Gründerstimmung im Fachwerkhaus

Ein breit gefächertes Studium, das sie für einen Beruf im kaufmännischen Bereich fit macht, das wollte Michaela Schütze. In Stendal ist sie fündig geworden. Foto: privat

Aus treffpunkt campus Nr. 88, 01/2016

Michaela Schütze studierte von 1998 bis 2002 den Diplom-Studiengang Betriebswirtschaftslehre am Standort Stendal. Heute arbeitet die 36-Jährige als Sales Managerin bei IKEA.

Interview: Anke Weinreich

Warum haben Sie sich für dieses Studium entschieden?

Ich wusste nach dem Abitur noch nicht genau, welchen Job ich später mal machen wollte. Ist ja auch eine schwierige Entscheidung, mit der man sein ganzes späteres Leben festlegt. Ich wusste nur, dass es etwas im kaufmännischen Bereich sein sollte und mit einem BWL-Studium habe ich mir viele Optionen offen gehalten, sodass ich noch während und nach dem Studium entscheiden konnte, wohin ich meine berufliche Laufbahn lenken möchte.

Wollten Sie schon als Kind etwas mit Zahlen machen?

Ganz bestimmt nicht. In Mathe war ich zwar schon in der Schule immer gut, doch als kleines Mädchen wollte ich Tennisprofi oder Prinzessin werden. Aus beiden Jobwünschen ist, wie man sieht, nichts geworden. Aber was ja nicht ist, kann ja noch werden.

Was war das Besondere am Studium?

Das Besondere war die kosmopolitische Ausrichtung des Studiengangs. Das heißt, neben den klassischen BWL-Fächern habe ich zum Beispiel auch einen Spanisch- und Französischkurs belegt. Ein Highlight war natürlich auch das Auslandssemester, das fester Bestandteil des Studiums war. Ich habe meins bei Volkswagen in Mexiko verbracht und hatte dort eine großartige Zeit.

Was war das Schönste am Campus in Stendal?

Den Campus in der heutigen Form gab es noch gar nicht, als ich mein Studium begann. Wir hatten anfangs unsere Vorlesungen hauptsächlich in einem alten Fachwerkhaus gegenüber des Stendaler Doms. Es gab nur wenige Studierende und alles war sehr familiär. Man kann fast sagen, es herrschte noch ein bisschen Gründerstimmung. Aber genau das machte damals auch den Charme aus und vereinte alle Studierenden eines Matrikels.

Warum sollte man Betriebswirtschaftslehre studieren?

BWL ist ein breit gefächerter Studiengang. Man legt sich zu Beginn des Studiums noch nicht auf eine spezielle Fachrichtung fest und kann mit der Zeit entdecken, wo seine Stärken liegen, zum Beispiel im Controlling oder in der Personalführung und so weiter. Das gibt den Studierenden wirklich Zeit, sich selbst und die eigenen Interessen besser kennenzulernen, denn in dem Job soll man anschließend sein ganzes Leben lang arbeiten und glücklich sein.

Wohin hat es Sie nach dem Studium verschlagen?

Nach dem Studium entschied ich mich für ein Trainee-Programm bei IKEA. Dieses führte mich zunächst nach Regensburg und anschließend nach Leipzig. Später war ich dann in verschiedenen Positionen an den Standorten Nürnberg, Erfurt und Dresden beschäftigt. Für ein Projekt bin ich zwischendurch für ein Jahr nach Holland gegangen. Heute bin ich Sales Managerin bei IKEA in Hannover. Wie man sieht, muss man als BWLer auch oft flexibel sein. Doch für diesen Job hat es sich redlich gelohnt.

Wie kamen Sie zu Ihrem derzeitigen Job?

Auf einer Jobbörse bin ich das erste Mal auf IKEA aufmerksam geworden. Ich habe mich dann ein bisschen näher mit dem Unternehmen befasst und entschieden, dass das was für mich sein könnte. Was hatte ich schon zu verlieren, dachte ich mir. Nach der Bewerbung ging dann alles ganz schnell. Vom Trainee zur Sales Managerin gelangte ich dann durch interne Entwicklungsprogramme.

Welchen Tipp haben Sie für derzeitige Studierende?

Nutzt die vorlesungsfreie Zeit für Praktika oder Jobs. Es hilft dabei, herauszufinden, was euch wirklich liegt und was ihr später einmal genau machen wollt. Und auch Fehlschläge sind hilfreich, denn wenn man etwas für sich als Beruf ausschließen kann, ist auch das ein Schritt in die richtige Richtung.

 

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