine ökologisch verträgliche Wirtschaftsweise entwickeln. [...] Aber gegenwärtig geschieht das exakte Gegenteil. Der globale Siegeszug des wachstumswirtschaftlichen Kapitalismus bedeutet, dass nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsformen in rasender Geschwindigkeit durch nicht-nachhaltige ausgetauscht werden.“ Schwierig, sich nach seinem Vortrag wieder den „Alltagsproblemen“ der Abfallwirtschaft zuzuwenden.

Was hatte die Veranstalter zur Auswahl des Titels 2017 bewogen? Deutschland hat auf dem Gebiet des Recyclings und der Kreislaufführung von Stoffen  – auch aus Gründen mangelnder eigener Rohstoffe – weltweit und zweifelsfrei eine führende Position eingenommen. Trotzdem kommt Professor Bachmann, Leiter der Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung und Referent im Vorjahr, zu der Aussage „Deutschland hat keine Kreislaufwirtschaft.“.

Ein neues Wertstoffgesetz scheitert an Streitigkeiten über Kompetenz und Zuständigkeiten zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Akteuren. Die Thematik ist so kompliziert geworden, dass nur noch Experten und vielfach Juristen die umfangreiche Gesetzgebung durchdringen und umsetzen können. Gutachten und Gerichtsurteile spielen neben technischen und logistischen Innovationen eine immer wichtigere Rolle in der Abfallwirtschaft.

Es fehlen verbraucherfreundliche, für den Bürger leicht verständliche Möglichkeiten der Getrennterfassung. Konsumorientierte Lebensweise und einhergehende billige Massenproduktion führen zu einer Plastikwelt mit einem rekordverdächtigen Abfallaufkommen.

Gelingt es, das Abfallaufkommen vom Wirtschaftswachstum abzukoppeln, wie Dr. Jaron vom Bundesumweltministerium gefordert hat? Wir reden viel über Recycling aber wenig über Vermeidung. Vermeidung müsste aber bei uns selbst, bei unserem Verhalten und unseren (Kauf-)Entscheidungen ansetzen und ist nicht unbedingt „wachstumskonform“. Eine Frage in der Podiumsdiskussion „By Design or By Desaster!“ war, wer hierfür die Verantwortung hat und übernimmt. Ist nur der verantwortungsbewusste Konsument gefordert oder haben Handel und politisch gesetzte Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass der Kunde ein nachhaltiges Produkt unbesorgt aus dem Regal nehmen kann? Sind die Produkte nachhaltig gestaltet?

Diese Aufzählung zeigt, dass es in der Siedlungsabfallwirtschaft genügend Diskussionsstoff sowie wichtige Entwicklungen in den Technologien und Märkten gibt.

Sehr unterhaltsam leitete Professor Harald Meller vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie den stimmungsvollen Abend in der FestungMark, mit den detektivischen Untersuchungen der Abfallgruben an Luthers Wohnorten und seinen Rückschlüssen auf das Alltagsleben der Familie Luther, ein.

Nachdem die Stadt eine Ersatzpflanzung für eine dem Sturmtief Paul zum Opfer gefallene Robinie auf dem Ratswaagevorplatz abgelehnt hat, hat die TASIMA in guter Tradition auch 2017 wieder für jeden Tagungsteilnehmer ein Baum an die Schülerinitiative PLANT FOR THE PLANET gespendet und einen kleinen direkten Beitrag zum Thema Klimaschutz leisten.
Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-99-7).

2016 - TASIMA #21 „Kreisläufe in nachhaltiger Qualität“

Am 21. und 22. September trafen sich wieder fast 200 Experten aus Deutschland zur 21. Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg, die gemeinsam vom Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt, der MHKW Rothensee GmbH, der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg veranstaltet wird.

Deutschland hat auf dem Gebiet des Recyclings und der Kreislaufführung von Stoffen – auch aus Gründen mangelnder eigener Rohstoffe – weltweit und zweifelsfrei eine führende Position eingenommen. Aktuelle Strategien, Strukturen und Technologien des Recycling wurden auf der TASIMA21 hierzu von Frau Professorin Christina Dornack, TU Dresden, vorgestellt. Speziell das Stahlrecycling, welches beispielhaft für eine hochwertige Abfallverwertung ist, und die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen wurden auf der Tagung durch Vorträge von Dr. Rainer Cosson und Professor Mario Mocker detaillierter beleuchtet.

Trotzdem kommt Professor Günther Bachmann, Leiter der Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung, in seinem Tagungsbeitrag zu der Aussage „Deutschland hat keine Kreislaufwirtschaft.“ (siehe Tagungsband ISBN 978-3-930385-96-6).

Ein neues Wertstoffgesetz scheitert an Streitigkeiten über Kompetenz und Zuständigkeiten zwischen privatwirtschaftlichen und kommunalen Akteuren. Das Streitgespräch zwischen Helmut Schmitz, der kurzfristig Herrn Michel Wiener, CEO beim Duales System Holding GmbH & Co.KG, vertreten hat und Hartmut Gaßner, [Gaßner, Groth, Siederer & Coll.], hat hierzu die gegenseitigen Argumente gezeigt. Die Thematik ist so kompliziert geworden, dass nur noch Experten und vielfach Juristen die umfangreiche Gesetzgebung durchdringen und umsetzen können. Gutachten und Gerichtsurteile spielen neben technischen und logistischen Innovationen eine immer wichtigere Rolle in der Abfallwirtschaft.

Es fehlen verbraucherfreundliche, für den Bürger leicht verständliche Möglichkeiten der Getrennterfassung. Konsumorientierte Lebensweise und einhergehende billige Massenproduktion führen zu einer Plastikwelt mit einem rekordverdächtigen Abfallaufkommen. Nach einer Studie der Bertelsmannstiftung landet Deutschland bei der Abfallmenge pro Kopf (ein Indikator der 17 Sustainable Development-Goals) nur auf Platz 28 von 34 betrachteten Industriestaaten.

Große Mengen der genutzten Kunststoffe gelangen unkontrolliert in die Umwelt (32% der weltweiten Produktion allein im Bereich der Verpackungen nach Professor Helmut Maurer, Europäische Kommission) und hier in die sensiblen Ökosysteme der Weltmeere wie der Vortrag von David Jones (Plastic Oceans) zeigte. „Ohne Reformen wird im Meer 2025 eine Tonne Plastik auf drei Tonnen Fisch kommen“ (Professor Günther Bachmann).

Diese Aufzählung zeigt, dass es in der Siedlungsabfallwirtschaft genügend Diskussionsstoff sowie wichtige Entwicklungen in den Technologien und Märkten gibt.

Diese Diskussionen wurden in entspannter Atmosphäre am Abend des ersten Veranstaltungstages im Theater in der Grünen Zitadelle fortgeführt. Gelungener Einstieg waren natürlich das Buffet, welches durch das Restaurant Selma & Rudolph angeboten wurde, und vor allem eine unterhaltsame Plauderei zum Thema “Waste, Wein und Wahrheiten“ zwischen Herbert Beesten (feinherbe Lyrik, Schreibkräfte) und Bernard M. Kemper, CEO bei der EEW Energy from Waste GmbH.

Auch die Entsorgungsunternehmen selber haben die Bedeutung nachhaltigen Handelns erkannt und richten ihren Betrieb immer stärker an sozialen und umweltbezogenen Gesichtspunkten aus wie die Vorträge von Martin Urban, Vorstand bei den Berliner Stadtreinigungsbetrieben und Professor Rüdiger Siechau, Stadtreinigung Hamburg, beispielhaft zeigten.

Auf diesem Gebiet gibt es auch für die Otto-von-Guericke-Universität noch viel zu tun. Dass sie auf einem guten Weg ist, zeigt die Vergabe des TASIMA-Preises an einen Studenten der Otto-von-Guericke-Universität. In der prämierten Masterarbeit untersucht Herr Brinken „Nachhaltigkeitsberichte an deutschen Universitäten“ und wirkt selbst als Kopf des Nachhaltigkeitsbüros an der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die Universität mit.

Die TASIMA leistete auch 2016 einen kleinen direkten Beitrag zum Thema Klimaschutz, indem für jeden Tagungsteilnehmer ein Baum an die Schülerinitiative PLANT FOR THE PLANET gespendet wurde.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-96-6).

2015 - TASIMA #20 „Jubiläumsveranstaltung zur 20. TaSiMa“

Im Jahr 2015 fand die Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg bereits zum 20. Mal statt. Zur Jubiläumsveranstaltung, der TASIMA20, konnten über 180 Teilnehmer am 16. und 17. September im Ratswaagehotel Magdeburg begrüßt werden. Damit wurde auch ein neuer Besucherrekord für die TASIMA aufgestellt.

Die TASIMA20 wurde in guter Tradition nach der Begrüßung durch den Prorektor der Otto-von-Guericke-Universität, Herrn Prof. Dr. Christen, durch den Umweltminister des Landes, Herrn Dr. Aeikens, eröffnet, der auch die aktuellen politischen Rahmenbedingungen und den abfallwirtschaftlichen Stand in Sachsen-Anhalt darstellte.

Für Deutschland erweiterte Herr Dr. Jaron vom Bundesumweltministerium den geographischen Betrachtungsrahmen in diesem Themengebiet. Während sein Beitrag im Tagungsband vor allem die Bedeutung der Abfallvermeidung als internationale Herausforderung in den Mittelpunkt stellte, ging der Redebeitrag vorrangig auf abfallrechtliche Belange und zu erwartende Entwicklungen in Deutschland (Abfallvermeidungsprogramm, Verpackungsverordnung/Wertstoffgesetz, Elektronikgeräte-Gesetz, Ersatzbaustoffverordnung, Gewerbeabfallverordnung) und in Europa (EU-Legislativpaket) ein.

Erstmalig wurde 2015 der TASIMA-Preis für die beste studentische Abschlussarbeit im Bereich Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft verliehen und durch die drei Veranstalter der TASIMA an Herrn Mathias Hahn von der Hochschule Magdeburg-Stendal überreicht.

Im Vortragsblock Energie&Abfall erläuterte Frau Prof. Dr. Flamme Entwicklungen in der Sekundärbrennstoffbranche als gütegesicherter Brennstoff nach RAL-GZ 724 in Abgrenzung zu nicht gütegesicherten heizwertreichen Fraktionen sowie deren sinnvolle Zuordnung zu Verwertungswegen. Herr Pietsch von den Städtischen Werken Magdeburg stellte das neue Projekt eines Biomassekraftwerkes am Standort Magdeburg Cracau vor. Herr Schulze als Vertreter der Hallischen Wasser und Stadtwirtschaft referierte zu Best-Practice-Lösungen bei der Sammlung, Sortierung und Zerlegung von Elektro-Altgeräten.

Neu als Format in der TASIMA war eine Podiumsdiskussion zum Thema „Entsorgung & Economy“ zu der führende Vertreter der kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft begrüßt werden konnten. Mit Herrn Kemper (EEW Energy from Waste GmbH), Herrn Rehbock (bvse e.V.), Herrn Prof. Dr. Siechau (Stadtreinigung Hamburg), Herrn Hoffmeyer (Nehlsen AG) und Herrn Dr. Thärichen (VKU e.V.) diskutierten kompetente Fachleute angeregt und anregend über den Stand der deutschen Abfallwirtschaft im Kontext der europäischen Anforderungen. Ohne Frage war dieser Programmpunkt das Highlight der 20. TASIMA. Das Format soll weitergeführt werden, obwohl eine Wiederholung einer so „hochrangigen“ Besetzung schwierig sein wird.

Am zweiten Veranstaltungstag stellten im Block „Vom Wert der Wertstoffe“ Frau Prof. Dr. Gerke (Hochschule Magdeburg-Stendal), Herr Dr. Thärichen (VKU e.V.), Herr Mzikian (SOEX GmbH) und Frau Seiler Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie) Recyclingstrategien und Lösungen zum Umgang mit Kunststoffverpackungsabfällen, Alttextilien und neuen komplexen Hochtechnologie-Werkstoffen zur Diskussion.

Der letzte Vortragsblock zu mineralischen Abfällen war mit Spannung erwartet und von vielfältigem Interesse begleitet worden.

Eröffnet wurde der Block von Herrn Dr. Biedermann, der als Referatsleiter im Bundesumweltministerium für diesen Bereich zuständig ist und kompetent Hintergründe und Stand der rechtlichen Entwicklungen erläuterte. Frau Dr. Hauffe-Kloss vom Landesumweltministerium Sachsen-Anhalt gab einen Überblick über die mineralischen Stoffströme im Bundesland und Herr Röth von der BAUREKA GmbH stellte Einsatzpotentiale von mineralischen (Ersatz-)Baustoffen in den Mittelpunkt seines Vortrages. Abschließend wurden Erfahrungen mit der ersten Gipsrecyclinganlage in Deutschland durch Herrn Bunzel von der MUEG GmbH vorgestellt.

