Fachtag in Stendal am 15. Juni: Kinderrechte in Unterkünften für Geflüchtete
Der Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal lädt zu einem Fachtag nach Stendal ein. Die Veranstaltung richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Von 12 bis 16 Uhr wird am 15. Juni auf dem Campus an der Osterburger Straße (Aula, Haus 1) diskutiert.
Nach fünf Impulsreferaten am Vormittag folgt ab 14.15 Uhr eine Podiumsdiskussion, an der Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, teilnimmt. Außerdem sind vertreten: terre des hommes Deutschland, Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt und die Hochschule mit Prof. Dr. Michael Klundt.
Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, … ist das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist. ( UN-Kinderrechtskonvention Art. 3)
Kinder- und Menschenrechtsorganisationen sowie zivilgesellschaftliche Träger weisen auf die prekäre Situation von Kindern in den Sammelunterkünften für Geflüchtete hin. Während Kinderschutz in sozialpolitischen und wissenschaftlichen Debatten als ein unbestrittener Handlungsrahmen für das Wohl aller Kinder erachtet wird, stellen Flüchtlingsunterkünfte Ausnahmeorte dar, in denen Grundrechte von Kindern unzulänglich beachtet werden. Das ist umso mehr der Fall in Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA), die als ein provisorischer Aufenthaltsort konzipiert sind. Für viele Kinder wird jedoch das Provisorium zur dauerhaften Lebenssituation, sobald sie die Aufenthaltsorte häufig wechseln (müssen).
Der Fachtag wird von der Projektgruppe „Solidarische Stadtbürgerschaft — Solidarische Region Altmark“ initiiert, die am Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften angesiedelt ist. Der Fachtag schließt an den Workshop „Willkommensregion Altmark“ an und rückt das Thema Kinderrechte in den Flüchtlingsunterkünften und insbesondere in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen in den Fokus.
• Welcher gesetzliche und andere Handlungsbedarf zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention besteht in den LEAs bzw. den Unterkünften für Geflüchtete Menschen?
• Wie kann man die Mitwirkungsrechte und Selbstvertretung von geflüchteten Kindern bzw. Minderjährigen in LEAs fördern und deren Interessen nach außen kommunizieren?
• Welche Rolle kann die Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der Kinderrechte in der geplanten LEA in Stendal spielen?
• Wie ist die Anbindung von schutzsuchenden Kindern, die in LEAs wohnen, an die Regeldienste der Stadt zu erreichen?
• Da das Recht auf Bildung ein universelles Recht ist, darf es den Kindern in der LEA nicht verwehrt bleiben. Wie können diese Kinder in die regulären Bildungseinrichtungen einbezogen werden, um die Regelschule besuchen zu können?