Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt – Lesung und Gespräch am 21. Januar
Lesung mit anschließender Diskussion. Grafik: Hochschulkommunikation, Buchcover „Ungleich vereint“: Suhrkamp Verlag, Foto Steffen Mau: Benjamin Zibner/Suhrkamp Verlag
Magdeburg. Am 21. Januar laden Hochschule Magdeburg-Stendal und das Institut für demokratische Kultur sowie das Literaturhaus Magdeburg zu öffentlicher Lesung und Diskussion mit Prof. Dr. Steffen Mau ein. Beginn ist 19 Uhr im Audimax (Haus 15), der Eintritt ist frei.
Die Diskussion über Ostdeutschland und das Verhältnis zwischen Ost und West flammt immer wieder auf. Sei es anlässlich runder Jubiläen, sei es nach Protesten. Und dennoch gibt es in dieser Debatte keine Verständnisfortschritte. Sie dreht sich im Kreis, auf Vorwürfe folgen Gegenvorwürfe: „Ihr seid diktatursozialisiert!“ – „Ihr habt uns ökonomisch und symbolisch kleingemacht!“
Im November 2024 jährte sich der Mauerfall zum 35. Mal. Zuvor erlangte die AfD bei drei Landtagswahlen große Erfolge. In dieser Lage meldet sich der „gefragteste Gesellschaftsdeuter im Land“ (FAS) mit einer differenzierten Intervention zu Wort. Steffen Mau setzt sich mit prominenten Beiträgen auseinander und widerspricht der Angleichungsthese, laut der Ostdeutschland im Lauf der Zeit so sein werde wie der Westen. Aufgrund der Erfahrungen in der DDR und in den Wendejahren wird der Osten anders bleiben – ökonomisch, politisch, aber auch, was Mentalität und Identität betrifft. Angesichts der schwachen Verwurzelung der Parteien plädiert Steffen Mau dafür, alternative Formen der Demokratie zu erproben und die Menschen etwa über Bürgerräte stärker zu beteiligen.
Nach der Lesung folgt eine Diskussion mit Steffen Mau, Prof. Dr. Elke Grittmann und Prof. Dr. Matthias Quent
Moderation: Prof. Dr. Christoph Damm (alle Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien an der Hochschule Magdeburg-Stendal).
Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Buch Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft stand auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Zeit und Deutschlandfunk Kultur. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das 2024 erschienene Buch Ungleich vereint stand 2024 auf der Shortlist des NDR Sachbuchpreises, gewann den Bayrischen Sachbuchpreis und stand wochenlang auf Platz 1 der Spiegelbestsellerliste.
Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.