Erfolgreiche Master-Arbeit: Ein Herz zum Anfassen

Marie Hutabarat hat Interaction Design studiert. Foto: privat

Interaction-Design-Absolventin Marie Hutabarats Masterarbeit zeigt, wie Virtual Reality die embryonale Herzentwicklung für Studierende greifbarer machen kann.



Ein Flugzeug fliegen, einen Fallschirmsprung wagen oder den Kindheitstraum erfüllen und Lokführer sein – das macht Virtual Reality (VR) möglich. Ohne den Raum verlassen zu müssen. Als VR wird eine von Computern generierte Realität innerhalb einer virtuellen und interaktiven Umgebung bezeichnet. Mithilfe von VR-Brillen taucht man in eine andere Welt ein und kann sich ausprobieren. Gefahrlos. Die Interaction-Design-Absolventin Marie Hutabarat der Hochschule Magdeburg-Stendal hat in ihrer Masterarbeit VR zu einem anderen Zweck genutzt. Neben dem Studium arbeitete sie im Rahmen des STIMULATE Forschungscampus am Uniklinikum Magdeburg zum Thema VR und der embryonalen Herzentwicklung. Im Humanmedizinstudium macht die Entwicklung des embryonalen Herzens nur einen kleinen Teil aus und wird daher vor allem durch Lehrbücher und 2D-Modelle abgebildet.


„Es gibt wenig digitalisierte Darstellungen bezüglich der embryonalen Herzentwicklung. Das, was es gibt, ist sehr abstrakt, weil man aufgrund fehlender Technik gar nicht so viel Wissen bezüglich der Embryonen hat. Mit meinem Design-Hintergrund wollte ich daher eine Möglichkeit schaffen, die komplexen Prozesse der Entwicklung greifbarer und anschaulicher zu gestalten“, erzählt Hutabarat. 



Besonderes Augenmerk legte sie auf die Balance von medizinischer Korrektheit und der Ästhetik des Designs. Wird die VR-Brille aufgesetzt, befindet man sich in einem virtuellen Raum, beispielsweise einem Präparationssaal. Direkt vor sich kann man die unterschiedlichen Stadien der embryonalen Herzentwicklung sehen. Man kann sie größer ziehen, von allen Seiten betrachten und die Fakten erklärt bekommen. Die haptische Darstellungsweise ist ein Beispiel dafür, wie praktische und anwendungsorientierte Designforschung aussehen kann. „Im Master Interaction Design fokussieren wir uns unter anderem darauf, was der Nutzer braucht. Wichtig ist, wir sind keine Informatiker. Wir müssen Tools finden, die uns die Möglichkeit geben, Szenarien zu zeigen und bestmöglich zu visualisieren“, erzählt Steffi Hußlein, Professorin für Interaction Design und Betreuerin von Hutabarats Arbeit. 

Zweiter Betreuer war Prof. Henrik Rieß aus Berlin, zusätzlich wurde die Studentin von Dr. Matthias Kunz und Danny Schott beraten.

Bei den Humanmedizinstudierenden kam die Arbeit gut an, besonders die enge Zusammenarbeit und bedürfnisorientierte Darstellung des Designs trug dazu bei. Nach erfolgreicher Beendigung der Masterarbeit motivierte Hußlein Hutabarat dazu, ihre Arbeit bei der German Design Graduates (GDG) einzureichen. Die 2019 gegründete Initiative ist die bundesweit einzige mit dem Zweck der Nachwuchsförderung von Absolventen aus Produkt- und Industriedesign sowie der Präsentation von renommierten deutschen Universitäten, Kunsthochschulen und Fachhochschulen. Aus 25 teilnehmenden Hochschulen und mehreren Bewerbungen, wurde Hutabarats Arbeit ausgewählt und im Bereich Forschung und Research nominiert. Für eine Platzierung reichte es am Ende nicht, jedoch wurde ihre Arbeit in Hamburg im Museum für Kunst und Gewerbe und bei der Dutch Design Week in Eindhoven ausgestellt. Besonders war, dass ihre Arbeit die einzige mit VR-Design Research gewesen sei, so Hußlein. „Das war auffällig und auch hilfreich für unser Institut Industrial Design. Die Hochschule verfügt über ein XR/Design Research-Lab, wo die Studierenden erste Kurse und Projekte im Bereich VR belegen können“, sagt sie.



Trotz des großen Erfolges der Arbeit hat Hutabarat aus Zeitgründen vorerst mit dem Thema abgeschlossen. Mit der Ausarbeitung hat sie jedoch eine Basis geschaffen, wie die Kombination aus virtueller Realität und Interaction Design eine Bereicherung für die Forschung sein kann. 

Text: Leonie Deubig

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