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Mit Kreativität konstruieren
Andreas Schrader beim Vakuuminfusionsverfahren zur Herstellung von Laminate. Foto: Nancy Wöhler
Aus treffpunkt campus Nr. 74, 05/2013
Nach seiner Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur entschied sich Andreas Schrader für ein Maschinenbau-Studium mit der Fachrichtung Konstruktion und Entwicklung. Für seine Bachelorarbeit entwickelte er einen Feuerwehrhelm mit integrierter Aktivkühlung.
Interview: Nancy Wöhler
Warum haben Sie sich für diesen Studiengang entschieden?
Für mich kam von Anfang an nur etwas in technischer Richtung infrage. Vor meinem Studium habe ich eine Berufsausbildung gemacht. Ich bin gelernter Gas- und Wasserinstallateur. Ich habe dann festgestellt, dass mir diese Arbeit nicht mehr ausreicht und habe dann zwei Jahre in einer Firma gearbeitet, die hier in der Region Brennstoffzellenprüfstände entwickelt. Danach habe ich mich dann für ein Fachabitur entschieden und mit diesem Abschluss war der Weg für das Maschinenbau-Studium frei.
Wie ging es für Sie nach dem Studium weiter?
Nach meinem Studium habe ich zwei Jahre bei der Firma Schuberth Holding GmbH in Rothensee gearbeitet. Dort hatte ich im Vorfeld meine Abschlussarbeit geschrieben und danach als Konstrukteur und Entwickler weitergearbeitet. Ich habe mich für diese Firma entschieden, weil ich meine Bachelorarbeit über die Entwicklung eines Feuerwehrhelms für die Arabischen Emirate geschrieben habe. Die Ansprüche an die Helme dort unterscheiden sich zu denen in Deutschland. Der Helm bekam zusätzlich eine integrierte Aktivkühlung und eine Sonnenblende. Mittlerweile bin ich wieder hier an der Hochschule und arbeite als Konstrukteur.
Welche praktischen Erfahrungen konnten Sie während des Studiums sammeln?
Während des Studiums konnte ich ein paar praktische Erfahrungen in Form von verschiedenen Praktika sammeln. Da die Helmkonstruktion eher eine Nische im Bereich Maschinenbau ist, erlangt man den Erkenntnisstand erst in der praktischen Arbeit. In dieser Sparte werden viele verschiedene Bereiche des Berufes vereint, wie zum Beispiel der Leichtbau, Dämpfungssysteme, Crash-Simulation und Unfallverhütung, Komfort, Lackierung, Oberflächengüte und die optischen Klassen durch die Visiere. Es geht also einmal quer durch den Maschinenbau. Im Studium können nur Grundlagen vermittelt werden. Alles andere muss man sich in der Praxis aneignen.
Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Tätigkeit gekommen?
Die Kontakte zur Hochschule sind nach meinem Studium nie abgebrochen. Und jetzt bin ich bei meinem Bachelorvater Prof. Dr.-Ing. Jürgen Häberle angestellt. Ich bin Projektmitarbeiter und arbeite zu 50 Prozent an der Hochschule Magdeburg-Stendal und zu 50 Prozent bei der Firma Ackermann. Dort besteht meine Arbeit größtenteils darin, die Ergebnisse der Arbeit hier vor Ort zu präsentieren. Zurzeit entwickeln wir in Zusammenarbeit mit Firma Ackermann und Firma Torlit einen Kühlauflegeraufbau für einen Carbonanhänger.
Wie sieht ihr typischer Arbeitstag aus?
Bei der Firma Schuberth war ich Konstrukteur und habe zu 70 Prozent am Computer Spritzgussteile, Formen und Werkzeuge konstruiert und entwickelt. Die restlichen 30 Prozent arbeitete ich im administrativen Bereich zusammen mit dem Qualitätsmanagement und in der Dokumentation von Bauteilzeichnungen und Stücklisten. Hier an der Hochschule sind die Arbeitstage ziemlich unterschiedlich. In diesem Projekt machen wir hier alles selber. Also von der Entwicklung über die Konstruktion bis zur Fertigung. Im Moment beschäftigen wir uns mit Versuchsaufbauten und Prototypenherstellung.
Was hat Ihnen besonders gut am Studium gefallen?
Das Studium an der Hochschule ist sicher praktischer orientiert als an der Universität. Wenn man hier wirklich Interesse zeigt, sind die Dozenten immer für einen da und unterstützen Ideen und Projekte. Dabei wird einem aber auch nichts hinterher getragen, man muss sich schon Mühe geben.
Was würden Sie Studierenden Ihrer Fachrichtung während und nach dem Studium raten?
Auf jeden Fall neben dem Studium mit verschiedenen Firmen in Kontakt treten. Man muss herausfinden, in welchem Bereich die eigenen Interessen liegen und wo man später tätig werden möchte. Für mich gab es nur den Bereich der Konstruktion, weil ich selber sehr kreativ bin.
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