Abgerundet wurde das Programm durch die Abendveranstaltung im Haus des Handwerks mit einem kulinarisch anspruchsvollen Buffet des Restaurants „Selma&Rudolph“ und einer viel beachteten Festrede der Staatsekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt Frau Dr. Zieschang – sowie natürlich vielen interessanten und angeregten Gesprächen unter FachkollegInnen.

Die TASIMA leistet auch 2015 einen kleinen direkten Beitrag zum Thema Klimaschutz, indem für jeden Tagungsteilnehmer ein Baum an die Schülerinitiative PLANT FOR THE PLANET gespendet wird.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-88-1).

2014 - TASIMA #19 „Kreislaufwirtschaft 2.0“

Die 19. Tagung Siedlungsabfall Magdeburg fand am 17. und 18. September 2014 unter der Überschrift „Kreislaufwirtschaft 2.0“ statt und bot seinen ca. 180 Besuchern wieder ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm, das aktuelle Entwicklungen und zukünftige Erwartungen einer modernen Abfallwirtschaft in Deutschland vor- und zur Diskussion stellte.

Die vorgestellten Beiträge bewiesen, dass die Kreislaufwirtschaft wesentliche Beiträge zur Lösung des immer dringlicher werdenden Problems des Klimaschutzes und zur Sicherung knapper werdender Energie- und Rohstoffressourcen leisten kann. Mittlerweile haben die europäischen und nationalen Vorgaben die Kreislaufwirtschaft in Deutschland auf den Weg zu einer neuen Qualität, einer Stoffstromwirtschaft geführt. Mit neuen und aktuell zu erwartenden gesetzlichen Regelungen und Aktivitäten (z. B. dem nationalen Abfallvermeidungsprogramm) übernimmt Deutschland dabei traditionell in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle für Europa.

Das Programm der TASIMA19 spiegelte dieses Spannungsfeld zwischen den politischen Rahmenentwicklungen und der operativen Umsetzung dieser politischen Vorgaben im Tagesgeschäft wider. Die TASIMA versuchte dabei – neben rein informativen Themen – Lösungsansätze, Umsetzungsbeispiele und abfallwirtschaftliche Tendenzen und Entwicklungen aufzugreifen und zu beleuchten.

Traditionell wurde die Tagung durch den Beitrag des Umweltministers des Landes des Sachsen-Anhalt, Herrn Dr. Hermann Onko Aeikens, zur aktuellen Situation der Abfallwirtschaft im Bundesland eröffnet. Frau Dr. Evelyn Hagenah, vom Umweltbundesamt Dessau-Roßlau sensibilisierte mit Ihrem Vortrag zu den neuen Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft und führte weiter in die Thematik ein.

Einen besonderen Höhepunkt der Fachtagung bildete das Hauptreferat von Professor Heinrichs, LEUPHANA Universität Lüneburg, zur Energie(wende)politik, ein Thema, dem - auf die Abfallwirtschaft bezogen - am zweiten Tag ein ganzer Block gewidmet war.

Im nach Meinung vieler Tagungsbesucher spannendsten Vortragsblock „Markt & Müll“ stellten Holger Alwast, Prognos AG, Berlin, und Dirk Lechtenberg, MVW Lechtenberg Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft, Duisburg / DGAW e.V., Berlin zu erwartende Marktentwicklungen in Deutschland durch Kapazitäts- und Aufkommensverläufe sowie Importe und Exporte in den Vordergrund. Nicht zum ersten Male trafen sich Peter Kurth, BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V., Berlin, und Prof. Dr. Rüdiger Siechau, Stadtreinigung Hamburg, auf der TASIMA, um die unterschiedlichen Sichten privater und kommunaler Entsorgungsunternehmen kompetent und nicht ohne Humor zu diskutieren.

Im Vortragsblock „Stoffstromdenken“ wurden Systeme, Strategien und gesetzliche Vorgaben in den Bereichen „Bioabfallverwertung“ (Dr. Michael Kern, Witzenhausen Institut, Witzenhausen), „Alttextilien und Umgang mit gewerblichen Sammlungen“ (Kornelia Hülter, Abfallwirtschaft Region Hannover, Hannover) und Elektrogesetz (Dr. jur. Guido Odendahl, Umweltbundesamt Dessau) vorgestellt.

Am Donnerstag wurden weitere interessante Themen in den Vortragblöcken „Energie und Abfall“ (Thomas Pietsch, Städtische Werke Magdeburg, zur bundesweiten Strompreisentwicklung; Heinz Böhmer, Kreiswerke Delitzsch, zur EBS-Herstellung und –nutzung sowie Sven Winterberg, Stadtreinigung Hamburg, zur Strom und Wärmegewinnung aus Abfall unter geänderten Rahmenbedingungen) sowie „Mineralische Abfälle“ diskutiert (Bert Vulpius, Unternehmerverband Mineralische Baustoffe, zur Verwertung mineralischer Abfälle; Dr. Alexander Gosten, Berliner Stadtreinigungsbetriebe, zu Chancen und Risiken der stofflichen Verwertung in Abfallverbrennungsanlagen; Boris Breitenstein, TU Clausthal, zum TönsLM-Verfahren, einem Gesamtkonzept zur Ressourcennutzung beim Deponierückbau sowie BD Gunther Weyer, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, zur zukünftigen Rolle von Deponien in einer Kreislaufwirtschaft).

2014 besuchten ca. 180 Teilnehmer, Führungskräfte und Entscheidungsträger von kommunalen und privatwirtschaftlich betriebenen Abfallwirtschaftsunternehmen, aus Behörden, Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und von Technikhersteller die TASIMA. 2014 fand die Abendveranstaltung nach einer längeren Pause wieder in der FestungMark statt. Die Tagung leistete auch 2014 einen kleinen direkten Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit, indem für jeden Tagungsteilnehmer ein Baum an die Schülerinitiative PLANT FOR THE PLANET gespendet wurde.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-85-0).

2013 - TASIMA #18 „Kreislaufwirtschaft - immer besser, immer mehr“

Wieder sehr gut besucht war die diesjährige Tagung Siedlungsabfall Magdeburg am 18. und 19. September, die unter der Überschrift „Kreislaufwirtschaft - immer besser, immer mehr“ zum 18. Mal stattfand. Michael Dörffel vertrat Minister Oeikens und hielt für ihn den Eröffnungsbeitrag „Abfallwirtschaft in Sachsen-Anhalt“.

Das Buch der Journalistin Petra Pinzler „Immer mehr ist nicht genug“ hat die Anregung für den Titel der 18.  Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg gegeben. Während man sich im Bereich Produktion und Konsum fragen sollte, ob Entwicklung immer nur mit „Wachstum“ definiert werden muss und ob dieses in einem begrenzten System überhaupt grenzenlos möglich ist (und auf wessen Kosten), greift die Abfallwirtschaft stets auf bereits vorhandene Ressourcen zu und erschließt sie für eine weitere Stoff- und Energienutzungskreisläufe. Und obwohl Deutschland hier weltweit einen Spitzenplatz einnimmt, bleibt unbestritten, dass hier noch „Wachstums“-Potential besteht. Allerdings stellt sich auch hier die Frage, wie diese Ressourcen am effizientesten erschlossen werden können.

Leider musste Frau Pinzler kurzfristig krankheitsbedingt absagen, so dass den Tagungsteilnehmern nur ihr Beitrag im Tagungsband blieb. Herr Platz, Beigeordneter der Stadt Magdeburg, berichtete statt dessen zur gerade überstandenen Flutkatastrophe in Magdeburg, bei der auch viele Abfallwirtschaftsunternehmen Schaden erlitten haben.

Den Vorträgen von Herrn Dörffel für das Land Sachsen-Anhalt, von Herrn Schnellhardt aus europäischer Sicht und von Dr. Jaron als Vetreter des Bundesumweltministeriums war zu entnehmen, dass an einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft kein Weg vorbeiführt. Hier zumindest fanden auch Vertreter der privaten und kommunalen Entsorgungswirtschaft einen gemeinsamen Konsens. Erfahrungen, Strategien und Auswirklungen bei der Erfassung von Bioabfällen und anderen Wertstoffen waren Themen von Herrn Oetjen-Dehne, Frau von Bechtolsheim und Frau Dr. Kerkhoff. Mineralische Abfälle standen im Fokus der Beiträge von Frau Prof. Versteyl und Herrn Knappe. Im Themenblock Energie & Abfall machte Herr Dr. Vodegel den Beitrag der Abfallwirtschaft zur Energiewende in Deutschland deutlich, die Ressourcennutzung durch die aktuellen Aktivitäten der Abfallverbrennung wurden von Herrn Spohn erläutert und Herr Wiechmann vom Umweltbundesamt und Herr Tecklenburg sprachen zum Thema Klärschlammverewertung.

2013 besuchten ca. 150 Teilnehmer, Führungskräfte und Entscheidungsträger von kommunalen und privatwirtschaftlich betriebenen Abfallwirtschaftsunternehmen, aus Behörden, Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und von Technikhersteller die TASIMA. Die Tagung leistete auch 2013 einen kleinen direkten Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit, indem für jeden Tagungsteilnehmer ein Baum an die Schülerinitiative PLANT FOR THE PLANET gespendet wurde.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-80-5).

2012 - TASIMA #17 „Restabfall - Recycling - Ressource“

Am 12. und 13. September fand die 17. Tagung Siedlungs­abfallwirtschaft Magdeburg, die TASIMA17,  unter dem Motto „Restabfall - Recycling - Ressource“ statt, die sich jährlich aktuellen und zukünftigen Themen der Abfallwirtschaft widmet.

Die Veranstalter freuen sich, in diesem Jahr Herrn Prof. Radermacher als Hauptredner der TASIMA gewinnen zu können.

In seinem Vortrag „Welt mit Zukunft“ thematisierte er sowohl Erfordernisse als auch Konzepte für eine intra- und intergenerational gerechte Entwicklung als ökosoziale Perspektive. Auch nach dem Inkrafttreten des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes zum 1. Juni 2012 reißen die Diskussionen zwischen Daseinsvorsorge und Wettbewerbssicherung nicht ab. Ist die gefundene Lösung eine „faire“ Win-Win-Lösung für den Bürger sowie für kommunale und private Unternehmen oder doch nur ein „fauler“ Kompromiss des kleinsten gemeinsamen Nenners?

Beseitigt ein neues Wertstoffgesetz die Änderungsflut der schnell aufeinander folgenden Verpackungsverordnungen und die oft kritisierte Trittbrettfahrerei? Gelingt der Spagat zwischen hohen Umweltschutzanforderungen und einer gesicherten Entsorgung schlecht verwertbarer Reste der Abfallbehandlung? Wie kann die Abfallwirtschaft zur Energiewende 2020 beitragen, und was ist für eine sinnvolle Integration regenerativer Energien in das Netz erforderlich?

Experten aus kommunalen Unternehmen, der privaten Wirtschaft, aus Politik und Forschung stellten sich diesen Fragen, gaben Antworten und erläuterten unterschiedliche Sichten dieser Probleme.

Die TASIMA hat sich als Treffpunkt zum Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und zum persönlichen Kennenlernen von Abfallwirtschaftlern im Land Sachsen-Anhalt und über die Landes- und Bundesgrenzen hinaus etabliert.

Die TASIMA leistete auch 2012 einen kleinen direkten Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit, indem für jeden Tagungsteilnehmer ein Baum an die Schülerinitiative PLANT FOR THE PLANET spendete.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-79-9).

2011 - TASIMA #16 „Abfallmanagement morgen“

In guter Tradition wurde die Tagung nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Prorektor für Studium und Lehre der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Jens Strackeljan, durch den Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalts, Dr. Hermann Onko Aeikens, mit dem ersten Fachbeitrag zur Abfallwirtschaft in Sachsen-Anhalt eröffnet. Dem Umweltminister, der am Eröffnungstag seinen 65. Geburtstag beging, wurde neben einem Blumenstrauß auch die Widmungsurkunde für 170 Bäume überreicht, die - je Teilnehmer ein Baum - an die Schülerinitiative „PLANT FOR THE PLANET“ gespendet und in Malaysia in einem Aufforstungsprojekt angepflanzt werden .

Auch im 16. Jahr des Bestehens war das Hotel Ratswaage Tagungsort und sorgte für ein angenehmes Umfeld. Mit 180 Teilnehmern konnte die TASIMA 16 in diesem Jahr ihr bestes Ergebnis in der Geschichte der Tagung erringen (10 Teilnehmer hatten sich nach der Baumspende noch angemeldet).

