Ingenieurstudium nach Maß

Prof. Dr.-Ing Benedikt Lamontain (r.) erklärt dem Studenten Hannes Hoppen die Lichtfunktion eines Autoscheinwerfers und dessen technische Umsetzung. Foto: Matthias Piekacz

Die Hochschule Magdeburg-Stendal bietet einen neuen Master-Studiengang an: Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften. Studiengangskoordinator Prof. Dr.-Ing. Benedikt Lamontain ist 38 Jahre alt und seit Januar 2021 Professor für Konstruktion/CAD am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign. Im Interview erklärt der Studiengangskoordinator die Beweggründe für das neue Angebot.

Herr Lamontain, Sie sind Koordinator des neuen Master-Studiengangs mit dem Namen Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften. Was ist das Besondere am neuen Angebot?

Benedikt Lamontain: Es fasst ideal viele Inhalte der Bereiche zusammen, die wir bisher als einzelne Master im Programm hatten: Maschinenbau und Elektrotechnik. Zusätzlich können jetzt auch Mechatroniker und Wirtschaftsingenieure diesen Master wählen. Der Studiengang eignet sich also für mehr Bachelor-Absolventen als vorher. Zudem ist der Praxisbezug sehr hoch.



Wer war an den Vorbereitungen beteiligt?


Neben den Kolleginnen und Kollegen, die inhaltlich mitgearbeitet haben, gab es viele Gespräche mit Industriepartnern und Studierenden. Wir wollten wissen: Was braucht ihr? Das aus zwei Perspektiven: künftige Angestellte und Arbeitgeber. Letztere brauchen Ingenieure mit Verständnis für das Projektgeschäft, daher ist der Praxisanteil entsprechend hoch. Mit der Gründung eines Industriebeirats sichern wir, mit unserem Angebot am Puls der Zeit zu sein.



Welche Voraussetzungen sind erforderlich?

Zulassungsvoraussetzung ist der Abschluss eines ersten akademischen Abschlusses, vorzugsweise in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik oder Wirtschaftsingenieurwissenschaften. Dieser Abschluss muss mit mindestens guten Leistungen erfolgt sein. 



Es gibt 26 Wahlpflichtmodule. Die Auswahl ist groß!

Ja, das ist die nötige Vielfalt. Die Vertiefungsrichtungen werden nach dem ersten Semester gewählt, also wenn man sich gut genug auskennt. Es sind Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Regenerative Energien und Wirtschaftsingenieurwesen. Neben vier Pflichtmodulen sind acht Wahlpflichtmodule zu absolvieren. Mir ist wichtig, auf den hohen Praxisanteil hinzuweisen: Das Praxisprojekt mit Junior Level kann innerhalb des Wahlpflichtprogramms im Senior Level fortgesetzt werden. Idealerweise mündet es direkt in die Masterarbeit – im besten Fall sogar in den Berufseinstieg. Auch eine Promotion an unserer Hochschule ist möglich.



Gibt es genügend Praxispartner für diese Projekte?

Ja, auf jeden Fall. Dazu gehören sowohl renommierte Firmen aus der Automobilbranche als auch KMU aus der Region. Weitere Partner sind natürlich immer herzlich willkommen!



Der Bedarf an Ingenieuren ist hoch, die Bewerber- bzw. Absolventenzahlen sind allgemein zu niedrig. Wagen Sie eine Prognose zum Erfolg Ihres Studiengangs?

Ich bin optimistisch. Wir rechnen mit mehr Anfängern als in den Vorgänger-Studiengängen. Das Interesse der Studierenden war bei der Entwicklungsarbeit bereits sehr hoch. Übrigens war bei einer Umfrage das Interesse für Regenerative Energien und für Fahrzeugtechnik am höchsten. Die Zugangsmöglichkeiten sind vielfältig. Und das ist auch wichtig: Um finanzielle Unwägbarkeiten für die Studierenden abzufangen, planen wir mit unseren Industriepartnern die Einführung eines kooperativen dualen Modells mit Stipendien. Davon profitieren letztlich alle.
Das Gespräch führte Norbert Doktor.

Master-Studiengang Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften

Regelstudienzeit: 3 Semester

Abschluss: Master of Engineering

Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester

Bewerbungsschluss: 15. März und 15. September

nicht zulassungsbeschränkt

Mehr Informationen: studieren.h2.de

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Pressesprecher Norbert Doktor

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