Betriebliche Gesundheitsförderung im Fokus

Prof. Dr. Michael Wurm und Prof. Dr. Katharina Kitze, Leiterin des Instituts für Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten, Foto: Matthias Piekacz

Prof. Dr. Michael Wurm hat seit September 2024 die AOK-Stiftungsprofessur an der Hochschule in Magdeburg inne.

In Deutschland hängt der Gesundheitszustand weiterhin von Einkommen und Bildung ab. Ein wichtiger Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit liegt in der Prävention und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Hierbei sollten Angebote gezielt auf die spezifischen Belastungen, etwa durch Schichtarbeit oder das Heben schwerer Lasten, abgestimmt sein, um die betroffenen Mitarbeitenden effektiv zu erreichen. Der demografische Wandel stellt Unternehmen zudem vor die Aufgabe, die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit einer älter werdenden Belegschaft zu erhalten.

Um den Herausforderungen in der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz zu begegnen, wurde Prof. Dr. Michael Wurm im September 2024 als neuer Stiftungsprofessor berufen. Die Stiftungsprofessur Arbeit und Gesundheit mit dem Schwerpunkt Gesundheitsförderung und Prävention besteht seit 2016 am Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal und ist Teil eines Kooperationsprojekts mit der AOK Sachsen-Anhalt. Das Kooperationsprojekt ist mit dem Institut für Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten verbunden und unterstützt die Einführung gesundheitsfördernder Organisationsentwicklung in regionalen Betrieben und Verwaltungen.

„Eine ganze Professur zu bekommen ist eine großartige Chance, um Gesundheitsförderung im Bereich Arbeit wissenschaftlich aufarbeiten zu können. So können wir Fakten und belegbare Daten schaffen und in diesem Bereich weiterforschen“, sagt Prof. Dr. Katharina Kitze, Leiterin des Instituts.

Michael Wurm hat einen großen Teil seines Berufslebens in verantwortlichen Positionen bei Sozialverbänden wie der Aidshilfe, der AWO oder der Diakonie verbracht. Seine akademische Laufbahn absolvierte er berufsbegleitend, darunter auch die Promotion. Zusätzlich übernahm er zahlreiche Lehraufträge an Hochschulen.

„Es ist mein Ziel, junge Menschen für innovative Methoden in den Gesundheitswissenschaften zu begeistern“, so der Professor. „All unsere Studierenden werden sich auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz einstellen müssen. Und nicht nur, wie sie lernen und wir lehren, sondern es wird auch die Berufsbilder immens verändern.“

In seiner Forschung und Lehre beschäftigt ihn das Altern der Gesellschaft. So stellt sich heute weniger die Frage, ob Mitarbeitende Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung benötigen, sondern zunehmend, ob sie Hilfe bei der Betreuung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen brauchen. Zudem plant er die Folgen des Klimawandels für die Menschen zu untersuchen, die draußen arbeiten. Besonders das Personal von Lieferdiensten oder der Gastronomie ist vermehrt den Belastungen durch Hitze und andere extreme Wetterbedingungen ausgesetzt. Ein weiterer Fokus liegt auf der psychischen Gesundheit von Studierenden und wie Hochschulen deren Wohlbefinden fördern können.

Michael Wurm sieht die Professur als Gelegenheit, die aktuellen Herausforderungen der Arbeitswelt direkt in die Lehre zu integrieren und den Studierenden wertvolle Praxiskontakte zu ermöglichen. Er strebt außerdem an, in Magdeburg und Sachsen-Anhalt ein Netzwerk mit Unternehmen und Non-Profit-Verbänden aufzubauen, um gemeinsam Projekte im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements umzusetzen. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung gesundheitsfördernder Angebote, der Begleitung von Organisationsprozessen und der Analyse von Mitarbeiterdaten zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz.
(Text: Laura Naujoks)

Weitere Infos zur Stiftungsprofessur
Laufzeit: 5 Jahre
Kooperationspartner: AOK Sachsen-Anhalt
Finanzielle Förderung: Finanzierung der Professur sowie Förderung für Praxismaßnahmen
Kontakt für interessierte Unternehmen: michael.wurm@h2.de

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