Mut zum Stipendium

Studentin Merle Cuers und Spenderin Ellen Philipp lernten sich bei der feierlichen Vergabe der Deutschlandstipendien kennen. Foto: Matthias Piekacz

Ende Oktober wurden an der Hochschule Magdeburg-Stendal 55 Deutschlandstipendien mit der Unterstützung von 44 Unternehmen an engagierte Studierende verteilt. Eine besondere Geschichte handelt von einer privaten Spenderin und einer Studentin.

„Wenn man an Stipendien denkt, denkt man, dass man viele Ehrenämter haben muss oder einen Einser-Schnitt. Daher habe ich es nie in Betracht gezogen, mich dafür zu bewerben und ich kenne auch niemanden, der sich dafür beworben oder ein Stipendium hat“, sagt Merle Cuers. Die 21-Jährige studiert Soziale Arbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Sie arbeitet, seit sie 16 Jahre alt ist, zuerst neben der Schule, jetzt neben dem Studium. Sie geht ins Fitnessstudio und trifft sich gern mit Freunden. Und vor kurzem erhielt sie als eine von 55 Stipendiaten das Deutschlandstipendium. Auf die Möglichkeit des Stipendiums sei sie durch das Career Center der Hochschule Magdeburg-Stendal gekommen. Die Mitarbeiterin dort habe sie erneut auf das Deutschladstipendium aufmerksam gemacht, so Cuers. Bereits zuvor habe sie Flyer gesehen und ihre Dozierenden erwähnten das Stipendium, doch der Entschluss sich zu bewerben, wollte nicht eintreten. Zu schwer wiegen die Vorurteile, zu groß sind die vermeintlichen Erwartungen als Stipendiat ausgewählt zu werden. Letztendlich versuchte Cuers ihr Glück doch. Und ihr Mut zahlte sich aus. 



Das Deutschlandstipendium wurde 2011 erstmals vom Bundesministerium für Bildung und Forschung an Studierenden von staatlichen und staatlich anerkannte Hochschulen vergeben. Das Besondere im Vergleich zu anderen Stipendien ist die Verteilung des Geldes. Es ist einkommensunabhängig und die Studierenden erhalten so 300 € monatlich für ein Jahr. Davon werden 150 € von einer Privatperson oder einem Unternehmen gespendet, die anderen 150 € übernimmt der Bund. Die Vergabe der Stipendien organisiert die Leiterin des Technologie- und Wissenstransferzentrums Beatrice Manske zusammen mit ihrem Team an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Mit insgesamt 97.200 € wurde in diesem Jahr eine Rekordsumme gespendet. Zusammen mit der Unterstützung des Bundes stehen damit 194.400 € für die 55 Stipendiaten zur Verfügung. Die Voraussetzungen für das Stipendium sind unter anderem sehr gute bis gute Leistungen in Studium, besonderes gesellschaftliches Engagement und dass man noch mindestens zwei Semester an der Hochschule eingeschrieben ist.



Erst bei der Verleihung der Stipendien habe Cuers erfahren, dass sie von einer Privatperson gefördert wird. Ellen Philipp kommt aus Magdeburg und fördert privat bereits seit 2020 eine Studentin der Sozialen Arbeit, welche bald mit ihrem Studium fertig ist. Diese erzählte Philipp von dem Deutschlandstipendium und ob sie nicht über diesen Weg einen weiteren Studenten unterstützen möchte. „Ich hatte zuvor nichts von einem Deutschlandstipendium gewusst und so nahm ich Kontakt zur Hochschule Magdeburg-Stendal auf. Mir bedeutet es sehr viel, einen jungen Menschen zu unterstützen, gerade aus einer nicht so bekannten Studienrichtung“, sagt sie.



Neben dem Vollzeitstudium noch eine geringfügige Tätigkeit auszuüben, ist für viele Studierende Alltag und Notwendigkeit. Der größte Vorteil des Stipendiums ist für Cuers daher die finanzielle Entlastung. Wenn besonders viele Projekte anstehen oder sie sich auf Klausuren vorbereitet, kann sie nun ihre Stunden auf der Arbeit reduzieren, ohne finanziell darunter zu leiden. Durch die neu gewonnene Zeit kann sie sich mehr auf ihr Studium, aber auch ihre Freunde und Familie konzentrieren. Vor allem aber kann sie die freie Zeit nutzen, um in sich und die eigenen Interessen zu investieren.



Text: Leonie Deubig

Studentische Bewerbungen für das Deutschlandstipendium sind vom 1. Februar bis 30. Juni 2024 möglich.



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