Hart am Wind – welchen Kurs nimmt die soziale Arbeit in Sachsen-Anhalt?

Magdeburg. Wohin steuert die soziale Arbeit in Sachsen-Anhalt? Wie entwickelt sich das Verhältnis von professioneller Fachlichkeit und betriebswirtschaftlicher Effizienz? Was bedeutet das für den Alltag der Fachkräfte und die Chancen der Zielgruppen sozialer Arbeit auf ein menschenwürdiges Leben? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich die erste gemeinsame Fachtagung des Fachbereichs Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Liga der Wohlfahrtsverbände im Land Sachsen-Anhalt. Die Tagung steht unter dem Titel „Hart am Wind – welchen Kurs nimmt die soziale Arbeit in Sachsen-Anhalt?“ und findet am Dienstag, 21. Oktober 2014, statt.

Ziel der Tagung ist die Verständigung zwischen Trägern der sozialen Arbeit und Hochschule über eine zeitgemäße Fachlichkeit der sozialen Arbeit und die notwendigen Rahmenbedingungen, die eine nachhaltige und wirksame soziale Arbeit ermöglichen. Ausgelotet werden soll, wo die gemeinsame Basis für künftige Aktivitäten von Liga und Hochschule möglich sind.

Nach dem Grußwort von Prof. Dr. Anne Lequy (Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal) führen zunächst Dr. Gabriele Girke (Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt) und Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt (Dekan des Fachbereichs Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal) in die Tagung ein.

Zwei Impulsvorträge sollen dazu beitragen, die verschiedenen Aspekte und Blickwinkel des Themas aufzuarbeiten:

  • Prof. Dr. Frank Bettinger vom Bremer Institut für Soziale Arbeit und Entwicklung an der Hochschule Bremen wird diskutieren, was Professionalität in der sozialen Arbeit unter den Bedingungen von Ökonomisierung bedeutet. Immer mehr Leistungen der sozialen Arbeit werden darauf hin bewertet, was sie kosten und ob sich der finanzielle Aufwand überhaupt lohnt. Damit hat sich in den zurückliegenden Jahren das Profil sozialer Dienstleistungen bereits zu Lasten von Menschen eingeschränkt und verschlechtert, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind: arme Menschen, Kinder, Jugendliche und ihre Familien, alte Menschen und Menschen in besonderen Problemlagen.
  • Uwe Hellwig vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge (Berlin) wird klären, wie sich unter diesen Bedingungen das Verhältnis zwischen den Trägern der sozialen Arbeit verändert und wie Wettbewerb und Konkurrenz die Bedingungen der Zusammenarbeit neu gestalten.

In drei Workshops werden Erfahrungen und theoretische Perspektiven aus zentralen Handlungsfeldern ausgetauscht und ein Blick in die Arbeitsfelder geworfen, inwieweit Theorie und Praxis auf Kollisionskurs sind:

  • Ulrike Günther-Schmalz (Liga) und Prof. Dr. Peter Schruth (Hochschule Magdeburg-Stendal) prüfen, mit welchen Veränderungen die Erzieherische Hilfen in der Kinder- und Jugendhilfe konfrontiert sind.
  • Ob Integrierte Beratung ein Modell für die Zukunft darstellt, klären Barbara Höckmann (Hochschule Magdeburg-Stendal) und Antje Ludwig (Liga).
  • Soziale Arbeit mit alten Menschen zwischen Fürsorge und Empowerment steht im Zentrum der Erörterungen, die Ivonne Meisel (Liga) und Prof. Dr. Josefine Heusinger (Hochschule Magdeburg-Stendal) anstellen werden.

Nachhaltigkeit, Menschenwürde und Betroffenenrechte in Zeiten der Ökonomisierung stehen im Mittelpunkt der Abschlussberatung.

Was: Fachtagung „Hart am Wind – welchen Kurs nimmt die soziale Arbeit in Sachsen-Anhalt?“

Wann: Dienstag, 21. Oktober 2014, 10:00 - 16:30 Uhr

Wo: Magdeburg, Hochschule Magdeburg-Stendal, Gebäude in der Brandenburger Straße 9

Tagungsprogramm zum Download

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