Nachhaltigkeitsfragen spielten auch im Vortrag von Herrn Prof. Dr. Michael M. Jischa, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, eine Rolle, der als KeyNote Speaker unter dem Thema „Herausforderung Zukunft: Technischer Fortschritt und Globalisierung“ sehr kritisch Konsequenzen aus der Dynamik des technischen Wandels forderte.

Aus aktuellem Anlass stand eindeutig die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zur Umsetzung der neuen EG-Abfallrahmenrichtlinie im Mittelpunkt der Tagung. Mit den Spitzenvertretern der privaten (Herr Kurth für den BDE e.V. und Herr Landers für den bvse e.V.) und kommunalen (Herr Dr. Siechau VKU e.V. und Herr Dr. Burger für den DStGB) Interessensverbände referierten berufene, kompetente Gesprächspartner und stellten ihre Sicht zu den erwarteten gesetzlichen Regelungen dar als Grundlage einer lebhaften Diskussion. Die auf der TASIMA ausgesprochene Hoffnung aller Beteiligten, doch noch zu einer Einigung zwischen den Parteien zu kommen und die Anrufung des Vermittlungsausschusses durch den Bundesrat vermeiden zu können, hat sich im Nachhinein leider nicht bestätigt.

Weitere Fachthemen der Tagung waren Lizensierungsfragen und Vollständigkeitserklärung der Verpackungsverordnung, die alternativen Möglichkeiten der Erfassung stoffgleicher Nichtverpackungen in kommunalen oder privaten Wertstofftonnen sowie die Verwertung bzw. Beseitigung von mineralischen Abfällen.

Mit den nationalen Vermeidungsprogrammen Österreichs und Deutschlands wurden neue Instrumente der Abfallwirtschaft im EU-rechtlichen Rahmen vorgestellt. Herr Dr. Keri, Abteilungsleiter im österreichischen Lebensministerium, und Herr Dehoust vom Öko-Institut Berlin waren die Referenten zu diesem Thema.

Zur Abendveranstaltung am ersten Tag der TASIMA hatten die Veranstalter in das Otto-von-Guericke-Zentrum (Lukasklause) eingeladen. Der Abend wurde durch einen Fachvortrag vom Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg, Herrn Dr. Trümper, und von Herrn Prof. Zadek (ILM) zum Thema „Magdeburg energieeffiziente Stadt - Modellstadt für Erneuerbare Energien“ eingeleitet. Die Gäste der Tagung hatten nach dem Büffet die Möglichkeit, historische Experimente selbst durchzuführen, die die Otto-von-Guericke-Gesellschaft vorstellte.

Stellvertretend für die drei Veranstalter der Tagung teilten sich MDgt. Michael Dörffel, Ministerium f. Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt, Rolf Oesterhoff, Geschäftsführer der MHKW Rothensee GmbH und Dr. Hartwig Haase von der Otto-von-Guericke-Universität als Tagungsleiter die 6 thematischen Vortragsblöcke.

Die Tagungsgäste wurden wieder wie gewohnt durch das vom ILM organisierte Tagungsbüro betreut. Für ausreichende Gesprächs- und Kontakt¬möglichkeiten sorgten die Tagungspausen mit einer Posterausstellung im Hotelfoyer.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-75-1).

2010 - TASIMA #15 „Abfall zwischen Markt und Umweltschutz“

Das diesjährige Motto „Abfall zwischen Markt und Umweltschutz“ entsprach dem Spannungsfeld zwischen marktwirtschaftlicher Ergebnisorientiertheit und gesellschaftlicher Verantwortlichkeit des umweltsensiblen Themas Abfall. Auch im 15. Jahr des Bestehens war das Hotel Ratswaage Tagungsort und sorgte für ein angenehmes Umfeld. Mit 161 Teilnehmern konnte die TASIMA 15 fast an die Zahlen von 1999 (176) und 2008 (175) anknüpfen und erreicht damit das drittbeste Ergebnis in der Geschichte der Tagung.

In guter Tradition wurde die Tagung nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magnifizenz Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, durch den Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalts, Dr. Hermann Onko Aeikens, mit dem ersten Fachbeitrag zur Abfallwirtschaft in Sachsen-Anhalt eröffnet.

Volker Weiss, Fachgebietsleiter im Umweltbundesamt, erläuterte als dritter Redner den Beitrag der deutschen Abfallwirtschaft zum Klimaschutz. Mit einem Minderungsumfang (1990-2006) von 55,6 Mio. t CO2-Äquivalenten, entspricht dieser einem Anteil von ca. 22% des Kyoto-Minderungsziels Deutschlands.

Als KeyNote Speaker konnte Prof. Weimann gewonnen werden, der in seinem sehr kritischen und durchaus provokanten Vortrag „Marktwirtschaft und Umweltschutz“, passend zum Titel der diesjährigen Tagung den durchdachten wirtschaftlichen Einsatz der begrenzten Mittel zur Erreichung wichtiger umweltpolitischer Zielstellungen anmahnte. Hier werden aus seiner Sicht die erforderlichen marktwirtschaftlichen Regularien wie der Emissionshandel ungenügend genutzt bzw. nicht kosteneffizient umgesetzt.

Aus aktuellem Anlass stand eindeutig die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zur Umsetzung der neuen EG-Abfallrahmenrichtlinie im Mittelpunkt der Tagung. Mit dem Urheber des neuen KrWG in Deutschland, Dr. Petersen vom Bundesumweltministerium, sowie den Spitzenvertretern der privaten und kommunalen Interessensverbände, Herrn Kurth und Herrn Dr. Siechau referieren berufene, kompetente Gesprächspartner und stellen ihre Sicht zur Diskussion.

Die nach 2005 gerade neu strukturierten Märkte für Entsorgungs(dienst)leistungen geraten unter neuen Anpassungsdruck, auch wenn das neue KrWG nicht zwingend eine Reformation der Entsorgungszuständigkeiten fordert. Wieder einmal wird es Auswirkungen bis ins operative Entsorgungsgeschäft geben. Neue technische und logistische Lösungen sind zu erwarten, die geplant, organisiert und betrieben werden wollen. Hierzu stellten Experten für intelligente Erfassungs- und Getrennt-sammelsysteme, für Verwertungs- und Beseitigungstechnologien bewährte Methoden und neue Entwicklungen vor: Dr. Uwe Rantzsch, Abfall-Logistik Leipzig GmbH, sprach zu Erfahrungen mit der Gelbe TonnePlus in Leipzig und Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban, Universität Kassel, Fachgebiet Abfalltechnik, informierte über erste Versuchsergebnisse zum Konzept Nasse & Trockene Tonne Kassel.

Stoffliche und energetische Konzepte zur Verwertung von Abfällen wurden kontrovers im ersten Vortragsblock des zweiten Veranstaltungstages diskutiert. Ein rechtskonformes „Stoffstrommanagement“ war auch 2010 wieder ein Thema auf der TASIMA, da in der Vergangenheit einige nicht nur regionale Akteure, Stoffstrommanagement sehr eigenwillig interpretiert haben und als Schwarze Schafe die Abfallwirtschaft in die Schlagzeilen der Presse gebracht hatten. Trotz der vorgenannten aktuellen Aufgaben und Aufgabenstellungen soll nicht vergessen werden, dass sich Deutschland (laut Worldwatch-Institut 1998) mit der Schweiz („Wer hat’s erfunden?“) um den Titel Recycling-Weltmeister streitet und abfallwirtschaftlichen Entwicklungsländern gute Hilfestellungen geben kann. Dieses Thema bildete mit drei Vorträgen den Abschluss der diesjährigen Tagung.

Stellvertretend für die drei Veranstalter der Tagung teilten sich MDgt. Michael Dörffel, Ministerium f. Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt, Rolf Oesterhoff, Geschäftsführer der MHKW Rothensee GmbH und Dr. Hartwig Haase von der Otto-von-Guericke-Universität als Tagungsleiter die 6 thematischen Vortragsblöcke.

Die Tagungsgäste wurden wieder wie gewohnt durch das vom ILM organisierte Tagungsbüro betreut. Für ausreichende Gesprächs- und Kontakt¬möglichkeiten sorgten die Tagungspausen mit einer Posterausstellung im Hotelfoyer und im benachbarten TASIMA-Café, in dem auch die Historie der Tagung seit 1996 thematisiert war.

Nachdem im Vorjahr die Abendveranstaltung mit der Weißen Flotte auf der „Stadt Wolfsburg“ in Richtung Süden führte, besuchten die Teilnehmer der Elbschifffahrt 2010 den Norden der Landeshauptstadt mit einem „seeseitigen“ Blick auf das MHKW-Rothensee.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-72-0).

2009 - TASIMA #14 „Abfall - Wirtschaft - Zukunft“

Das diesjährige Motto „Abfall - Wirtschaft - Zukunft“ wurde für die TASIMA 14 auch unter dem (Ein-)Druck der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise gewählt, die Vorträge 2009 standen aber vor allem im Fokus der zunehmenden Verknüpfung von Entsorgungs- und Wertschöpfungs¬prozessen. Mit 150 Teilnehmern konnte 2009 das drittbeste Ergebnis in der Geschichte der Tagung erzielt werden.

Im ersten Vortragsblock, der nach der Begrüßung durch den Rektor der OvGU, Herrn Prof. K.-E. Pollmann, von Herrn M. Dörffel (MLU) geleitet und mit einem Vortrag zur Situation im Bundesland eröffnet wurde, standen aktuelle politische und strategische Fragestellungen im Vordergrund. Dr. H. Wendenburg, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, sprach zur aktuellen Situation der Abfallwirtschaft in Deutschland und gab einen Ausblick der abfallrechtlichen (BattG, BioabfV, ....), vor allem europäisch determinierten Entwicklung (Umsetzung ARRL). Er wies auf neue Anforderungen durch technische Innovationen (eMobility, Energiesparlampen, RFID) hin, machte aber auch deutlich, dass Abfallwirtschaft kein eng begrenztes, auf die eigentliche Entsorgung bezogenes Fachgebiet mehr darstellt. Im Zuge der Rohstoffverknappung können nachhaltige Konzepte wie „Nutzen statt Kaufen“ nicht nur Umwelt und Ressourcen für die Allgemeinheit schonen, sondern auch im betriebswirtschaftlichen Kontext dafür sorgen, dass einmal „investierte“, immer knapper werdende Rohstoffe im Unternehmen bleiben.

Globale Fragestellungen waren auch Thema des Vortrags von Herrn D. Löschel vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW), der Informationen und Prognosen des ZEW zur wirtschaftlichen Entwicklung vorstellte und vor allem auf die Bedeutung des Emissionshandelssystems für die Umweltpolitik zwischen Finanz- und Wirtschaftskrise einging.

In weiteren Vorträgen stellten Herr Dr. Westholm (trend:research) und Herr Döing (ecoprog) zwei Studien zur Entwicklung der Sekundärrohstoffmärkte und zu Trends der Siedlungsabfallwirtschaft vor. Anschließend referierte Herr Dr. Dieckmann über die strategischen Herausforderungen, denen sich die Entsorgungswirtschaft aus Sicht der Deutschen Industriebank stellen muss. Aufbauend auf einer Prognosstudie zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland wies Herr Prof. Gellenbeck (INFA) in seinem Vortrag auf wichtige Einflussfaktoren für die Entwicklung des Abfallaufkommens (Bevölkerungsentwicklung, Haushaltsgröße, Altersstruktur, Einkommen, ...) hin und leitete daraus die Bedeutung eines „demografiesicheren“ Abfallgebührenmodells ab. Praktische Tipps zur Einführung des elektronischen Nachweisverfahrens (eANV) gab Herr Brandis von der Fehr Umwelt Ost GmbH.

Am Beginn des zweiten Veranstaltungstages standen abfallrechtliche Themen im Vordergrund. Vor den beiden Vorträgen zu Erfahrungen mit der 5. Novelle der Verpackungsverordnung, die Herr Dr. Zeiger streitbar aus der kritischen Sicht der IHK Magdeburg vorstellte, und den neuen Anforderungen an Entsorgungsausschreibungen von RA Herr Dr. Dieckmann (Esche Schümann Commichau) stellte Herr Oetjen-Dehne die mit Spannung erwarteten Ergebnisse einer Untersuchung der Stoffströme von Abfallaufbereitungsanlagen in Sachsen-Anhalt vor. Der vorgestellte erste Teil der Studie, der die aktuelle Situation belegt und nicht die in der Vergangenheit liegenden Stoffflüsse mit den illegalen Ablagerungen untersucht, konnte zumindest einen Rückgang des Anteils der mineralischen Abfallmengen (AS 191209) auf das Niveau von 2005 belegen, nachdem 2006 und 2007 ein fünffaches Aufkommen festzustellen war. Wir erwarten zur TASIMA15 eine sicherlich interessante Aufklärung darüber, welche Aktivitäten dieses wundersame „Zwischenhoch“ verursacht haben und wie man den entstandenen Schaden für die Umwelt aber auch für den Gebührenzahler minimieren kann.

