Gemeinsam für die ärztliche Versorgung auf dem Land
Studierende und andere Mitglieder des gemeinsamen Teams aus KVSA und Hochschule. Foto: Lea-Sophie Schubert
Die Hochschule Magdeburg-Stendal und die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) haben in einem gemeinsamen studentischen Projekt untersucht, welche weiteren Maßnahmen hilfreich sein können, um Ärzte für die ländlichen Regionen in Sachen-Anhalt zu gewinnen. Das im Oktober 2023 gestartete Projekt, an dem Studierende der Master-Studiengänge Gesundheitsfördernde Organisationsentwicklung und Journalismus beteiligt waren, endet nun mit ersten interessanten Ergebnissen.
In Sachsen-Anhalt fehlen insbesondere in den ländlichen Regionen Ärztinnen und Ärzte. Die KVSA hat bereits eine Vielzahl von Maßnahmen auf den Weg gebracht. So werden bereits seit vielen Jahren Medizinstudierende, Ärzte in Weiterbildung und niederlassungswillige Ärzte begleitet und auch finanziell gefördert.
Studierende entwickeln weitere Ideen und Kampagnen
Die Studierenden führten Interviews unter Medizinstudierenden sowie bereits praktizierenden Ärztinnen und Ärzten durch. Ziel war es zu erfahren, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um sich für eine Tätigkeit auf dem Land zu entscheiden. Die Daten zeigen, dass neben finanziellen Anreizen vor allem die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf sowie unterstützende Netzwerke entscheidend sind.
Die Ideen betreffen einerseits den Kontakt der KVSA als Ansprechpartnerin für Medizinstudierende und praktizierende Ärztinnen und Ärzte. Andererseits stellen weiterhin die gezieltere Förderung von Medizinstudierenden, insbesondere mit ländlicher Herkunft („Landkinder“) sowie der Aufbau und die Pflege von unterstützenden Netzwerken im ländlichen Raum wichtige Aspekte in der Bekämpfung der ländlichen Unterversorgung dar. Eine interviewte Ärztin dazu: „Wer nicht auf dem Land groß wird, für den kann das echt ein Kulturschock sein.”
Die Studierenden empfehlen eine individuelle Ansprache und Förderung angehender Ärztinnen und Ärzte auf dem Land sowie zielgerichtete – auch digitale – Informationsangebote, die niedrigschwellig und schnell auffindbar sind. Ideen für konkrete Kampagnen wurden dabei entwickelt.
Die Rektorin der Hochschule Prof. Dr. Manuela Schwartz hebt die Bedeutung der Kooperation hervor: „Wenn es uns gelingt, die Beweggründe angehender Ärztinnen und Ärzte besser zu verstehen, können wir die Maßnahmen zielgerichteter entwickeln und so die ärztliche Tätigkeit auf dem Land attraktiver gestalten.“
„Vor dem Hintergrund des zunehmenden Ärztemangels müssen wir alle Blickwinkel einnehmen, auch ungewöhnliche Wege gehen und dürfen keine Ideen und Erfahrungen außer Acht lassen! Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg-Stendal als regionalem Partner hat uns ermöglicht, die Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Bereich der Gesundheitsförderung und des Journalismus zu nutzen.“, so Mathias Tronnier, geschäftsführender Vorstand der KVSA.