Exkursion Richtung berufliche Zukunft
Produktion Audi A3 Sportback: Karosseriebau – Verbinden der Seitenwandrahmen mit der Rohkarosserie. Copyright: AUDI AG
Raus aus dem Hochschul-Alltag und hinein ins Berufsleben – das Institut für Maschinenbau der Hochschule Magdeburg-Stendal hat etwas Besonderes für Studierende des sechsten Semesters organisiert und fuhr im Rahmen einer dreitägigen Exkursion zu Unternehmen in den Süden Deutschlands. Das Angebot an gut bezahlten Jobs ist groß.
Erstmalig fand unter der Leitung von Prof. Dr. Konrad Steindorff, Professor für Getriebe- und Antriebstechnik, eine Exkursion in wirtschaftliche Betriebe statt, um den Studierenden einen direkten Einblick in die Arbeitswelt zu geben. Die dreitägige Exkursion Ende Juni startete an der Hochschule in Magdeburg, wo sich 30 Studierende aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign (IWID) trafen.
„Das Ziel war es, möglichst viele unterschiedliche Unternehmen zu besuchen und den Studierenden die große Bandbreite an Möglichkeiten zu zeigen, die sie mit diesem Studium haben werden“, erzählt Steindorff. Das Angebot der Exkursion richtete sich daher vor allem an Studierende, die kurz vor ihrer Bachelorarbeit stehen. In Nürnberg angekommen wurde der Betrieb des Bus- und LKW-Herstellers MAN besucht. Dort lernten die Studierenden moderne und nachhaltige Technologien der Antriebstechnik und die Fertigung verschiedener Motorbaureihen kennen und wurden durch das Unternehmen geführt.
Hochschulen, Universitäten und Unternehmen stehen alle vor derselben Herausforderung – es fehlt an Nachwuchs in den ingenieurwissenschaftlichen Bereichen. 2022 veröffentlichte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) eine Studie, dass jeder zweite von drei Betrieben auf der Suche nach Ingenieuren ist. Die Nachfrage nach angehenden Fachkräften steigt weiter und trotzdem sinken die Anmeldungen für Studiengänge, wie Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen oder Elektrotechnik. Axel Plünneke, Ökonom des Instituts für deutsche Wirtschaft, berichtete im Mai 2023 gegenüber dem Handelsblatt, dass die Anmeldezahlen für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge mit den Jahren stark abnehme. Auf 100 Arbeitslose mit ingenieurwissenschaftlicher Qualifikation kommen 471 offene Stellen, heißt es in dem Bericht weiter. Wer einen Abschluss in diesen Studiengängen macht, kann davon ausgehen, ein breites Angebot an gut bezahlten Jobmöglichkeiten zu erhalten. Das bestätigten auch die Unternehmen, die die Studierenden im Rahmen der Exkursion besuchten.
Nach einer erfolgreichen Besichtigung bei MAN ging es abends gemeinsam in einen Brauereikeller, wo man sich über den Tag austauschen und abseits des Hochschul-Alltags ins Gespräch kommen konnte. Schließlich fährt man nicht oft drei Tage mit seinen Professoren quer durch Deutschland, um sich Betriebe anzuschauen. Am nächsten Tag ging es für die Gruppe zum Autohersteller Audi in Ingolstadt. Bei einer Werksführung konnten die Studierenden, die nahezu vollständig automatisierte und von Robotern unterstützte Fertigung von PKW-Karosserien kennenlernen und einen tieferen Einblick in das Unternehmen gewinnen.
Zuletzt besuchte die Gruppe die Wehrtechnische Dienststelle (WTD) in Manching bei Ingolstadt und die dortige Außenstelle des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es wurden Luftfahrzeuge wie der Tornado oder der Eurofighter gezeigt und jeder durfte mal in das Cockpit eines Hubschraubers. „Die Studis waren so begeistert, wir haben sie kaum rausbekommen. Aber wann hat man schon einmal die Möglichkeit in einem echten Flugzeugcockpit zu sitzen?“, erzählt Steindorff lachend.
Auch Franziska Roth, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachbereichs ist mit der Exkursion mehr als zufrieden. „Die Exkursion war ein voller Erfolg. Die Studierenden am Fachbereich IWID hatten nicht nur die Chance, technische Einblicke bei den Unternehmen zu bekommen, sondern erhielten auch Ideen, in welchen Bereichen Sie nach ihrem Abschluss arbeiten können. Wenn man also seine technische Leidenschaft mit einem nie aussterbenden, vielseitigen Berufsbild vereinen möchte, ist man in den Ingenieurwissenschaften richtig!“ (Text: Leonie Deubig)
Bewerbungen für technisch geprägte Studiengänge sind noch bis zum 15. September möglich.