Übergang zur Normalität: Wintersemester in Präsenz
Im Wintersemester 2021/22 werden wieder Lehrveranstaltungen in Präsenz stattfinden. Foto: Matthias Piekacz
Die Bewerbungen für das Wintersemester sind zahlreich. Im Immatrikulationsamt ist entsprechend viel zu tun. Was aber wird im Wintersemester überhaupt stattfinden? Lohnt es sich, in Magdeburg oder Stendal nach einer Wohnung oder einem WG-Platz zu suchen? Prof. Dr. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal, gibt im Gespräch klare Antworten.
Welche politischen Rahmenbedingungen geben Land und Ministerium für Hochschulen vor?
Das Ministerium hat mit seinem Erlass vom 5. August 2021 die Grundvoraussetzung für einen Präsenzbetrieb geschaffen. Darin heißt es klar: „Für das Wintersemester 2021/2022 ist der Präsenzbetrieb soweit wie möglich als Regelfall zu sichern. Einschränkende Maßnahmen sind nur als ultima ratio in Betracht zu ziehen.“ Man setzt also auf die Expertise an den Hochschulen, die die konkrete Lehre für das Wintersemester planen. Dazu tauschen wir uns unter den Rektoren der Hochschulen in Sachsen-Anhalt übrigens regelmäßig aus.
Was plant die Hochschule ab Oktober: Präsenz-, Hybrid- oder Onlinelehre?
Wir planen in den Normalbetrieb überzugehen – ebenso wie die anderen Hochschulen im Land. Voraussetzung für die Teilnahme der Studierenden an den Präsenz-Lehrveranstaltungen ist, dass die genesen, geimpft oder getestet sind. Aufgrund unserer guten Erfahrungen mit der digitalen Lehre werden einzelne Online-Angebote die Lehre in Präsenz ergänzen.
Das heißt für die Studierenden: Auf nach Magdeburg bzw. Stendal?
Ja, denn der Campus wird wieder zum Mittelpunkt des Studierens! Ein reines Online-Studium wird es nicht geben.
Möchten Sie ein besonderes Wort an die künftigen Erstsemester richten?
Sehr gern. Wir begrüßen Euch sehr herzlich auf dem Campus. Ihr habt, wenn man so will, doppeltes Glück: Ihr kommt von Beginn an in den Genuss eines normalen Studentenlebens und Ihr profitiert von den guten digitalen Angeboten, die während der vergangenen Semester entstanden sind. Ich freue mich besonders, dass Ihr neben dem Studium den Reiz des studentischen Lebens auskosten könnt.
… und an die, deren erste beiden Semester überwiegend online stattfanden?
Danke, dass Ihr uns die Treue gehalten habt! Und Chapeau! Das war eine lange Durststrecke für alle. Ich bin froh darüber, dass es mit der Rückkehr zum Normalbetrieb die Möglichkeit gibt, einiges nachzuholen: persönliche Begegnungen , das soziale Miteinander und auch das Engagement vor Ort, auf dem Campus sowie in der Hochschulstadt selbst. Endlich könnt Ihr eigentlich Selbstverständliches richtig kennenlernen und nutzen wie Fachbereichstrukturen, Hochschulsport, Bibliothek oder Mensa.
Der Krisenstab der Hochschule hat sich am Dienstag (3.8.21) ausgiebig dem Wintersemester gewidmet. Wie können die Lehrveranstaltungen durch die Fachbereiche geplant werden?
Es gab eine Reihe von Vorschlägen, aus denen wir einhellig einen ausgewählt haben: Die Raumbelegung während der Lehrveranstaltungen erfolgt mit 50 % der ursprünglichen Kapazität. Die Plätze sind versetzt zu belegen. Eine Maskenpflicht besteht nicht. Praktika finden nach Einzelfallentscheidung mit Abstand und/oder Maske und Begrenzung der Personenzahl statt.
Bei der halbierten Belegung der Räume könnte es hier und da knapp werden …
Da setze ich auf zwei einfache Möglichkeiten. Stark nachgefragte Räume wie die Audimax müssen ganztägig und für fünf Tage pro Woche verplant werden. Wo das nicht ausreicht, hilft dann nur, den Mund-Nase-Schutz zu tragen.
Was wird für mehr Sicherheit in den Räumen getan, in denen Lehre stattfindet?
Wir setzen einerseits auf regelmäßiges und intensives Lüften. Wo das nicht einfach möglich ist, schaffen wir Standgeräte zur Verbesserung der Raumluftqualität an. Das gilt für das Hörsaalzentrum in Magdeburg – dort sind die Fenster nämlich lediglich kippbar. Zur Unterstützung der allgemeinen Lüftungsaktivitäten werden für alle Fachbereiche CO2-Messgeräte zur Überwachung der Lüftungsintervalle gekauft. Die Beschaffung erfolgt zentral. Wir sind also – was die Vorbereitung auf das kommende Semester betrifft – auf einem guten Weg.
(Dieses Interview wurde am 9. August veröffentlicht.)