Bundesverdienstorden für Prof. Dr. Regina Leven

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff überreichte den Verdienstorden in der Magdeburger Staatskanzlei an Prof. Dr. Regina Leven. Foto: Staatskanzlei und Ministerium für Kultur


Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat am 7. Mai 2024 in der Staatskanzlei in Magdeburg Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an eine Bürgerin und drei Bürger überreicht. Verliehen wurden die Orden von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier. Prof. Dr. Regina Leven erhielt das Verdienstkreuz am Bande.


Die 67-jährige Gebärdendolmetscherin und Verhaltenstherapeutin wurde für ihre herausragenden Verdienste auf dem Gebiet des Gebärdensprachdolmetschens und für ihr Engagement zum Wohle tauber Menschen ausgezeichnet. In den 1990er Jahren war sie die einzige Person in Deutschland, die tauben Menschen Zugang zu psychotherapeutischen Angeboten in Gebärdensprache ermöglichte. Ab 1997 baute sie an der Hochschule Magdeburg-Stendal mit hohem Engagement und exzellentem Fachwissen den Studiengang Gebärdensprachdolmetschen auf. „Letztendlich lässt sich überhaupt nicht ermessen, in welchem Maße Ihr Wirken zur Verbesserung der Lebens- und Berufschancen tauber Menschen beigetragen hat und weiterhin beiträgt“, richtete sich Haseloff an Leven.



Regina Leven war von 1997 bis 2015 an der Hochschule in Magdeburg tätig und hat in diesen Jahren maßgeblich daran gearbeitet, den Studiengang Gebärdensprachdolmetschen und die Gebärdensprache nicht nur an der Hochschule, sondern auch gesellschaftlich zu etablieren. In einem gehörlosen Elternhaus aufgewachsen hatte sie aus dieser familiären Situation Konsequenzen gezogen. Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg folgte ein Aufenthalt in den USA. Dort gibt es eine Universität für Gehörlose und Schwerhörige, die Gallaudet University in Washington. In der Folge wurde es ihr zunehmend wichtig, das Wissen, um die Möglichkeiten der Gebärdensprache und vor allem auch der Gehörlosenkultur zu professionalisieren.



Zurück in Deutschland beteiligte sie sich an den Anfängen der Gebärdensprachbewegung an der Universität Hamburg und absolvierte eine Therapieausbildung, die sie befähigte, eine Praxis mit und für gehörlose Klienten aufzubauen. Es folgte die Zeit in Magdeburg. Rektorin Prof. Dr. Manuela Schwartz sagt über ihre ehemalige Kollegin: „Sie hat für den Studiengang, für die Studierenden gebrannt und war ungemein aktiv. Zu ihren wegweisenden Weichenstellungen gehörte, dass sie den Studiengang als Zentrum der Gehörlosenwelt etablierte und ausbaute, weitere Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Jens Heßmann für die Hochschule interessieren konnte. Der Studiengang war ihre Leistung, ohne Regina Leven wäre es nicht zu dieser Ausrichtung in Sachsen-Anhalt gekommen.“



Die weiteren Geehrten:

Winfried Willems, Gumtow
Veit Wolpert, Muldestausee OT Rösa
Konrad Zahn, Gommern

Pressemitteilung der Landesregierung

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