Technologie sucht KI-Anwendung
David Weigert (links) und Prof. Dr. Fabian Behrendt (rechts) arbeiten gemeinsam im im AI.Tech-Lab des Projekts ZAKKI an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Foto: Matthias Piekacz
Mit Hilfe eines Projektes an der Hochschule Magdeburg-Stendal soll Schülern und Studierenden das Thema „Künstliche Intelligenz“ näher gebracht werden.
Sei es die Alexa in der eigenen Wohnung, die Gesichtserkennung im Smartphone oder die Einparkhilfe im Auto – künstliche Intelligenz, kurz KI oder auf Englisch AI ist in den letzten Jahren Teil unseres Alltags geworden. Im Projekt ZAKKI der Hochschule Magdeburg-Stendal wird das Thema Künstliche Intelligenz sowohl in der Lehre als auch in der Forschung behandelt und eingesetzt. ZAKKI steht für: Zentrale Anlaufstelle für innovatives Lehren und Lernen interdisziplinärer Kompetenzen der KI. David Weigert arbeitet gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Fabian Behrendt im AI.Tech-Lab, eines von vier sogenannten Lehr-Lern-Laboren des Projekts ZAKKI. Ihr Ziel: Künstliche Intelligenz durch die Entwicklung und Umsetzung von Lehr- und Lernkonzepten in die Hochschule stärker zu integrieren.
„Diese vier Labs haben unterschiedliche Schwerpunkte. Wir im AI.Tech-Lab sind für das Thema Technologie und anwendungsorientierte KI zuständig und versuchen eine Schnittstelle zu finden, wie wir mithilfe von Technik Zugänge ermöglichen können, um an KI heranzukommen“, erklärt David Weigert, Mitarbeiter des AI.Tech-Labs. Mithilfe von Werkzeugen wie Kameras oder Drohnen können Informationen gesammelt werden, die diesen Zugang zur Künstlichen Intelligenz ermöglichen. „Technologie sucht KI Anwendung“, ergänzt sein Kollege Prof. Dr. Fabian Behrendt. Er ist Institutsdirektor am Institut für Technische BWL und Professor für Produktionswirtschaft und Logistik an der Hochschule Magdeburg-Stendal und leitet das AI. Tech Lab. „Wir haben bestimmte Technologien im Einsatz und überlegen uns dann, wo Künstliche Intelligenz einen sinnvollen Nutzen erbringen kann“, ergänzt er. Vor allem soll das Lab Berührungspunkte zwischen KI-Anwendungen und Studierenden schaffen und die Thematik so vermitteln, dass jeder etwas damit anfangen kann.
Bereits im Wintersemester gab es ein KI-Grundlagenmodul, in dem Studierende ersten Kontakt mit der Thematik knüpfen konnten. Für das kommende Sommersemester wird eine „KI – Innovationswerkstatt“ entwickelt. Studierende aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign (IWID) sollen dabei in einer offenen und kreativen Umgebung Ideen generieren und am Ende Prototypen entwickeln.
Wichtig sei aber erst mal die Aufklärung darüber, was Künstliche Intelligenz bedeutet und wie die Thematik in die verschiedenen Bereiche der Hochschule hineingetragen werden kann. „Das Projekt wird durch verschiedene Experten gestützt, die ihre Kompetenz miteinbringen. Wir versuchen, dass ein schöner Querschnitt durch die Hochschule stattfinden kann, vor allem im Bereich IWID und Wirtschaft“, erklärt David Weigert. „Da fangen wir mit unseren Prototypen an, weil die Module KI-Grundlagen als auch KI-Innovationswerkstatt vorher nicht existierten. Wir trauen uns einfach und versuchen das Thema KI praxisnah zu integrieren, anstatt nur drüber zu sprechen“. Dozierende, die in das Projekt integriert werden, sollen das Thema Künstliche Intelligenz auch im Nachhinein an ihre Studierenden weitertragen. Dazu werden unter anderem verschiedene Formate angeboten, wie zum Beispiel Workshops für Studierende und Dozenten. Außerdem gibt es eine Ringvorlesung im Wintersemester und eine KI-Summer School im Sommer für Schüler und Studierende.
Doch warum ist das Thema KI eigentlich so wichtig? Darauf hat Prof. Fabian Behrendt eine klare Antwort: „KI ist eines der großen Schlüsselthemen der nächsten 20 bis 30 Jahre und das muss natürlich an der Hochschule diskutiert und mitgelebt werden, weil es ganze Industriezweige revolutionieren wird“. Obwohl Künstliche Intelligenz kein neues Thema ist, sondern laut Behrendt bereits seit den 50er Jahren existiert, werden sich viele Arbeitsbilder der Zukunft durch die Entwicklung von KI verändern. Der Dozent ist schon lange von dem Gedanken fasziniert, wie man KI zum Anfassen gestalten könnte. „Das Thema KI wird in der Forschungslandschaft und in der industriellen Anwendung schon lange umgesetzt, aber war bisher wenig im breiten Fokus der Hochschulen. Wir wollen das Thema von der Schule über die Hochschule bis in die Industrie verzahnen und das spiegelt den Kern von ZAKKI als zentrale Anlaufstelle wider“, erklärt Behrendt.
(Text: Johanna Pichler)
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