Illegale Abfallverbringungen und deren Rückführungen waren auch Thema des zweiten Vortragsblockes am 10. September, allerdings im überregionalen Maßstab mit Beispielen aus Ungarn und Tschechien (2006 und 2007), über die Herr Reinhardt, SAA GmbH, berichtete, sowie aus Italien. Die italienischen Abfälle aus Neapel wurden im Rahmen eines Nothilfeprogramms zur MVV TREA Leuna befördert und dort thermisch entsorgt. Informationen darüber gab es aus erster Hand vom Geschäftsführer der TREA, Herrn Keller. Die juristischen Grundlagen der (korrekten) Abfallverbringung stellte Frau Leineweber vom Umweltbundesamt als Einstieg in die Thematik vor.

Exporte im positiven Sinne standen im letzten Vortragsblock im Mittelpunkt. Wie deutsches Entsorgungs-Know-how die abfallwirtschaftliche Situation anderer Länder an europäische Standards anpassen kann, stellten Herr Jovanovic (OvG-Universität) mit einem theoretischen Ansatz im Rahmen seiner Dissertation und Herr Masuhr für die Aktivitäten der Alba Group in Polen am praktischen Beispiel vor.

Die Tagungsgäste wurden wieder wie gewohnt durch das vom ILM organisierte Tagungsbüro betreut. Für ausreichende Gesprächs- und Kontakt¬möglichkeiten sorgten die Tagungspausen mit einer Posterausstellung im Hotelfoyer und im benachbarten TASIMA-Café.

2009 konnte die im Vorjahr wegen Niedrigwassers ausgefallene Elbschifffahrt mit der Weißen Flotte auf der „Stadt Wolfsburg“ nachgeholt werden. Bei schönem Wetter und mit musikalischer Begleitung führte die Fahrt entlang der Magdeburger Silhouette bis kurz vor Schönebeck und zurück.

Ein besonderer abendlicher Höhepunkt war die Festrede von Herrn Dr. Schnurer, der die TASIMA als Vertreter des Bundesumweltministeriums lange Zeit begleitete und unter dem Motto „Ein Blick zurück und in die Ferne“ zur Abfallwirtschaft in Deutschland - und dem Rest der Welt berichtete.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-70-6).

2008 - TASIMA #13 „Abfall als Stoff- und Energieressource“

Unter dem Motto „Abfall als Stoff- und Energieressource“ hatten die drei o. g. Veranstalter am 24. und 25. September 2008 in das Ratswaage-Hotel Magdeburg eingeladen. Mit 180 Teilnehmern von kommunalen und privatwirtschaftlich betriebenen Abfallwirtschaftsunternehmen, Behörden, Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und Technikherstellern konnte 2008 ein neuer Besucherrekord erzielt werden.
Ein Hinweis darauf, dass die im Mittelpunkt stehenden Vorträge zum Klima- und Ressourcenschutz reges Interesse finden, aber auch andere organisatorische, juristische und technische Themengebiete und nicht zuletzt die aktuellen Geschehnisse um die illegale Ablagerung von Abfällen die Abfallwirtschaft auf europäischer und bundes¬deutscher Ebene weiterhin spannend machen.

Im ersten Vortragsblock, der nach der Begrüßung durch den Rektor der OvGU, Herrn Prof. K.-E. Pollmann, von Herrn M. Dörffel (MLU) geleitet und mit einem Vortrag zur Situation im Bundesland eröffnet wurde, standen aktuelle politische und strategische Fragestellungen im Vordergrund. Dr. H. Wendenburg, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, sprach zur aktuellen Situation der Abfallwirtschaft in Deutschland und gab einen Ausblick der abfallrechtlichen, vor allem europäisch determinierten Entwicklung. Er stimmte auch gleich auf die spätere Diskussion zu den regionalen Aufgeregtheiten ein (Zitat: „Der Abfall sucht sich immer das billigste Loch“). Herr C. Stäblein, Vorsitzender des Vorstandes der E.ON Energy from Waste AG, präsentierte strategische Überlegungen zur nationalen Marktentwicklung und zur Marktsituation anderer europäischer Staaten. Das Umweltgesetzbuch als neue Ära für das deutsche Umweltrecht wurde von Prof. E. Rehbinder, J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main, vorgestellt, der Mitautor des Professorenentwurfs ist.

Im Themengebiet „Abfall als Stoffressource“ sprachen Herr R. Wagner, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, der unter dem Titel „Anforderungen an den Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffen und an Verfüllungen“ vor allem über den Inhalt und den Entwicklungsstand der geplanten Rechtsverordnung berichtete, Herr F. Knappe, ifeu GmbH, Heidelberg, zur Akzeptanz und zu Einsatzmöglichkeiten mineralischer Sekundärrohstoffe sowie den damit verbundenen Anforderungen und möglichen Anreizinstrumenten und Frau Dr. B. Kummer, Kummer Umweltkommunikation, Bad Honnef, zur aktuellen Problematik der Sekundärrohstoffe, wenn diese nach Beendigung der Abfalleigenschaft unter die REACh-Regulierungen fallen. Sie gab u. a. wichtige Hinweise, um Registrierungspflichten für Recyclingprodukte zu überprüfen und zu erfüllen.

Viel Beifall und Interesse aber auch Widerspruch in der anschließenden Diskussion fand der Vortrag von Prof. H.G. Baum, Hochschule Fulda, der aus teilweise unkonventionellem Blickwinkel, wissenschaftlich methodisch aber auch provokativ zu demographischen und ökonomischen Entwicklungstendenzen einer zukünftigen Abfallwirtschaft berichtete. Der Beitrag der Abfallwirtschaft zum Klima- und Ressourcenschutz war bereits bei den Vorrednern thematisiert worden. Detaillierte und umfangreiche Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen wurden von G. Dehoust vom Öko-Institut Darmstadt präsentiert. Der Themenkomplex „Nachhaltige Abfallwirtschaft“ wurde von Dr. H. Saberi; uve GmbH Berlin, abgerundet, der unter dem sozialen Aspekt den CARNA- Verbund der kommunalen Wirtschaft für alterns- und altersgerechte Arbeitsbedingungen vorstellte.

Herr C. Spohn, Geschäftsführer der ITAD e.V. Würzburg, leitete den Themenblock „Abfall als Energieressource“ ein und stellte das Klimaschutzpotenzial der thermischen Abfallbehandlung in den Fokus seines Vortrags. Ob Ersatzbrennstoffe nach der Novelle der Abfallrahmenrichtlinie ggf. doch das Ende der Abfalleigenschaft erringen und damit den Produktstatus erhalten können, diskutierte Herr St. Kopp-Assenmacher von der Köhler & Klett Rechtsanwälte Partnerschaft, Berlin. Frau S. Lehmann von der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. berichtete über Disparitäten und Entwicklungen zwischen Angebot von Verbrennungskapazitäten und Nachfrage durch Abfallaufkommen. Der Vortrag von Herrn J. Schulze, C.A.R.E. GmbH Halle, über biologische Abfälle wurde vorgezogen, passte aber dennoch zum Thema, da diese neben dem stofflichen Verwertungsweg (Dünger) zunehmend integriert für die energetische Nutzung eingesetzt werden. Die Tagungsleitung hatte Herr R. Oesterhoff (MHKW).

Mit Spannung erwartet wurden im nächsten Themenblock, den Herr R. Kaufmann, E.ON Energy from Waste AG, leitete, die jüngsten Ereignisse um illegale Abfallablagerungen in Ton- und Kiesgruben diskutiert. Herr E. Rehbock vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. gab einleitend einen Überblick über die aktuelle Situation, die zwar leider gerade Sachsen-Anhalt sehr öffentlichkeitswirksam in den Mittelpunkt stellt, aber bundesweit ein Problem darstellt und neben anderen Bypässen auch bei der Kapazitätsdiskussion (Vorträge von Frau Lehmann und Herrn Stäblein) eine marktbeeinflussende Rolle spielt. Herr M. Dörffel (MLU) stellte die abfallwirtschaftlichen Grundsätze des Landes, eine Anpassung der Verfüllgenehmigungen und ein Sonderkontrollprogramm zur gezielten, sofortigen Beendigung illegaler Ablagerungen vor.

Im letzten Block gab Herr H. Gaßner, [Gaßner, Groth, Siederer & Coll.] Berlin, mit seinem Vortrag „Häuserkampf um Wertstoffe - Überlassungspflicht und gewerbliche Sammlung“ eine andere Sicht zu bedenken, wenn Abfälle plötzlich als stoffliche Ressourcen zu wahren „Wert“-Stoffen werden. Herr Dr. M. Kern, Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH berichtete über Chancen und Perspektiven zur Nutzung von Bio- und Grünabfällen nach EEG und Herr Dr. St. Voß von der GEMES Abfallentsorgung und Recycling GmbH stellte einen ganzheitlichen Verwertungsansatz für Biomasse vor.

Die Tagungsgäste wurden wieder wie gewohnt hervorragend durch das vom ILM organisierte Tagungsbüro betreut. Eine „nachweihnachtliche“ Online-Umfrage hatte zuvor zur inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung der Tagung eine durchweg positive Resonanz ergeben.

Neben den Gesprächs- und Kontaktmöglichkeiten in den Tagungspausen mit einer Posterausstellung im Hotelfoyer regte die Abendveranstaltung im Hotel zur Diskussion an. Die geplante Schifffahrt auf der Elbe musste leider wegen Niedrigwasser kurzfristig abgesagt werden, wird aber zur TASIMA 14 Anfang September 2009 nachgeholt. Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-68-3).

2007 - TASIMA #12 „Abfall - Analysen, Alternativen, Antworten“

Die TASIMA12, die 12. Tagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg fand am 19. und 20. September 2007 im Ratswaage-Hotel Magdeburg statt und hat sich mittlerweile als Treffpunkt zum Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und zum persönlichen Kennenlernen von Abfallwirtschaftlern im Land Sachsen-Anhalt und über die Landes- und Bundesgrenzen hinaus etabliert. Die Veranstaltung wird getragen vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Land Sachsen-Anhalt, von der Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH und vom Institut für Logistik und Materialflusstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (siehe Bild 1).

2007 hatten sich 150 Teilnehmer von kommunalen und privatwirtschaftlich betriebenen Abfallwirtschaftsunternehmen, Behörden, Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und Technikherstellern angemeldet.

Unter dem Motto „Abfall - Analysen, Alternativen, Antworten“ standen 2007 u. a. die derzeit in den Medien stark diskutierten Themen Ressourcenknappheit und Klimaschutz auf dem Programm. Diese Themen sind für Abfallwirtschaftler seit Jahren Tagesgeschäft. Die Ziele der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft sind fest in den juristischen Grundlagen verankert. Entsorger werden immer mehr zu „Wert-, Brennstoff- und Energiemaklern“. Auch zum Thema Klimaschutz hat - zumindest die deutsche - Abfallwirtschaft nicht erst nach dem 4. IPCC-Klimabericht ihren nicht unerheblichen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase geleistet (siehe weiter unten). Die Themen der diesjährigen Tagung haben aber auch gezeigt, dass Wertstoffmanagement, Effizienzsteigerung, Qualitätssicherung und hohe Standards für die Verwertung von Abfällen weiterhin Anforderungen für die Akteure der Siedlungsabfallwirtschaft darstellen.

Die Umweltministerin und Mitveranstalterin der Tagung, Frau Petra Wernicke konnte einleitend auf eine gesicherte, hochwertige Abfallentsorgung im Bundesland Sachsen-Anhalt verweisen. Ein Spezialproblem wird in einer abfallwirtschaftlichen „Altlast“ des Landes, der Deponie Halle-Lochau gesehen, die in dieser Dimension vor allem unter der Hauptzielstellung der Langzeitsicherheit bundesweit einmalig ist. Ein 5-jähriges Forschungsprojekt soll hier technologisches Neuland betreten und die umweltgerechte Sicherung der Deponie ermöglichen. Weitere Schwerpunkte waren die Strategien des Landes Sachsen-Anhalt zu den Themen Klimaschutz und regenerative Energien.

