Gemeinsam gegen den Landärztemangel

Conny Zimmermann (KVSA, l.), Prof. Dr. Ralf Lottmann (Hochschule Magdeburg-Stendal, 3. v. l.) und einige Studierende des Projektes. Foto: KV Sachsen-Anhalt

Hochschule Magdeburg-Stendal und Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt kooperieren. Studierende der  Master-Studiengänge Gesundheitsfördernde Organisationsentwicklung sowie Journalismus befragen angehende Ärztinnen und Ärzte.

In Sachsen-Anhalt fehlt es an Ärztinnen und Ärzten. Besonders betroffen sind die ländlichen Regionen. Hier fehlen sowohl Haus- als auch Fachärzte. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) ergreift seit vielen Jahren Maßnahmen, um den Ärztemangel auf dem Land zu bekämpfen. Mehr junge Ärztinnen und Ärzte werden in den ländlichen Regionen gebraucht. Dafür bietet die KVSA diverse Anreize, etwa in Form von Beratung, finanziellen Förderungen oder Stipendienprogrammen. Doch die Anreize reichen für eine signifikante Veränderung der Gesamtlage nicht aus. Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit frisch ins Berufsleben gestartete Ärztinnen und Ärzte auf dem Land arbeiten, und was brauchen sie, um dort tätig zu werden?

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wurde zwischen der KVSA und der Hochschule Magdeburg-Stendal eine Kooperation geschlossen. Daran sind die Masterstudiengänge Gesundheitsfördernde Organisationsentwicklung sowie Journalismus beteiligt. In einem ersten Schritt widmen sich
die Studierenden in einem einjährigen Projekt der empirischen Datenerhebung, um genauer zu verstehen, was angehende Ärzte brauchen, um auf dem Land tätig zu werden.

Bei ersten Treffen im Wintersemester 2023/24 kamen die Studierenden und KVSA zusammen, um das weitere Vorgehen und die inhaltliche Schwerpunkte der geplanten Forschung abzustimmen. Die Beteiligten kamen bisher zu der Erkenntnis, dass neue Wege der Förderung und die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf nötig sind.

Derzeit werden Medizinstudierende und ambulant tätige Ärzte interviewt und die Ergebnisse analysiert. Auf der Basis der Analyse der Daten werden im Sommersemester 2024 Handlungsempfehlungen und weitere Maßnahmen mit der KV Sachsen-Anhalt entwickelt und diskutiert. Das Projekt verknüpft empirische Forschung, kontinuierlichen Austausch aller Beteiligten mit der Entwicklung konkreter Maßnahmen und ihrer Evaluation.
 
Die Rektorin der Hochschule Prof. Dr. Manuela Schwartz erkennt in dieser Kooperation die Möglichkeit, den Transfer wissenschaftlicher Arbeit von Hochschulen für angewandte Wissenschaft in die Praxis weiter zu verbessern: „Wenn es uns gelingt, die Entscheidungen angehender Ärzt:innen besser zu verstehen, aber auch in Hinblick auf die Bedarfe auf dem Land zu modifizieren, wären wir einen Schritt weiter, um das Leben außerhalb der Städte für Menschen jeden Alters lebenswerter zu gestalten.“

Fachlicher Kontakt an der Hochschule:
Prof. Dr. Ralf Lottmann

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