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- Wasserwirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen: Bastian Boesner-Worth
In den USA voll durchstarten
Bastian Boesner-Worth lebt und arbeitet in den USA in einem international agierenden Unternehmen. Foto: privat
Aus treffpunkt campus Nr. 86, 05/2015
IT, Software und Betriebswirtschaft und das gleich in mehreren Projekten: Hätte der gebürtige Oschersleber Bastian Boesner-Worth nicht Wasserwirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen studiert, wäre er vermutlich Programmierer geworden. Heute lebt der 37-Jährige mit seiner Familie in den USA und arbeitet bei SWK Technologies in New Jersey.
Interview: Britta Häfemeier
Wie kam es dazu, dass Sie in den USA leben und arbeiten?
Meine Frau ist Amerikanerin. Wir haben uns in Berlin kennengelernt und einige Jahre dort gelebt. Wir wollten aber gern beide Seiten des Atlantiks als Lebensmittelpunkt ausprobieren und sind deshalb 2014 nach New Jersey gezogen. Wir leben hier direkt am Meer und sind nur knapp eine Stunde von New York City entfernt.
Wie hat Ihr Studium Sie auf Ihren heutigen Beruf vorbereitet?
Ich arbeite hier in den USA als Enterprise Resource Planning- und Business-Consultant. Mein Job hat einen starken Fokus auf IT, Software und Betriebswirtschaft. Mein Zweitstudium in Wirtschaftsingenieurwesen hat mir das nötige betriebswirtschaftliche Wissen vermittelt. Im IT- und Softwarebereich habe ich mir über die Jahre selbst Wissen angeeignet. Die vielschichtige Ingenieurausbildung hat mir umfangreiches Wissen in den verschiedensten Disziplinen vermittelt. Besonders hervorheben möchte ich den starken Praxisbezug meines Studiums. Meine Praxissemester absolvierte ich bei der Muting GmbH in Magdeburg und bei der Volkswagen AG in Wolfsburg. Der praktische Bezug war ungemein hilfreich, um im ersten Job direkt durchzustarten.
Beschreiben Sie kurz das Unternehmen, für das Sie arbeiten.
Wir sind ein sogenannter VAR (Value Added Reseller) und hauptsächlich in den USA, Kanada und Australien tätig. VAR bedeutet, dass wir nicht nur Produkte weiterverkaufen, sondern unseren Kunden dazu einen Mehrwert bieten. Das kann Consulting, Implementierung oder eine spezielle Softwareanpassung sein. So haben wir unter anderem unsere eigene EDI-Lösung (Electronic Data Interchange) MAPADOC, die Spezialsoftware BeerRun für Craft-Bier-Brauereien sowie verschiedene Cloud-Solutions im Portfolio.
Was genau sind Ihre Aufgaben bei SWK und wie muss man sich Ihren Berufsalltag vorstellen?
Ich arbeite in der Regel an mehreren Projekten gleichzeitig. Oft geht es darum, gemeinsam mit dem Kunden eine Strategie für einen Systemwechsel, eine Softwareimplementierung oder ein Softwareupgrade zu entwickeln und umzusetzen. Das bedeutet jede Menge Telefon-Meetings, Recherchen, E-Mails und natürlich Installationen und Anpassungen. Der IT- und Softwaremarkt entwickelt sich ständig weiter und es ist wichtig, das eigene Wissen aktuell zu halten. Vor diesem Hintergrund ist das Erlernen von neuen Produkten und das Erlangen von Zertifizierungen ein wichtiger Teil meines Berufsalltags. Besonders faszinierend finde ich hier immer wieder den lockeren Umgang miteinander. Sowohl im eigenen Unternehmen als auch auf der Kundenseite spricht man eigentlich jeden, bis hin zum CEO, nur mit dem Vornamen an.
Was reizt Sie an Ihrem Beruf besonders?
Mein Berufsalltag ist unglaublich spannend und abwechslungsreich. Ich lerne jeden Tag etwas Neues und knüpfe neue Kontakte. Jedes Projekt gibt mir Einblicke in ein anderes Unternehmen und in die verschiedensten Wirtschaftszweige. Zu meinen letzten Kunden zählen beispielsweise ein Spielzeughersteller, eine Restaurantkette, ein Heizungs- und Lüftungsdienstleister sowie ein Hersteller von Gürteln und Handtaschen. Die Tatsache, dass sich meine Arbeit von fast überall auf der Welt aus erledigen lässt, ist ebenfalls ein großes Plus. Ich arbeite momentan viel von zu Hause aus und habe so mehr Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann.
Wie stellen Sie sich Ihre berufliche Zukunft vor und könnten Sie sich vorstellen, wieder zurück nach Deutschland zu kommen?
Ich habe vor, mich im IT-Bereich weiterzuentwickeln und noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Ob es irgendwann mal wieder nach Deutschland geht, kann ich nicht sagen. Im Augenblick fühlen meine Familie und ich uns hier sehr wohl.
Wenn Sie nicht ERP-Consultant wären, was würde stattdessen auf Ihrer Visitenkarte stehen?
Vermutlich würde da Programmierer stehen. Mich reizt das Entwickeln von effizienten Algorithmen zur Lösung von Problemen und deren Umsetzung in einen Code.
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