Dr. Horst Schnellhardt, Mitglied des Europäischen Parlaments, berichtete aus erster Hand über den aktuellen Stand der Novellierung der europäischen Abfallrahmenrichtlinie. Die abfallwirtschaftliche Entwicklung - von der Abfallwirtschaft über die Kreislaufwirtschaft zur Ressourceneffizienz - als wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu einer nachhaltigen ökologischen Marktwirtschaft bildete einen Schwerpunkt des Beitrags von Herrn Dr. Rummler vom Bundesumweltministerium. Deutschland kann bei seinem sehr guten Entwicklungstand hier auch wirtschaftlich punkten, Beispiel ist dabei die „Exportinitiative Recycling- und Energieeffizienz“.

Herr Prof. Troge, Präsident des Umweltbundesamtes, musste leider aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Sein Skript wurde im Tagungsband veröffentlicht und stellvertretend von Herrn Dr. Angrick vom Umweltbundesamt erläutert. Nach einer Studie des Öko-Institutes aus dem Jahre 2005 leistete die Abfallwirtschaft mit 46 Mio. t CO2-Äquivalenten Emissionsminderung zwischen 1990 und 2005 einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz (vgl. 256 Mio. t CO2-Äquivalente Gesamtreduzierungsziel für Deutschland nach dem Burden-Sharing-Abkommen).

Einen großen Schwerpunkt 2007 bildeten mehrere Beiträge zur Verwertung von Abfällen:
>> Dr. Rainer Cosson, BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft, Berlin, erläuterte die Stellung der privaten Entsorgungswirtschaft im weltweiten Ressourcenmarkt.
>> Dr. habil. Thomas Probst, bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Bonn, gab mit „Stoffströmen, Zahlen, Perspektiven“ Informationen zum Sekundärrohstoffmarkt.
>> Frau Karin Opphard, Geschäftführerin des VKS im VKU Köln, gab eine Einschätzung zur Novellierung der Verpackungsverordnung aus kommunaler Sicht.
Besonderen Charme hatte, dass fast zeitgleich zum Vortrag im Bundestag in Berlin die Novelle der Verpackungsverordnung verabschiedet wurde.

Die Entwicklungen im Entsorgungsmarkt wurden durch Prof. Thomé-Kozmiensky durch 14 Thesen thematisiert. Im Gegensatz zu Herrn Dr. Cosson (BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft, Berlin), der die Vorteile der privaten Entsorger in einer freien Marktwirtschaft darstellte, zeigte Herr RA Hartmut Gaßner ([Gaßner, Groth, Siederer & Coll.] Berlin) und Herr Björn Klippel (TIM CONSULT GmbH, Mannheim) in ihren Vorträgen Potentiale und Möglichkeiten der Rekommunalisierung von Entsorgungsdienstleistungen und gaben Hinweise, wie kommunales Insourcing in zukunftsfähigen Modellen umgesetzt werden kann.

Eine effiziente, geschickt in komplexe Entsorgungskonzepte integrierte und auf hohem Niveau stattfindende Abfallbehandlung durch die beiden - wie Prof. Thomé-Kozmiensky formuliert - ungleichen Geschwister MVA und EBS-Kraftwerke wurde in zwei speziellen Vortragsblöcken thematisiert. Für die thermische Abfallbehandlung gab Herr Ferdinand Kleppmann (Cewep - Confederation of European Waste-to-Energy Plants e.V.) einen umfangreichen Überblick über den Stand in Europa. Besondere Brisanz hatten die Erläuterungen des Vortrages „Effizienzsteigerung bei der Abfallverbrennung“ der Bauhaus-Universität (Herr S. Krüger und Prof. Dr.-Ing. M. Beckmann) im Hinblick auf die Regelungen der Europäischen Abfallrahmenrichtlinie zur Einrodung der Abfallverbrennung in die Verwertung oder die Beseitigung (Einführung eines Effizienzkriteriums für Verbrennungsanlagen von 60 % für alte und 65 % für neue Anlagen).

Der Themenblock Ersatzbrennstoffe hatte folgende Schwerpunkte:
>> Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme, Fachhochschule Münster / BGS e.V., sprach zum Thema Qualitätsanforderungen und Qualitätssicherung für Ersatzbrennstoffe.
>> Dr. Volker Kunze und Ulf Bechstein, Kreiswerke Delitzsch GmbH, erläuterte die Herstellung von Ersatzbrennstoffen für unterschiedliche Anwendungen und
>> Dr. Dirk Zachäus, BKB AG, Helmstedt, stellte mit geplanten EBS-Kraftwerke vor, wie die BKB AG auf veränderte Marktbedingungen reagierte.
Die Thematik mineralische Abfälle konnte in enger Zusammenarbeit mit der Fördergemeinschaft Kreislaufwirtschaft e.V. ausgestaltet werden. Nach den rechtlichen Grundlagen, die Herr Wagner vom Bundesumweltministerium erläuterte, standen Praxisbeispiele, vorgetragen von Herrn Dr. Grahlert (LUS GmbH) und Herrn Rohde (STORK Umweltdienste GmbH) im Vordergrund des abschließenden Vortragsblockes.

Die Tagungsgäste wurden wieder wie gewohnt hervorragend durch das vom ILM organisierte Tagungsbüro betreut. Eine Umfrage ergab zu der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung der Tagung eine durchweg positive Resonanz. Neben den Gesprächs- und Kontaktmöglichkeiten in den Tagungspausen mit einer Posterausstellung im Hotelfoyer (siehe Bild 4) regte die Abendveranstaltung in der Kulturfestung Mark am Abend des ersten Veranstaltungstages zur Diskussion an.

Die wissenschaftlichen Beiträge sind im Begleitband der Fachtagung veröffentlicht und können über den LOGiSCH-Verlag oder den Buchhandel erworben werden (ISBN 978-3-930385-64-5).

2006 - TASIMA #11 „Abfallwirtschaft in neuer Qualität“

Im Jahr 2006 stand die TASIMA11 unter dem Motto „Abfallwirtschaft in neuer Qualität“.
Nach dem Paradigmenwechsel in der Entsorgung durch die Abfallablagerungsverordnung sollte die Abfallwirtschaft gerechter, effizienter, nachhaltiger - und damit qualitativ hochwertiger geworden sein. Obwohl die Einschätzungen zum Übergangszeitraum überwiegend positiv ausfallen, gibt es - vielleicht verständlicherweise - trotz der ausreichend langen Vorbereitungszeit genügend Fragen und Probleme, die auf der Tagung in den Vorträgen thematisiert, mit Anregungen aus der Praxis beantwortet und kontrovers diskutiert wurden.

Eröffnet wurde die Tagung durch den Staatssekretär Herrn Dr. Hermann Aikens, Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt, der in Vertretung der Umweltministerin die aktuelle abfallwirtschaftliche Situation des Landes vorstellte. Der Ende 2005 für die nächsten 10 Jahre erstellte Abfallwirtschaftsplan des Landes kann eine aktuelle und zukünftige Entsorgungssicherheit für die überlassungspflichtigen Abfälle auf hohem Niveau feststellen. Herr Dr. C.-André Radde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Bonn und Herr Petr Sekera-Bodo vom Tschechischen Abfallwirtschaftverband erläuterten Stand und Perspektiven der Siedlungsabfallwirtschaft in Deutschland und Tschechien. Ein Vortrag zur Integration von Nachhaltigkeit in die Abfallwirtschaftspraxis von Herrn Hartmut Schug, Zukünftige Technologien Consulting (ZTC) Düsseldorf, schloss den ersten Vortragsblock ab.

Alexander Neubauer, Ecologic - Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik Berlin, stellte die Ergebnisse einer Studie zur „Strategie für die Zukunft der Siedlungsabfallentsorgung (Ziel 2020)“ mit dem Ziel der vollständigen und umweltverträglichen Abfallverwertung vor. In 7 Szenarien wurden technische Machbarkeit, ökonomische Zumutbarkeit der Zielstellung untersucht und bestätigt sowie das Verwertungsniveau als Auswahlkriterium für das Behandlungsszenario festgestellt. Gegenläufige aber auch gemeinsame Interessen für die zukünftige Entwicklung der kommunalen Abfallwirtschaft fanden sich in den Vorträgen von Christian Jeschonek, SULO Gruppe Herford und Otto Huter vom Deutschen Städtetag Berlin.

Der Vortragsblock zur thermischen Abfallbehandlung wurde von Herrn Holger Alwast, PROGNOS AG Berlin eingeleitet, der detailliert vor allem künftige Mengen- und Kapazitätsentwicklungen für unvorbehandelte und heizwertreiche Abfälle auf dem Entsorgungsmarkt vorstellte.

Die festzustellenden und aktuell erlebbaren temporären Kapazitätsengpässe, die zu nicht unerheblichen Zwischenlagermengen führen, waren auch Thema des letzten Vortragsblockes am zweiten Tagungstag (Dr. Hans-Jürgen Discher, Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt Halle: Genehmigungsrecht für Abfallzwischenlager; Dipl.-Ing. oec. Holger Bauerfeind, Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen Großpösna: Zwischenlagerung von Abfällen zur Verwertung; Dipl.-Ing. Matthias Wojke, MHKW Rothensee GmbH Magdeburg und Logistik-Studenten der Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg: Erfahrungen bei der Ballierung und Zwischenlagerung von Restabfall). Die hohe Qualität der thermischen Abfallbehandlung wurde durch Herrn Michael Horix, MVV TREA Leuna GmbH/ITAD e.V., Würzburg, Herrn Lutz Strumpf, MHKW Rothensee GmbH Magdeburg, und Herrn Berthold Büttenbender von der ALSTOM Power Boiler GmbH, Stuttgart-Obertürkheim dokumentiert.

Zwei Vortragsblöcke zu neuen Entwicklungen in Technik und Logistik (Dipl.-Ing. Jan Postel, BioSal Anlagenbau GmbH Bad Lausick: BioSal-DYN Dynamische Kompaktkompostieranlage mit integrierter Abluftbehandlung; Dipl.-Ing. Thomas Dippert, HORSTMANN GmbH & Co. KG Bad Oeynhausen: Abfallsplitting als Bestandteil innovativer MBA-Anlagenkonzepte; Dr.-Ing. Hartwig Haase, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:60-t-RoadTrain - eine Last oder innovativer Laster - Untersuchung für einen Einsatzfall) und im Abfallrecht (Prof. Dr. Ludger-Anselm Versteyl, Prof. Versteyl Rechtsanwälte Burgwedel: Beseitigung von Entsorgungsengpässen durch Ausnahmegenehmigungen?: Günter Bauer, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle: Das neue Nachweisverfahren; Dr. Angela Dageförde, Prof. Versteyl Rechtsanwälte Burgwedel: Vergabe von waste-to-energy-Entsorgungsleistungen - der Vortrag musste wegen Erkrankung ausfallen, ist aber im Tagungsband enthalten) rundeten das
Tagungsprogramm ab.

Neben den Gesprächs- und Kontaktmöglichkeiten in den Tagungspausen regte die Abendveranstaltung in der Kulturfestung Mark am Abend des ersten Veranstaltungstages zur Diskussion an.

Die wissenschaftlichen Beiträge der Fachtagung 2006 sind in einem Begleitband veröffentlicht. Diese Publikation kann unter der ISBN-Nummer 3-930385-60-0 vom LOGiSCH-Verlag bezogen oder über den örtlichen Buchhandel erworben werden.

2005 - TASIMA #10 "Sichten und Aussichten"

Genau ein Quartal nach dem 1. Juni 2005, dem Termin des endgültigen Ablaufens der Übergangsfrist der Technischen Anleitung Siedlungsabfall hatten die in diesem Jahr erstmalig drei Veranstalter zur 10. Tagung Siedlungsabfallwirtschaft nach Magdeburg eingeladen: Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt als Vertreter der Politik, die Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH als Praxispartner und das Institut für Förder- und Baumaschinentechnik,Stahlbau, Logistik der Universität Magdeburg als Vertreter von Wissenschaft und Forschung sind damit erstmalig ein Bündnis eingegangen, um auch im Jubiläumsjahr der Fachtagung einen würdigen Rahmen zu verleihen. Dem Umstand geschuldet, dass zwei herausragende Ereignisse gewürdigt werden sollten, wurde der Tagungstermin abweichend von den bisherigen Gepflogenheiten auf die ersten beiden Septembertage gelegt: Neben der bereits zum 10. Mal durchgeführten Fachtagung Siedlungsabfallwirtschaft wurde am 2. September das Müllheizkraftwerk Rothensee feierlich eingeweiht.

