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„Versuche das Unmögliche“
Auszeit vom Studienstress auf einem der ältesten und größten Musikfestivals Europas: Nicht nur einmal zog es Jan Mugele zum Roskilde Festival auf der dänischen Insel Seeland. Im Juni 1996 begeisterten auf der Orange Stage Headliner wie die Sex Pistols, David Bowie, No Doubt und Rage Against the Machine. Foto: privat
Aus treffpunkt campus Nr. 99, 03/2018
Studieren in der DDR – das stand für den gebürtigen Berliner Prof. Dr.-Ing. Jan Mugele nicht zur Debatte. Doch mit der Mauer fiel 1989 auch sein Protest gegen ein Studium. Warum der Gedanke nah war, alles hinzuschmeißen, und wie sein „Augen-zu-und-durch“-Fach zu seiner Berufung wurde.
Text: Prof. Dr.-Ing. Jan Mugele
Ich: „Studieren? Ich? Niemals!“
Meine Mutter: „Gut, musst du nicht, aber dann machst du wenigstens Abi.“
Ich: „Okay.“
So oder so ähnlich hat es sich abgespielt, als es darum ging, was ich später beruflich machen werde. Studieren kam für mich eigentlich nicht infrage, weil ich mich sonst für drei Jahre in der NVA (Nationale Volksarmee) hätte verpflichten sollen. Das wollte ich unter keinen Umständen. Und dann kam auf einmal die Wiedervereinigung und ich dachte, okay, nun ist ein Studium für mich möglich und es eröffnet mir viele Wege, die ich sonst nicht gehen kann. Eigentlich wollte ich Teilchenphysik studieren, schrieb mich auf Anraten dann aber in den Studiengang Gebäudetechnik an der Technischen Universität Berlin ein, um Ingenieur zu werden.
Ehrlich gesagt hatte ich gar keine Vorstellung davon, was ein Ingenieur so macht. Und beim Studium der Grundlagenfächer hatte ich starke Zweifel, ob das Studienprogramm wirklich sinnvoll zusammengestellt wurde. Besonders als uns gesagt wurde, dass man nach der Matheprüfung nur noch 40 Prozent der Studis haben wollte, war ich nahe dran hinzuschmeißen. Auch von professioneller Organisation war der Studienalltag weit entfernt. Unsere heutigen Studis leben verglichen damit in paradiesischen Zeiten. So gab es manchmal drei Pflichtvorlesungen zur gleichen Zeit und die Studiengruppe musste sich aufteilen und sich gegenseitig informieren. Auch die Bürokratie gab sich Mühe, möglichst viel meiner Zeit in Anspruch zu nehmen. Es ging also zum Anfang nur ums Durchkommen, ums Überleben. So hatte ich mir das Studium eigentlich nicht vorgestellt. Aber ich hielt durch und ich wollte in der Regelstudienzeit von zehn Semestern fertig werden.
Zwei aus meiner damaligen Sicht „Augen-zu-und-durch“-Fächer waren GET (Grundlagen der Elektrotechnik) und EIS (Energie, Impuls und Stofftransport). Das ist in der Rückschau schon lustig, denn heute arbeite ich mit großer Freude am Institut für Elektrotechnik unserer Hochschule und in meiner Dissertation kam es sehr stark auf die in eben diesem EIS-Kurs gelernten Inhalte an. Ja, man weiß tatsächlich nie, was man später wirklich benötigt. Mein Mechanik-Prof ist mir in lebhafter Erinnerung geblieben. Zu zehn Studenten in seinem Kurs, in dem eigentlich 400 sitzen sollten, sagte er: „Ich weiß, dass Sie nicht alles verstehen, was ich lehre, aber Sie sind gekommen und versuchen es wenigstens. Aus Ihnen wird mal etwas.“ Das war sehr prägend für mich und er hatte recht. Versuche das Unmögliche und du wirst das Mögliche schaffen.
Mit einer guten Überlebensstrategie und aktiven Kommilitonen hatte ich es ins Hauptstudium geschafft. Jetzt wurde es auf einmal richtig interessant. Ich lernte zum Beispiel, wie man Heizungs- und Lüftungsanlagen so dimensioniert, damit Menschen sich wohlfühlen, wie eine gute Beleuchtung geplant wird oder wie Brand- und Schallschutz funktionieren. Das waren richtig praktische Themen, die mit Laboren vertieft wurden, und ich dachte, ja, das bringt dich wirklich weiter und das Studium wurde dadurch sehr einfach. Dazu kam die Erkenntnis, dass Wissenschaft sehr viel Spaß machen kann.
Ich lernte damals auch schon die Hochschulwelt kennen, in der ich heute zu Hause bin. Die Kluft zwischen Fachhochschule und Uni war damals aber noch viel stärker als heute. Als wir als Unistudenten einmal eine wirklich gute Vorlesung an einer Fachhochschule hörten und uns dort auch prüfen ließen, wollte die Uni das nicht anerkennen. Das ist heute alles einfacher, wir haben sogar gemeinsame Studienprogramme.
Rückblickend bin ich bei allen Schwierigkeiten mit meinem Studium sehr zufrieden, da ich vor allem strukturiertes Denken und Aufarbeiten von Wissen gelernt habe und wie man selbstständig Probleme anpacken und lösen kann. Denn nach dem Studium ging es mit dem Lernen erst richtig los ...
Mehr Erinnerungen an die Studienzeit in „Lehrende und ihre Studienanfänge“
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