Wasser, Umwelt, Bau: Förderung internationaler Ingenieure

Moritz Kranz an seinem Arbeitsplatz während einer Videokonferenz. Foto: Matthias Piekacz

Die Hochschule Magdeburg-Stendal startet mit dem Projekt „Qualifying Engineers in Water, Environmental and Civil Engineering“ (QEGWEC) ein Programm, das internationalen Ingenieurinnen und Ingenieuren den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt ebnen soll.

Finanziert durch das Förderprogramm „Profi Plus“ des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen der Campus-Initiative Internationale Fachkräfte, richtet sich das Angebot an Personen mit ausländischem Hochschulabschluss in den Bereichen Wasser-, Umwelt- und Bauingenieurwesen. „Wir haben bereits zehn Teilnehmer für den ersten Durchlauf und die Plätze waren schnell vergeben“, berichtet der Projektkoordinator Moritz Kranz.

Das Projekt ist in zwei Phasen unterteilt: eine dreimonatige Online-Phase und eine anschließende zweimonatige Präsenzphase in Deutschland. In der Online-Phase erwerben die Teilnehmenden wesentliche fachliche und interkulturelle Kompetenzen sowie Deutschkenntnisse auf möglichst hohem Niveau. Neben Sprach- und Fachkenntnissen werden auch Soft Skills wie interkulturelle Kommunikation und Bewerbungstraining vermittelt. „Es ist uns wichtig, dass die Teilnehmenden nicht nur ein Zertifikat erhalten, sondern auch wertvolle Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen“, erklärt Kranz. „Wir bauen ein Jobeinstiegs-Netzwerk auf, das den Übergang in den Arbeitsmarkt erleichtern soll.“

In der Präsenzphase stehen daher Firmenbesuche, interdisziplinäre Projekte und ein Praktikum bei einem potenziellen Arbeitgeber auf dem Programm. Die meisten Teilnehmenden stammen aus außereuropäischen Ländern wie Indien, Pakistan, Iran und Nigeria. Voraussetzungen für die Teilnahme sind ein anerkannter ausländischer Hochschulabschluss in den relevanten Fachbereichen und gute Englischkenntnisse. Deutschkenntnisse sind für die Online-Phase nicht zwingend erforderlich, aber für die Präsenzphase und den Einstieg in den Arbeitsmarkt von Vorteil. Die fachspezifischen Kurse decken wichtige Themen in den Bereichen Wasserwirtschaft, Bauwesen sowie Ökonomie und Recht für Ingenieure ab. Zusätzlich werden Softskill-Kurse angeboten, die Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, EDV-Kenntnisse, Mitarbeiterführung und interkulturelle Kompetenzen umfassen.

„Die Kombination aus fachlicher Qualifizierung und der Vermittlung von Soft Skills ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt“, erläutert der Koordinator. „Wir möchten den Teilnehmenden alle notwendigen Werkzeuge an die Hand geben, damit sie sich in der deutschen Arbeitswelt zurechtfinden. Wir unterstützen die Teilnehmenden auch bei Visa-Fragen und bei der Suche nach einer Krankenversicherung“, ergänzt er weiter.

Die Herausforderung besteht nun darin, Praxispartner und potenzielle Arbeitgeber zu gewinnen. Die Finanzierung des Programms deckt die Kursgebühren, sodass den Teilnehmenden keine Kosten entstehen. Sie müssen jedoch nachweisen, dass sie über ausreichende finanzielle Mittel für ihren Lebensunterhalt während der Präsenzphase verfügen. „Es ist nicht immer einfach, Unternehmen zu überzeugen, aber wir arbeiten daran, unser Netzwerk auszubauen. Es gibt keine Jobgarantie, aber wir bieten den Teilnehmenden die bestmögliche Unterstützung, um ihre Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu erhöhen“, betont der Koordinator. Die Hochschule arbeitet eng mit dem DAAD und anderen Hochschulen zusammen, um das Programm weiterzuentwickeln und Synergien zu nutzen. 


Projekt:
„Qualifying Engineers in Water, Environmental and Civil Engineering“ (QEGWEC)
Dauer: April 2024 bis Dezember 2028
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)

Gesamtsumme: 680.000 Euro

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