Die Organisatoren hatten unter dem Motto "Sichten und Aussichten" verschiedene Schwerpunkte gesetzt, die jeweils von Referenten aus der Praxis und der Wissenschaft mit interessanten Vorträgen gefüllt und gestaltet wurden. Dass die Veranstalter den Focus auf die aktuellen und viele interessierende Themen gelegt hatten, zeigte sich an der breiten Resonanz. Mehr als 150 Teilnehmer aus der Region aber auch aus vielen anderen Bundesländern waren der Einladung in das 1200-jährige Magdeburg gefolgt, um sich zu den gesetzten Schwerpunkten zu informieren und mit Fachkollegen zu debattieren.

Nach der traditionell vom Rektor der Universität vorgenommenen Begrüßung der Gäste und Eröffnung der Tagung, in der er die langjährigen Traditionen der Tagung hervorhob und die Rolle des Institutes für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau, Logistik insbesondere bei der Gestaltung des wissenschaftlichen Lebens an der Universität und der erfolgreichen Installierung des erstmalig in Deutschland angebotenen Studienganges „Wirtschaftsingenieurwesen Logistik“ würdigte, betonte Frau Ministerin Wernicke in ihren Worten unter anderem, dass Sachsen-Anhalt seine Hausaufgaben in Sachen Abfallwirtschaftsplanung und Bau von Verwertungsanlagen in der zurückliegenden Zeit gemacht hat und damit der neuen Etappe der Abfallwirtschaft gelassen entgegen sehen kann, ohne sich auf den erreichten Ergebnissen auszuruhen.

Herzlich begrüßt wurde auch in diesem Jahr Herr Dr. Helmut Schnurer vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Bonn - zu seinem letzten Auftritt in dieser Funktion vor dem Eintritt in den Ruhestand. Er erläuterte die aktuelle Situation der Siedlungsabfallwirtschaft in Deutschland und wagte einen Ausblick - auch im Hinblick auf die Vorstellungen und Regularien im EU-Maßstab. Gleichzeitig würdigten ihn die Veranstalter als einen der Tagung sehr verbundenen und von den Teilnehmern geschätzten und geachteten Referenten. In den Worten der Veranstalter wurde der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass Herr Dr. Schnurer auch in den Folgejahren den Problemen der Abfallwirtschaft verbunden bleibt und noch viele Male an der Magdeburger Tagung teilnehmen möge. In der Folge sprach Frau Vera Gäde-Butzlaff (Berliner Stadtreinigung) über die Abfallwirtschaft aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht. Prof. Karl J. Thomé-
Kozmiensky (Thomé-Kozmiensky Ingenieure) zeigte Entwicklungspotentiale in der Abfallwirtschaft auf und Dr. Joachim Wuttke (Umweltbundesamt) nahm zu den Chancen und Risiken für die Abfallwirtschaft durch die EU-Osterweiterung Stellung. Die Schwerpunkte des ersten Veranstaltungstages bildeten neben den schon genannten Referaten Fragen zum Komplex „Gewerbe-Abfall-Gebühren und Regelungen zur Rücknahme und zum Recycling von Elektronikprodukten(WEEE)“ sowie zur Problematik „Thermische Abfallbehandlung“. Wege, Auswege und Umwege der
Gewerbeabfallströme ab 2005 standen im Mittelpunkt der Ausführungen von Jürgen Militz von der SULO Gruppe. Thomas Kügler (INTECUS) stellte Projektergebnisse zur Abfallgebührenentwicklung ab 2005 und davon ausgehende Einflüsse und Wirkungen vor. Otmar Frey (ZVEI) erläuterte, wie eine konstruktive Zusammenarbeit von Kommune und Unternehmen in Bezug auf die Umsetzung der WEEE-Richtlinie aussehen könnte.
Den mit dem zentralen Thema der thermischen Abfallbehandlung verbundenen Fragen der Analyse der gegenwärtig entstehenden Aufkommensmengen und den demgegenüber stehenden, zur Zeit verfügbaren Verwertungsanlagen widmete sich Thomas Obermeier (DGAW). Dr. Dirk Zachäus und Dr. Hartwig Haase stellten ein Projekt vor, wie im Anlagenverbund eine größere Effizienz der zur Verfügung stehenden Kapazitäten erreicht werden kann. Prof. Hermann Müller referierte zum Energiepotential und zur CO2-Bilanzierung bei thermischen Abfallbehandlungsanlagen.

Im Rahmen des Vortragsprogrammes wurden Anregungen vermittelt, Ansätze aufgezeigt und Angebote unterbreitet, die mit Sicherheit zwar nicht immer pauschale Gültigkeit besitzen aber Grundlage für eine ausgiebige Diskussion sein können und sollten.
Eine Plattform, um sich auch abseits des fachlichen Rahmens über das Gehörte, Probleme des Tagesgeschäftes und Visionen der Abfallwirtschaftler auszutauschen, bot sich am Abend des ersten Veranstaltungstages. Die Organisatoren hatten zur Jubiläumsparty „10 Jahre TaSiMa“ in die Kulturfestung Kaserne Mark eingeladen und den Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg für die Festrede gewinnen können. In den, stellvertretend vom Beigeordneten für Umwelt und Kultur - Herrn Holger Platz - vorgetragenen Worten des Stadtoberhauptes wurde unter anderem zum Ausdruck gebracht, dass in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation Stadt und Universität ihre Zusammenarbeit noch weiter vertiefen sollten, zum beiderseitigen Vorteil und nicht zuletzt auch, um den in der Ausbildung befindlichen Studenten ein breites Betätigungsfeld und spätere berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Ebenso gewürdigt wurde die Entwicklung der Tagung Siedlungsabfallwirtschaft von einer zunächst regional begrenzten Veranstaltung hin zu einer mittlerweile auch im Ausland bekannten Fachtagung.

Der zweite Veranstaltungstag wurde inhaltlich von den Schwerpunkten „Getrenntsammlung und Verwertung“ und „Deponierung“ bestimmt. Besonders zum ersten Tagesschwerpunkt wurde durch die Beiträge von Dr. Barbara Zeschmar-Lahl (BZL GmbH, Oyten) zu den ökologischen Aspekten von Getrenntsammlung und Verwertung, Dr. Rüdiger Siechau (VKS Verband) zu den Standpunkten der kommunalen Entsorgungswirtschaft und Herrn Peter Hoffmeyer (Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V.) zur Getrenntsammlung und Verwertung aus Sicht der privaten Entsorgungswirtschaft initiiert, engagiert und teilweise sehr kontrovers diskutiert. Im abschließenden Schwerpunkt begeisterte als Einstieg in die Thematik vor allem Klaus Stief (DeponieOnline) mit seinem Vortrag „Der Anfang vom Ende des Deponiezeitalters?“. Darauf folgten Beiträge von Dr. Palm (SIG) und Wolfgang Beckmann (Zweckverband Sachsen-Anhalt Süd) zu speziellen Erfahrungen bei der Deponiestilllegung.

Im Anschluss an die Fachvorträge bestand für alle Teilnehmer die Möglichkeit, an der Einweihung des MHKW Rothensee teilzunehmen sowie die Kessellinien 1 und 2 zu besichtigen. Gäste und Organisatoren waren sich am Ende der Veranstaltung dahingehend einig, dass die Abfallwirtschaft auch nach dem 1. Juni 2005 genug Diskussionspunkte und Gesprächsstoff bieten wird, um weitere Tagungen mit interessanten Themen anzubieten. Im Jahr 2006 wird die dann 11. Fachtagung Siedlungsabfallwirtschaft Magdeburg aufgrund anderer Großereignisse aller Voraussicht nach ebenfalls im September veranstaltet.

Die wissenschaftlichen Beiträge der Fachtagung 2005 sind in einem Begleitband veröffentlicht. Diese Publikation kann unter der ISBN-Nummer 3-930385-52-X vom LOGiSCH-Verlag bezogen oder über den örtlichen Buchhandel erworben werden.

2004 - TASIMA #9 "Nachhaltige Entsorgung 2005 ff"

Die nachhaltigste Entsorgung ist zweifellos die, die durch Abfallvermeidung und -verminderung gar nicht erst stattfinden muss. Trotzdem oder gerade deswegen widmeten sich die Themen vorrangig nachhaltigen Verwertungs-, Behandlungs- und Beseitigungsstrategien.
 
Teilweise provokante Fragestellungen animierten zum aufmerksamen Zuhören und Diskutieren: Ist die Getrenntsammlung von Wertstoffen,
inklusive Bioabfall, wirklich nur unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten bei dem steigenden Kostendruck einer nach 2005 teurer werdenden Entsorgung in die Diskussion geraten? Oder kann der Ruf nach einem Ein-Tonnen-System unter Nutzung moderner Sortiertechniken auch - vielleicht sogar deutliche - ökologische Vorteile bringen? Wie können Deponien umweltgerecht und ökonomisch verträglich aus der Entsorgungskette entlassen werden? Wird der politische Wille, den lange angekündigten Paradigmenwechsel von der Abfallablagerung zur Abfallbehandlung punktgenau zu vollziehen, wirklich durchsetzbar sein oder werden (wieder) diejenigen bestraft, die ihre Hausaufgaben gemacht haben?
 
Anregungen, Ansätze und Angebote, die sicherlich nicht pauschale Gültigkeit besitzen aber Grundlage für eine ausgiebige Diskussion sein sollten, bot das Programm in vielfältiger Form.
 
Der erste Veranstaltungstag wurde dabei von den Schwerpunkten "Siedlungsabfallwirtschaft - Stand und Entwicklung", "Wie viel Getrenntsammlung braucht eine nachhaltige Verwertung?" und "Nachhaltige Entsorgung von Verpackungen" bestimmt.

Der Rektor der Universität, Magnifizenz Prof. Pollmann ließ es sich traditionell nicht nehmen, die Tagung Siedlungsabfallwirtschaft zu eröffnen und in diesem Zusammenhang auf die Stärken der Bildungseinrichtung, dabei insbesondere auf den überaus erfolgreichen Studiengang Wirtschaftingenieurwesen Logistik zu verweisen, der in besonderer Weise moderne, praxisorientierte Ausbildungsinhalte und interdisziplinäre Arbeitsweisen verbindet.
Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke begrüßte die Teilnehmer namens des Ministerium. Gleichzeitig zeichnete sie ein Bild der aktuellen Situation im Land: Da ab dem 1. Juni 2005 Abfälle nur noch dann auf Deponien gelagert werden, wenn sie thermisch oder mechanisch-biologisch vorbehandelt wurden und gleichzeitig die Deponievorschriften strenger werden (Abfallablagerungsverordnung des Bundes) dürfen 22 von 26 Hausmülldeponien in Sachsen-Anhalt dann nicht mehr betrieben werden. Es werden derzeit drei Müllverbrennungsanlagen gebaut (Magdeburg, Zorbau, Leuna). Die Anlage in Halle sei geplant. Zur Gewährleistung der Entsorgungssicherheit würden außerdem Anlagen zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung und zur Mitverbrennung von Abfällen beitragen.
 
Dr. Schnurer, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft im Bundesministerium für Umweltschutz, als immer wieder gern gesehener Gast der Veranstaltung machte deutlich, dass es in Bezug auf die Durchsetzung der Abfallablagerungsverordnung keine Ausnahmegenehmigungen oder Fristverlängerungen geben werde und dass es das strategische Ziel sei, spätestens im Jahr 2020 den Deponieausstieg zu erreichen. Außerdem informierte er darüber, dass gegenwärtig zahlreiche EU-Richtlinien zur Abfallwirtschaft diskutiert oder überarbeitet werden (z.B. zur Verwertung von Bioabfällen).
 
Nach dem letzten Vortrag am ersten Tag konnten die Gäste zwischen einem geführten Stadtrundgang durch das historische Magdeburg und einer Besichtigung der Großbaustelle Müllheizkraftwerk Rothensee wählen. Danach traf man sich in geselliger Runde im Klostercafé des Klosters Unser Lieben Frauen. Gestärkt durch kulinarische Köstlichkeiten und umrahmt von Liedern der Gruppe "Simmervier" entwickelte sich ein reger Gedankenaustausch zu dem am Tag Gehörten, zu Problemen des Alltagsgeschäftes, zu Träumen und Visionen der Abfallwirtschaft und der AbfallwirtschaftlerInnen.
 
Auch der zweite Veranstaltungstag wurde von drei Schwerpunkten getragen: "Thermische Abfallbehandlung", "Umweltgerechter Abschluss, Nachsorge und -nutzung von Deponien" und "Logistiklösungen für 2005". Hier wurden u.a. Bedenken in Bezug auf vergleichbare Standards der Abfallentsorgung des erweiterten Wirtschaftsraumes der EU und im Hinblick auf die weitere Verbringung von Abfällen auf die Deponien unter dem Deckmantel der Verwertung geäußert.
 
