17. Januar: Perspektiven junger Viet-Deutscher auf ihr Aufwachsen im Deutschland der Nachwendejahre
Stendal. Der Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal lädt am 17. Januar um 16:30 Uhr zur 12. Veranstaltung der Ringvorlesung mit Jessica Schwittek (Universität Duisburg-Essen) und Kamila Labuda (Hochschule Wildau) ein. Interessierte können im Audimax auf dem Campus Stendal ohne Anmeldung teilnehmen.
Vietnam und Deutschland verbinden vielschichtige Migrationsprozesse. Neben anderen Gruppen, beispielsweise den sogenannten „Boatpeople“, die in die BRD migrierten, gingen insgesamt ca. 60.000 junge Menschen in den 1980er Jahren als Vertragsarbeiter:innen und eine kleinere Gruppe auch als Studierende in die DDR. Etwas mehr als ein Viertel von ihnen blieb auch nach der Wende, meist unter zunächst ungewissen und prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen aufgrund von unsicherem Aufenthaltsstatus, erschwertem Arbeitsmarktzugang, erstarkendem Rassismus etc. Für die Bewältigung dieser Umstände wird die Bedeutung (lokaler) Strukturen der vietnamesischen Community sowie transnationale Netzwerke diskutiert. Wenig bekannt ist, wie die Kinder der ehemaligen Vertragsarbeiter:innen, von denen viele in den ersten Nachwendejahren in (Ost-)Deutschland zur Welt kamen, ihr Aufwachsen erlebten. Der Vortrag rekonstruiert auf Basis von explorativen Interviews mit jungen Viet-Deutschen Erwachsenen ihre heterogenen Erfahrungen.
Die öffentliche Ringvorlesung wird von Claudia Dreke und Beatrice Hungerland als Angebot der kindheitswissenschaftlichen Studiengänge am Stendaler Hochschulcampus organisiert.
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