Die Romantische Naturphilosophie und ihr Einfluss auf die Entwicklung der Physik

Stendal. Am Mittwoch, 30. April 2014, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur nächsten Veranstaltung des Senior-Campus Stendal in die Hochschule Magdeburg-Stendal herzlich eingeladen. Der Vortrag beginnt um 14.00 Uhr im Audimax (Haus 3) auf dem Campus der Hochschule in der Osterburger Straße 25.

Die Romantik am Ende des 18. Jahrhunderts betraf nicht nur Literatur und Musik, sondern es ging den Romantikern auch darum, „die Natur als Gesamtordnung zu betrachten“, wie es H.C. Oerstedt damals formulierte. Grundlegende Gedanken waren „die Einheit der Natur“, ausgedrückt durch eine „Einheit der Kräfte“ sowie durch die Wirksamkeit von ‚Polaritäten’ und ‚Steigerungen’ (Potenzierungen) als Grundprinzipien jeglicher beobachtbarer Phänomene. Damalige Naturforscher nahmen diese Sichtweise auf, experimentierten danach – u. a. am eigenen Körper – und erkannten beeindruckende Zusammenhänge. Einen solchen beschrieb J.W. Ritter (1776-1810) zwischen der Nervenleitung beim Menschen und dem Galvanismus.

J.W. Ritter entdeckte auch den ultravioletten Teil des Sonnenspektrums; H. C. Oerstedt (1777-1851) gelang der Grundversuch des Elektromagnetismus; T. Seebeck (1770-1831) erfasste den thermoelektrischen Effekt und M. Faraday (1791-1867) prüfte experimentell die Berührungspunkte von allen damals bekannten physikalisch-chemischen Erscheinungen. J. R. Mayer (1814-1878), der Entdecker des Energieerhaltungssatzes, war gleichfalls stark durch die Grundgedanken dieser Philosophie geprägt. Heute bestimmen die Grundideen der romantischen Naturphilosophen immer noch viele Ansätze in der modernen Physik, insbesondere alle Bestrebungen, zu einer Vereinheitlichung der grundlegenden Theorien zu kommen.

Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr.-Ing. Gunnar Berg legt dies in einem zweistündigen Vortrag dar. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit wissenschaftsgeschichtlichen und wissenschaftstheoretischen Problemen, insbesondere im Bereich der Physik. Bis zu seinem Ruhestand war er Physiker an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und hat hier zuletzt vor allem auf dem Gebiet der Glasphysik geforscht. Er ist Mitglied der Winckelmann-Gesellschaft und Vizepräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.

Besucherinnen und Besucher zahlen an der Tageskasse 6 Euro Eintritt (Kaffee und Kuchen sind im Preis inbegriffen). Für alle Besitzerinnen und Besitzer eines Semester-Tickets Senior-Campus ist der Eintritt frei.

 

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