Zum Abschluss der Tagung präsentierten Studenten des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen Logistik Ergebnisse der Projektarbeit "Abfallaufkommensprognosen in Sachsen-Anhalt". Das Auditorium würdigte dabei insbesondere die Vortragsweise und die Präsentation der studentischen Arbeit, die keinesfalls den Vergleich zu den Referenten scheuen brauchten.

2003 - TASIMA #8 "Waste - wer, wie viel, wohin"

Traditionell trafen sich auf Einladung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt und des Institutes für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau, Logistik die Abfallwirtschaftler des Landes zum jährlich stattfindenden Erfahrungsaustausch. Die mittlerweile 8. Fachtagung stand unter dem Motto „Waste - wer, wie viel, wohin“.

Diese Überschrift stellt auf die Tatsache ab, dass sich nicht nur im Bundesland Sachsen-Anhalt die Entsorgungsstrukturen zum Jahr 2005 durch das Wirksamwerden der Technischen Anleitung Siedlungsabfall grundlegend ändern. Allerdings sind die jungen Bundesländer von den veränderten Modalitäten besonders betroffen, da die Deponie als Senke der Entsorgungskette momentan noch eindeutig dominiert und bisher so gut wie keine alternativen Behandlungskapazitäten existieren. Der ordnungsgemäße Abschluss und die Organisation der Nachsorge vieler Deponien, die größer werdenden Distanzen zum Entsorgungsstandort und die allgegenwärtigen schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen stellen weitere Anforderungen an die Verantwortlichen in den Abfallwirtschaftsbetrieben und den anderen Unternehmen der Branche sowie an die Behörden.

Vor diesem Hintergrund eröffnete der Rektor der Universität, Magnifizenz Prof. Klaus Erich Pollmann diese wissenschaftliche Veranstaltung. Aus dem In- und Ausland waren mehr als 130 Gäste angereist, so dass der zunehmend internationale und überregionale Charakter der Tagung weiter ausgeprägt wurde, der sich nicht zuletzt auch anhand der Referentenliste nachweisen lässt.
Dass das Motto der Veranstaltung nicht nur ein Wortspiel darstellt, ergibt sich ein Blick auf das umfangreiche Tagungsprogramm:

Am ersten Tag standen unter den Begriffen WARUM, WIE LANGE NOCH und WER die Komplexe

  • Verantwortung und Abfallwirtschaft
  • Deponieabschluss und -nachsorge
  • Angebote aus Industrie und Dienstleistung

auf der Tagesordnung. Dabei richtete sich der Fokus beispielsweise auf die aktuelle Situation der Siedlungsabfallwirtschaft in Deutschland - hier konnte zum wiederholten Male Herr Dr. Schnurer vom Bundesministerium Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit als Referent gewonnen werden -, auf den Zusammenhang von Verantwortung und Abfallwirtschaft sowie die Darstellung verschiedener Beispiellösungen für Deponieschließungskonzepte. Im dritten Teil des ersten Veranstaltungstages erhielten einerseits Firmen die Gelegenheit, über Innovationen ihrer Unternehmen zu berichten, und andererseits präsentierten die Studenten des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen Logistik interessante Ergebnisse ihrer Projektarbeiten aus der LogistikWerkstatt „Transportvarianten“.

Um für den zweiten Tag den Kopf frei zu bekommen und abseits des wissenschaftlichen Podiums miteinander in den Erfahrungsaustausch treten sowie neue Kontakte knüpfen zu können, wurde den Tagungsteilnehmern am Nachmittag, abhängig von der persönlichen Interessenlage, Gelegenheit gegeben, entweder die Baustelle des Müllheizkraftwerkes Rothensee (MHKW) zu besichtigen oder das Sanierungsvorhaben Kaserne Mark kennen zu lernen. Der Abend stand danach ganz im Zeichen eines Historienspektakels, zu dem als prominenter Gast Otto von Guericke erschien.

Der zweite Veranstaltungstag wurde durch die Fragen WOHIN, WIE VIEL und WOMIT bestimmt. Dahinter verbargen sich die Schwerpunkte

  •  Entsorgungssituation in Sachsen-Anhalt
  • Abfallwirtschaft und Kosten sowie
  • Logistiklösungen für 2005.

Zum ersten Schwerpunkt berichteten verschiedene Anlagenbetreiber im Anschluß an die Ausführungen von MR Seida vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, der zum Stand der Ausschreibungsverfahren und der Novellierung des Landesabfallgesetzes Stellung bezog, über ihre Konzepte zur Entwicklung resp. Gewährleistung der Restabfallentsorgung im Bundesland Sachsen-Anhalt. Die sich anschließende Podiumsdiskussion war gekennzeichnet durch konstruktive aber teilweise auch recht kontrovers gestaltete Meinungsäußerungen. Durch die Beiträge im zweiten Block wurde danach aufgezeigt, dass zunehmend betriebswirtschaftliche Aspekte in die abfallwirtschaftlichen Betrachtungen Eingang gefunden haben bzw. finden müssen. Im Mittelpunkt des letzten Tagungsblockes standen dann Beispiele, wie aus ökologieorientierter Sicht Transportleistungen beurteilt und nachhaltige Verkehrskonzepte erfolgreich umgesetzt werden können.

Zur Fachtagung 2003 ist ein Begleitband erschienen, der die wissenschaftlichen Beiträge dokumentiert. Unter der ISBN-Nummer 3-930385-44-9 kann diese Publikation vom LOGiSCH-Verlag bezogen oder über den örtlichen Buchhandel erworben werden.

2002 - TASIMA #7 "Drei, Zwei, Eins ,... --> 2005"

Das Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt und das IFSL hatten auch im Jahr 2002 wieder zum Thema Siedlungsabfallwirtschaft nach Magdeburg eingeladen. Im 7. Veranstaltungsjahr stand die Fachtagung - erstmals mit einem Logo versehen - unter dem Motto „Siedlungsabfallwirtschaft 2002 - Drei, Zwei, Eins, ... --> 2005“. Der Titel spielt auf den Count-down für das magische Jahr 2005 an, da jetzt die entscheidenden Weichen richtig gestellt werden müssen, um rechtzeitig bis zur vollständigen Umsetzung der TA Siedungsabfall ausreichende und preisgünstige Behandlungskapazitäten errichten zu können.

Einer guten Tradition der bisherigen Veranstaltungen folgend, konnte die gerade ernannte Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Petra Wernicke begrüßt werden, die der Tagung ebenso Erfolg wünschte wie der Rektor der Universität, Magnifizenz Prof. Klaus Erich Pollmann.
Mehr als 140 Teilnehmer aus dem In- und Ausland waren der Einladung nach Magdeburg gefolgt. Die ehemals eher dem regionalen Fachpublikum gewidmete Veranstaltung erzielt ihre Wirkung mittlerweile über die Grenzen des Bundeslandes hinaus und kann auf ein breites Spektrum verweisen, nicht nur was die Herkunftsorte der Teilnehmer betrifft.

An beiden Veranstaltungstagen wurden aktuelle, anwendungsnahe Themen vorgestellt und diskutiert. Die Schwerpunkte im diesjährigen Programm bildeten folgende Komplexe:

  • Abfallwirtschaftspolitik - in Deutschland und im Bundesland Sachsen-Anhalt
  • Abfallaufkommen und Abfallbehandlung - Entwicklungen und Trends
  • Deponiebetrieb für 2005 - Kosmetik oder Chirurgie?
  • Ausschreibung und Vergabe von Entsorgungsdienstleistungen
  • Logistikkonzepte für die Probleme von morgen
  • Ferntransport und Entsorgungslogistik

Nachdem Herr Dr. Schnurer vom Bundesministerium für Umwelt den Stand und die Entwicklungsperspektiven der Siedlungsabfallwirtschaft in Deutschland erläuterte, gingen die nachfolgenden Referenten auf die Situation in unseren östlichen und westlichen Nachbarländern ein.

Frau Dr. Wehling stellte danach die Situation in Sachsen-Anhalt dar, insbesondere in Bezug auf die Aufkommensmengen im Vergleich zu anderen Bundesländern. Den Gästen, die nicht die Möglichkeit hatten, an der IFAT in München teilzunehmen, wurden im Vortrag von Herrn Holzbeck Eindrücke vermittelt und Informationen zu Innovationen und Trends gegeben.

Weitere Schwerpunkte bildeten die Gewerbeabfallverordnung aus Sicht der kommunalen Unternehmen, Anwendererfahrungen mit der thermischen Abfallbehandlung und spezielle Maßnahmen zur Deponiebewirtschaftung.

Der zweite Veranstaltungstag stand ganz im Zeichen des Schwerpunktes Entsorgungslogistik - dabei sowohl in Bezug auf die Ausschreibungsmodalitäten für Entsorgungsdienstleistungen als auch das Aufzeigen neuartiger technischer Lösungen und die praktischen Probleme alternativer Verkehrsträger, auch aus der Sicht einer ökologieorientierten Betrachterposition.

Davor und danach bestand für alle Teilnehmer umfangreich die Möglichkeit, Gedanken und Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zur Zusammenarbeit zu begründen.

Die Fachausstellung und Firmenpräsentation im Foyer des Tagungshotels motivierte in den Vortragspausen ebenfalls zu einer regen Diskussion.

Integriert in das Tagungsprogramm war in diesem Jahr erstmals die Abschlusspräsentation der Studenten des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen Logistik, die im Rahmen der LogistikWerkstatt die Ergebnisse ihres Semesterprojektes zur Untersuchung von Transportvarianten vorstellten. Für die kulturelle Umrahmung der Abendveranstaltung am ersten Tag sorgte das Studentenkabarett Prolästerrat der Universität.

Der Begleitband zur Tagung 2002 ist unter der ISBN-Nr. 3-930385-38-4 im LOGiSCH-Verlag erschienen und kann dort oder über den örtlichen Buchhandel bezogen werden.

2001 - TASIMA #6 "Müllmanagement - Motive und Methoden"

An der nunmehr bereits zum 6. Mal stattfindenden Fachtagung Siedlungsabfallwirtschaft, die unter dem Motto „Müllmanagement - Motive und Methoden“ stand, nahmen im Juni 2001 mehr als 100 Vertreter aus Forschung und Praxis teil.

Besondere Ehre wurde der Tagung durch die Eröffnungsworte von Herrn Minister Keller und von Magnifizenz Prof. Pollmann zuteil. Der Umweltminister von Sachsen-Anhalt ergriff dabei die Gelegenheit, auf seine bisher einjährige Amtszeit zurückzublicken und gleichzeitig auf die vor den Abfallwirtschaftlern des Landes liegenden Aufgaben zu schauen.

Unter dem eingangs genannten Motto wurden an zwei Veranstaltungstagen die Schwerpunkte

  • Nationale Konzepte der Abfallwirtschaftpolitik
  • Stoffstrom- und Behandlungsmodelle ab 2005
  • Deponiebetrieb nach 2005
  • Aktuelle Aufgaben der kommunalen Abfallwirtschaft
  • Verursachergerechtigkeit + Gebühren sowie die
  • Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen 

von renommierten Referenten anhand aussagekräftiger Vorträge vorgestellt und im Anschluss ausführlich diskutiert. Ausgehend vom erreichten Stand der Siedlungsabfallwirtschaft in Österreich und der Schweiz sowie der globalen bundespolitischen Blickrichtung in Deutschland, letztere von Herrn Dr. Schnurer des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vermittelt, wurde auf konkrete Lösungen für spezielle Entsorgungsaufgaben und Verwertungswege abgestellt.

Im Mittelpunkt des zweiten Tages standen schwerpunktmäßig Aufgaben und Entwicklungen, die im kommunalen Verantwortungsbereich liegen. Beispielsweise wurden die Fragen diskutiert, ob die Siedlungsabfallwirtschaft kommunal oder privatwirtschaftlich zu organisieren ist, welche Vor- bzw. Nachteile mit der Einführung neuer technischer Systeme verbunden sind und was bei der Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen zu beachten ist.Die Fachtagung wurde von einem Herstellerforum begleitet, auf dem Firmen die Möglichkeit eingeräumt wurde, Produkte und Leistungen zu präsentieren.

Anlässlich der Abendveranstaltung am ersten Tag sorgten die Herren Pölitz und Bölck von der Magdeburger Zwickmühle für den kulturellen Höhepunkt. Im Anschluss daran bot sich allen Beteiligten ausgiebig Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, für angeregte Diskussionen und zur Kontaktaufnahme.

Die bundes- und europaweite Resonanz bestärkt die Organisatoren in der Fortführung dieser Tagungsreihe, die sich neben den Fragen und Themenfeldern von allgemeinem Interesse insbesondere immer auch das Ziel setzt, den aktuellen Aspekten und Entwicklungen im Land Sachsen-Anhalt Rechnung zu tragen.

