Forschernetzwerk Frühe Bildung startete in Stendal mit MINT

Das Forschungsnetz Frühe Bildung (FFB) vereint Mitglieder aus den Hochschulen des Landes, die für Kitas und Frühförderung wichtige Beiträge leisten: aus den Universitäten in Halle und Magdeburg, den Hochschulen Magdeburg-Stendal und Merseburg sowie der Steinbeis-Hochschule Berlin. Weiter wirken bedeutende Bildungsanbieter mit Forschungsaktivitäten mit: Arbeit und Leben sowie die Landesvereinigung für Gesundheit. Das Netzwerk fördert den Praxistransfer neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, unterstützt die Mitglieder und diskutiert Forschungsschwerpunkte. Damit reagiert die Wissenschaft auch auf Forderungen der Landespolitik, knappe Mittel optimal zu nutzen.

Gleich die erste Tagung des FFB stieß auf großes Interesse: „Neue Wege für Frühe Bildung und Förderung im Forschungsfeld Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik (MINT)“ wurden am 13. Juni 2014 am Kompetenzzentrum Frühe Bildung (KFB) der Hochschule Magdeburg-Stendal ausgeleuchtet. Mehr als 90 Fachleute aus Sachsen-Anhalt und dem Bundesgebiet nahmen teil. Vertreten waren vor allem Erzieherinnen und Erzieher, Kita-Leitungen, Grundschullehrkräfte, Kita-Träger, große Einrichtungen der Fort- und Weiterbildung und natürlich Forschungsinstitute.

Die Sprecherin und Sprecher des Forschungsnetzes, Henry Herper (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Informatik), Thomas Kliche (Hochschule Magdeburg-Stendal, Bildungsmanagement) und Angela Kolodziej (Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg), gaben einen Überblick über Ziele, Arbeitsweise und Schwerpunkte des FFB. Dann stellten die Mitglieder des FFB ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte und Forschungsprojekte der Frühen Bildung in Sachsen-Anhalt vor. In expertengeleiteten Workshops setzten sich die Teilnehmenden mit Förderansätzen der frühen MINT-Bildung und deren praktischer Umsetzung auseinander. Themen waren das Forschen mit Kindern, das Fotografieren in Kitas als pädagogische Arbeitsmöglichkeit, Informatik-Kompetenzen in der frühkindlichen Bildung, das visuelle Arbeitsgedächtnis, spielerisches Mathematikverständnis und Ansätze für mathematisches Modellieren in der Frühen Bildung. Ein Forschungsworkshop diskutierte aktuelle Forschungserkenntnisse und Methoden. Erträge der Workshops wurden abschließend von erfahrenen Kita-Leiterinnen des Stendaler Kita-Leitungsstudiengangs in einem von Prof. Dr. habil. Annette Schmitt moderierten Podiumsgespräch mit dem FFB und den teilnehmenden Fachleuten diskutiert.

Nach der Begrüßung durch die Rektorin der Hochschule, Prof. Dr. Anne Lequy, hatte Wissenschaftsstaatssekretär Marco Tullner die Tagung eröffnet. Auch er betonte die wachsende Bedeutung frühkindlicher Bildung: „Die Bildungsforschung zeigt, dass bereits in den ersten Lebensjahren die Grundlagen gelegt werden für späteres erfolgreiches Lernen und damit für gute Entwicklungs-, Teilhabe- und Aufstiegschancen. Daher muss die Begeisterung für das Lernen bei Kindern möglichst frühzeitig geweckt werden, auch im MINT-Bereich. Nur dann können sie ihre Potenziale voll entwickeln. Umso wichtiger ist es, dass sich die Akteure im Bereich Frühe Bildung im Land jetzt stärker vernetzen und dass neue Erkenntnisse aus der Bildungsforschung schnell in die Praxis, also in Kitas und Grundschulen, transferiert werden. Dieser Weg sollte konsequent weiter beschritten werden.“

Wichtige Ergebnisse waren: MINT-Förderung im Elementar- und Primarbereich sowie im Übergang zur Grundschule ist langfristig wichtig – für den Bildungserfolg der Kinder, für die Kompetenzen der Fachkräfte, für die Unterstützung der Eltern und für die langfristige Leistungsfähigkeit von Bildungswesen und Arbeitskräften. Daher ist die Nutzung neuer Forschungserträge dringlich und empfehlenswert. Sie erfordert, die neuen Förderansätze nutzerfreundlich aufzubereiten, aber auch angemessene Bedingungen in den Einrichtungen sowie stimmige gesetzliche Rahmenbedingungen sicherzustellen. Das landesweite Forschungsnetz und das Stendaler Kompetenzzentrum wollen die Professionalisierung der Frühpädagogik weiter gezielt unterstützen und nach diesem gelungenen Einstieg künftig ähnliche Tagungen anbieten.

 

Aktuelle Informationen zur Tagung unter: www.hs-magdeburg.de/kfb.

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