Queere Begriffe kurz erklärt

Unsere Welt öffnet sich, zum Glück! Wir alle haben die Möglichkeit zu sein, wer wir sind oder sein möchten. Entsprechend tauchen auch immer neue Begrifflichkeiten auf. Gemeinsam mit der AG Queer2 klären wir über ein paar wichtige Bezeichnungen auf.

Queer

Früher als Schimpfwort gebraucht, wird „queer“ heute als Schirmbegriff von Menschen benutzt, die sich in ihrer sexuellen und/oder romantischen Orientierung oder geschlechtlichen Identität außerhalb der gesellschaftlichen Normen sehen.

Trans*

Trans* ist ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht oder nur teilweise mit dem Geschlecht identifizieren, welches ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde. Es gibt unterschiedliche Begriffe, die im Laufe der Zeit entstanden sind. Es handeln sich dabei immer um Selbstbezeichnungen. Daher ist es wichtig, Menschen nach ihrer Selbstbezeichnung zu fragen und diese zu respektieren. Begibt sich eine trans* Person in den Prozess, die eigene Geschlechtsidentität auszudrücken, spricht man von einer Transition.

Non-binary

Als non-binary oder nicht-binär bezeichnen sich Menschen, die sich nicht innerhalb eines binären Geschlechtermodells identifizieren. Nicht-binäre Personen fühlen sich weder als Mann oder Frau, stattdessen als beides gleichzeitig, im Spektrum dazwischen oder identifizieren sich darüber hinaus. Non-binary fällt unter den Überbegriff trans*, wobei auch hier zu beachten ist, dass manche nonbinary Personen trans* als Selbstbezeichnungen verwenden, andere wiederum nicht.

Dysphorie

Dysphorie beschreibt im weiteren Sinne ein Gefühl von Niedergeschlagenheit und Unwohlsein. Der Begriff wird innerhalb der queeren Szene oft im engeren Sinne, synonym zu englisch gender dysphoria, gebraucht. Gender dysphoria kann bei trans* oder nicht-binären Menschen auftreten, wenn deren äußerliche Erscheinung oder Verhalten nicht zu deren eigenen Geschlechtsidentitäten passt. Dysphorie kann in sozialen Kontexten auftreten (soziale Dysphorie) oder sich auf den eigenen Körper und deren Geschlechtsmerkmale beziehen (körperliche Dysphorie).

Polyamorie

Polyamore Menschen können sich in mehrere Personen verlieben und gehen sexuelle und/oder romantische Beziehen mit mehreren Partner:innen ein. Diese Beziehungen finden für alle beteiligten Personen einvernehmlich statt.

Cis

Cis als Gegenbegriff zu trans* bezeichnet Menschen, die sich mit dem bei ihrer Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifizieren.

Inter*

Inter* (auch intergeschlechtlich, engl. Intersex) bezeichnet Menschen, deren Geschlechtsmerkmale sich nicht nur als weiblich oder nur als männlich einordnen lassen. Diese Variationen der Geschlechtsmerkmale können auf anatomischer, chromosomaler oder hormoneller Ebene auftreten und sind gesunde Ausprägungen geschlechtlicher Vielfalt. Die Körper von inter* Menschen sind sehr unterschiedlich. Inter* Variationen können nicht nur bei der Geburt, sondern zu jedem Zeitpunkt im Leben sichtbar werden. Viele Inter* wissen nicht, dass sie selbst Inter* sind (Quelle: Trans*Inter*Betratungsstelle).

Endo/dyadisch

Endo und dyadisch bezeichnet Menschen, die nicht inter* sind, deren körperliche Merkmale also den medizinischen Normvorstellungen von Männern oder Frauen entsprechen. Die Begriffe wurden im Kontext der inter* Bewegung eingeführt, um Normvorstellungen zu hinterfragen. Die Wortherkunft der beiden Begriffe liegt im Altgriechischen. Endo ist eine Vorsilbe für innerhalb, also das Gegenteil zu inter*; dyadisch bedeutet einem Zweiersystem zugehörig (Quelle: Trans*Inter*Betratungsstelle).

Coming-out

Ein Prozess, den Personen durchlaufen, deren sexuelle, romantische etc. Orientierung und/oder deren Geschlechtsidentität nicht zu den gesellschaftlich festgelegten Normen entsprechen. Der Prozess beginnt damit, sich der eigenen Orientierung oder Identität bewusst zu werden (inneres Coming-out oder auch Coming-in). Dem folgt oftmals ein äußeres Coming-out, in dem man es anderen Menschen bekannt gibt.

Deadname/deadnaming

Ein Deadname ist der alte abgelegte Geburtsname, typischerweise von trans* Menschen. Eine Person mit dem Deadname anzusprechen, kann sehr verletzend sein. Die daraus abgeleitete Aktivität wird auch deadnaming genannt. Deadnaming kann absichtlich oder unabsichtlich, bewusst oder unbewusst geschehen.

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