Nicht in jedem Fall ist es jedoch möglich, durch nicht vorhandene gesetzliche Regelungen oder das Fehlen von Standort- bzw. Terminentscheidungen begründet, sinnfällige Konzepte und Systemlösungen umzusetzen. Hier erwarten sich die Abfallwirtschaftler auch perspektivisch entscheidende Impulse und Anregungen - nicht zuletzt durch die Inhalte der Tagung Siedlungsabfallwirtschaft in Magdeburg.

Der Fachband der Tagung 2001 ist unter der ISBN-Nr. 3-930385-30-9 im LOGiSCH-Verlag erschienen und kann auch über den örtlichen Buchhandel bezogen werden.

2000 - TASIMA #5 "Konflikte und Konzepte"

Die aufgrund des engen Terminkalenders der Fachmessen und Kongresse in diesem Jahr abweichend vom bisherigen Modus im Mai stattfindende Tagung vereinte ca. 120 Teilnehmer aus Praxis und Wissenschaft. Besonders herzlich wurde der zum Zeitpunkt der Tagung gerade neu berufene Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt J. Konrad Keller begrüßt, der die Tagung SAW zum Anlass nahm, um sich den Abfallwirtschaftlern des Landes vorzustellen. Die unter dem Motto „Konflikte und Konzepte“ stehende Tagung widmete sich vorrangig den abfallwirtschaftspolitischen Zielstellungen, daraus erwachsenden Problemen und Aufgaben sowie beispielhaften Lösungen.

Die Themenkomplexe im einzelnen:

  • Abfallwirtschaftspolitik - Konzepte gegen Konflikt
  • Zugeschnittene Konzepte für spezielle Aufgaben
  • Abfallwirtschaftsplanung
  • Logistik und Siedlungsabfallwirtschaft
  • Kommunale Rechte und Pflichten

Nach den Vorträgen des ersten Tages fanden sich die Tagungsteilnehmer, je nach persönlicher Interessenlage, in Diskussionsrunden zu den Themen Abfallwirtschaftsplanung, Logistik oder Kommunale Rechten und Pflichten zusammen, die jeweils von kompetenten Vertretern der betreffenden Sachgebiete geleitet wurden. Parallel dazu boten die Veranstalter auch ein Herstellerforum an, auf dem insbesondere Firmenvertretern die Möglichkeit gegeben wurde, Produkte und Leistungen zu präsentieren.

Abgerundet wurde der erste Tag durch die sachkundig begleitete Besichtigung der Johanniskirche und die gemeinsame Abendveranstaltung im Tagungshotel. Letztere bot in angenehmer Atmosphäre breiten Raum für Diskussionen, zum Erfahrungsaustausch und zur Kontaktfindung bzw. -auffrischung.

Am zweiten Tag präsentierten die Leiter der genannten Diskussionsrunden jeweils als Einstieg in die drei gleichlautenden Vortragsblöcke die Erkenntnisse und Probleme der Gesprächskreise des Vortags.

Insgesamt konnte das Fazit gezogen werden, dass zwar vielfältige technische und konzeptionelle Lösungen bzw. Lösungsansätze bestehen, sich aber andererseits die ÖRE oftmals wegen fehlender europa-, bundes- oder landesrechtlicher bzw. politischer Regelungen in Bezug auf die Planungssicherheit in einer schwierigen Situation befinden. Wünschenswert wäre es für alle Beteiligten, wenn das durch diese Tagung zur Verfügung stehende Podium zukünftig insbesondere durch Beiträge der Entscheidungsträger konkretere Fakten und Einblicke in die Entwicklungsszenarien der Länder bieten würde.

1999 - TASIMA #4 "Alte Lasten - neue Wege"

Im Juni luden das Ministerium für Raumordnung und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt und das IFSL zur schon Tradition gewordenen Fachtagung Siedlungsabfallwirtschaft ein. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Alte Lasten - neue Wege" und nahm zielgerichtet Bezug auf Probleme der Rekultivierung und des Abschlusses alter Deponiestandorte sowie auf technische, organisatorische und logistische Ansätze für zukunftssichere Abfallwirtschaftskonzepte. Die Schwerpunktthemen im einzelnen:

  • Abfallwirtschaftspolitik des Bundes und des Landes
  • Deponie 2005 - Stilllegung oder Weiterbetrieb
  • Deponiesanierung und -umlagerung
  • Verursachergerechte Abfallerfassung und -abrechnung in Großwohnanlagen
  • Nutzung alternativer Verkehrsträger für den Siedlungsabfallferntransport
  • Die Zukunft der thermischen Abfallbehandlung im Land Sachsen-Anhalt

Erstmalig wurde während der Tagung in einem Rahmenproramm (Fachausstellung und Forum) Herstellern, Ingenieurbüros und Entsorgern die Möglichkeit gegeben, ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf den Systemen zur verursachergerechten Abfallerfassung und -abrechnung, insbesondere in Großwohnanlagen.

Integriert in das zweitägige Programm waren auch ein Besuch der Bundesgartenschau mit Führung sowie eine Abendveranstaltung jeweils am 23. Juni, so dass neben den Fachvorträgen auch der Diskussion und dem intensiven Erfahrungsaustausch ausreichend Zeit und Gelegenheit eingeräumt wurde.
An beiden Tagen konnten die Gastgeber mehr als 160 Interessenten begrüßen, die nicht nur aus Sachsen-Anhalt, sondern auch aus den anderen Bundesländern und dem Ausland angereist waren.

1998 - TASIMA #3 "Restabfallbehandlung - handeln statt abwarten"

Die nun bereits zum dritten Male veranstaltete Fachtagung, die in diesem Jahr durch die neue Ministerin für Raumordnung und Umwelt Frau Ingrid Häußler eröffnet wurde, hatte vor allem Themenkomplexe zum Schwerpunkt, die sich aus der Umsetzung der Technischen Anleitung Siedlungsabfall bis zum Jahre 2005 ergeben:

  •   Abfallwirtschaftsplanung auf Landesebene
  •  Konzepte der Restabfallbehandlung mit mechanisch-biologischen Anlagen
  •  Konzepte der Restabfallbehandlung mit hermischen Anlagen
  •  Praktische Erfahrungen mit mechanisch-biologischen Verfahren
  • Qualitäts- und Mengenentwicklung von Siedlungsabfällen
  •  Logistik- und Kostenstrukturen der Siedlungsabfallwirtschaft

An beiden Tagen besuchten mehr als 120 Interessenten aus allen Bundesländern die Fachvorträge. Besonders für die Abfallwirtschaftler des Landes Sachsen-Anhalt hat sich die Veranstaltung bereits zu einem traditionellen Treffpunkt entwickelt.

Alle Vorträge der Tagung sind in einem Tagungsband veröffentlicht worden (LOGiSCH GmbH, ISBN 3930385-15-5).

Bestandteil des Tagungsprogramms war die Besichtigung der BUGA-Baustelle und der Deponiegasnutzung der Deponie Cracauer Anger in Magdeburg sowie eine Abendveranstaltung am 17. Juni.

1997 - TASIMA #2 "Komplexe Entsorgungsgebiete"

1996 hatte das Institut für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau, Logistik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erstmalig zum Thema Siedlungsabfallwirtschaft nach Magdeburg eingeladen. Die große Resonanz im letzten Jahr hat gezeigt, dass eine Vielzahl von Problemen in diesem Bereich ungenügend geklärt sind und immenser Handlungsbedarf für die Zukunft besteht. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung gemeinsam mit dem Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt organisiert. Die Eröffnungsrede zu den abfallpolitischen Intentionen des Landes hielt der Staatssekretär Wolfram König.

Während anlässlich der Premierenveranstaltung 1996 zahlreiche und verschiedenartigste Aspekte der Abfallwirtschaft das Tagungsprogramm prägten, wurde der Umfang in diesem Jahr zugunsten einer intensiveren Auseinandersetzung mit den gewählten Themenkreisen eingegrenzt und auf aktuelle, brennende Probleme beschränkt. Die Veranstaltung 1997 stand unter der Überschrift „Komplexe Entsorgungsgebiete“.

Die Zeiten der direkten Zuordnung einer Stadt oder eines Landkreises zur "orts- oder kreiseigenen" Deponie werden bald der Vergangenheit angehören. Schon jetzt schließen viele der alten Deponien, die Anforderungen an die Ablagerung von Siedlungsabfällen steigen. Bis zum Jahr 2005 wird sich die Zahl der Deponien noch einmal drastisch verringern. Für den Regierungsbezirk Magdeburg sind zukünftig nur drei Deponieentsorgungsräume und maximal eine thermische Abfallbehandlungsanlage geplant. Abfälle müssen dann über weite Strecken transportiert werden. In einigen Städten und Landkreisen vor allem in den alten Bundesländern aber auch in Sachsen-Anhalt ist das bereits jetzt gängige Praxis. Viele Landkreise haben sich bereits zu Zweckgemeinschaften zusammengeschlossen, um die Entsorgungsprobleme besser lösen zu können.

Die Tagung ging zielgerichtet sowohl auf rechtliche und organisatorische als auch auf logistische und technische Aspekte bei der Einführung zentraler Abfallbehandlungsanlagen unter Einbeziehung mehrerer Landkreise bzw. Abfallzweckverbände ein und berichtete über vorhandene Erfahrungen.

Programmschwerpunkte waren:

  • Umweltpolitische Grundsätze der Siedlungsabfallwirtschaft
  • Tendenzen der Abfallvorbehandlung
  • Organisation und Strukturierung kommunaler Abfallwirtschaftsbetriebe
  • Organisation und Koordinierung in komplexen Entsorgungsgebieten
  • Logistikanforderungen und -lösungen in komplexen Entsorgungsgebieten
  • Technische und organisatorische Beispiele und Lösungen

22 Referenten und über 100 Zuhörer von kommunalen und privatwirtschaftlich betriebenen Abfallwirtschaftsunternehmen, Behörden, Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und Technikherstellern nahmen an der Veranstaltung teil.

1996 - 1. Tagung Siedlungsabfallwirtschaft

Vor dem Hintergrund der aktuellen Abfallgesetzgebung (Kreislaufwirtschaftsgesetz und Technische Anleitung Siedlungsabfall) sind wesentliche Veränderungen im Ablauf und in der Struktur der Siedlungsabfallwirtschaft in den nächsten Jahren zu erwarten. Das betrifft nicht nur neue Wege der Entsorgung und der Abfallbehandlung, die starke Diskussionen um Alternativen zur Müllverbrennung neu belebt haben.
Auch im Bereich der Logistik ergeben sich durch die Bildung immer größerer Entsorgungsgebiete mit konzentrierten Verwertungs- und Beseitigungsanlagen neue Anforderungen. Damit verbunden sind größer werdende Entfernungen, fraktionsgesplittete Abfallströme aus der Abfallverwertung und abnehmende Einzelmengen. Die bestehenden Sammelsysteme müssen durch ferntransportkompatible Technik ersetzt oder in diesem Sinne ergänzt werden.

Im Bereich der Abfallbehandlung ist gegenwärtig ebenfalls ein Innovationsschub zu verzeichnen, der alternative Wege zur Abfallverbrennung aufzeichnen bzw. im Vorfeld der Verbrennung die Mengen über geeignete Vorbehandlungsverfahren verringern soll. Insgesamt werden dadurch auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft trotz der angespannten Belastung der Abfallgebühren über längere Zeiträume (lange Laufzeiten der Entsorgungsverträge und Bestandsschutz im rechtlichen Regelwerk) hohe Investitionen getätigt werden müssen.

Die 1. Fachtagung Siedlungsabfallwirtschaft sprach vor allem Führungskräfte und Entscheidungsträger von kommunalen und privatwirtschaftlich betriebenen Abfallwirtschaftsunternehmen an, aber auch Behörden, Ingenieurbüros und Technikhersteller. Den wissenschaftlichen Rahmen bildeten Übersichtsvorträge zum Stand der Umwelttechnik und zu neuen interessanten Entwicklungstendenzen durch Referenten der Universität Magdeburg aus interdisziplinären Bereichen.

Ein wesentliches Anliegen der Tagung war der Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern. Diesem wurde deshalb ein angemessener Zeitumfang eingeräumt.

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Gilian Gerke

Tel.: (0391) 886 4369
E-Mail: gilian.gerke@h2.de

Besucheradresse: Haus 6, Raum 2.17

Alles auf einen Blick

Unser Beitrag zum Klimaschutz

In mittlerweile guter Tradtion leistet die TASIMA einen kleinen direkten Beitrag zum Klimaschutz. Im Namen der Tagung wird an die Magdeburger Initiative Otto pflanzt gespendet.

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