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Drum prüfe, wer sich ewig bindet
Ausgleich zum Studium: Während seiner Studienzeit lief Prof. Dr. Volker Wiedemer neben zwölf Halbmarathons auch einen Marathon von 42 Kilometern Länge. Foto: privat
Aus treffpunkt campus Nr. 96, 04/2017
Was will ich mal werden und wie halte ich mir gleichzeitig alle Möglichkeiten offen? Auch Prof. Dr. Volker Wiedemer, Professor für Volkswirtschaftslehre am Fachbereich Wirtschaft, stand einst vor dieser Frage und fand sich zunächst im Physik-Studium wieder.
Text: Prof. Dr. Volker Wiedemer
Wenn man keine Ahnung hat, was man werden will, studiert man das, was einem alles offenhält. Vielleicht war das der Grund, warum ich im Oktober 1990 mit dem Diplom-Studiengang Physik an der Universität Heidelberg begonnen habe, um dann später – so nach zwei oder drei Jahren – Wirtschaftswissenschaften insbesondere Volkswirtschaftslehre in mein Studium zu integrieren. „Mit Physik machst du nichts falsch. Frau Merkel und Herr Lafontaine sind doch auch Physiker und aus denen ist auch etwas geworden“, meinten meine Eltern. „Wenn man Maschinenbau studiert, ist man so festgelegt; am Ende machen Sie nur die Hinterachse links“, so der Rat eines mir schon vor dem Studium bekannten VWL-Professors. Neben der Physik noch Wirtschaftswissenschaften dazu nehmen – so war der Plan. Dann steht einem alles offen. Und ich muss sagen, zumindest dieser Plan ging auf.
Der Spaßfaktor im Studium der Physik an der Universität Heidelberg war allerdings doch sehr eingeschränkt. Gleich zu Beginn habe ich mich in diesem anonymen, damals sehr männerdominierten Studiengang unwohl gefühlt. Mir fehlte der echte, menschliche Kontakt, der über Übungsaufgabendiskussionen hinausgeht. Ich hatte den Eindruck, den ganzen Tag an der Grenze des Erfassbaren und Verstehbaren zu arbeiten, ist auf Dauer ungesund und macht einsam. Obwohl ich die Erfolgserlebnisse der zunehmenden Erkenntnis sehr schätzte, war das VWL-Studium anders. Ich spürte, dass die Themen und die Methoden mich mehr und mehr interessierten. „Es war vollkommen klar, dass die DDR untergehen musste“, erklärte mein damaliger VWL-Professor voller Überzeugung – hinterher wohlgemerkt. Weil er genau wüsste, welches Wirtschaftssystem aus welchen Gründen das Beste sei. Auch was man gegen die zunehmende Arbeitslosigkeit tun kann, welches Menschenbild hinter dem homo oeconomicus tatsächlich steht, waren Fragestellungen, die mir doch näher waren als der Aufprall von kleinsten Teilchen im großen Teilchenbeschleuniger. So entschied ich mich, nach dem Diplom in Physik in meinem Nebenfach Volkswirtschaftslehre zu promovieren und in der Lehre und Forschung an einem Institut der Universität Stuttgart zu arbeiten, um dann schließlich in die Politikberatung nach Berlin zu wechseln.
Mein VWL-Studium war auch wichtig, um eine andere Perspektive und Studienkultur kennenzulernen. Die Studierenden erschienen mir gerade an der Universität Heidelberg sehr unterschiedlich zu sein. Es bildeten sich verschiedene Kulturen heraus, die in ihrer Unterschiedlichkeit auch irgendwie spannend waren. Ich genoss die im Vergleich zur Naturwissenschaft etwas lockere Atmosphäre bei den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und das lag nicht (nur) am größeren Frauenanteil. Mein damaliger VWL-Professor hat mich sehr geprägt und ich glaube, seinen Stil im Umgang mit Studierenden heute in Ansetzen zu kopieren. Er konnte fast all seine Studierenden mit Namen ansprechen, meist mit den Vornamen. Er gab einem das Gefühl, sehr viel Wert auf die Meinung der Studierenden zu legen. Auch wenn er seine Theorien als die zentralsten von allen ansah ...
Rückblickend muss ich sagen, dass dieser Umgang auch seine Schattenseiten hatte. Der Umgangston gegenüber leistungsschwächeren Studierenden – und wenn dies auch nur in puncto Noten zu messen war – wurde doch schnell ruppiger. Aber diese menschliche Ansprache, die eigentlich an einer Fachhochschule noch mehr möglich ist als an einer großen Uni, hat mir damals schon imponiert – neben den etwas interessanteren Themen. Und ich bin froh, ihm gefolgt zu sein. Hoffentlich nicht in allen Facetten, auch wenn ich meinen Umgangston öfters mal überprüfen muss.
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