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Hochschule in der Pandemie
Die Arbeitssituation während der Corona-Pandemie stellte uns vor Fragen und Herausforderungen. Sie hatte auf jeden von uns Einfluss, jedoch auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Wir haben uns auf dem Campus umgehört und mit der Journalismus- Studentin Jule, dem Professor für Wirtschaftsinformatik Jens-Martin Loebel und dem Verwaltungsangestellten André Thiede über ihre Erfahrungen gesprochen.
Text: Leon Zorn
Ein anderes Studentenleben
„Anfangs hatte ich schon die Befürchtung, dass ich niemanden kennenlerne. Ich kannte mich in Magdeburg überhaupt nicht aus“, erzählt Jule Prietzel. Vergangenen Oktober begann die gebürtige Bielefelderin ihr Studium im Fach Journalismus, hier an der Hochschule. Doch schon von Beginn an war klar: alle Lehrveranstaltungen sollten online stattfinden. Ohne Kontakte alleine in einer neuen Stadt – so hatte sich die 20-Jährige ihren neuen Lebensabschnitt nicht vorgestellt.
Hilfe kam durch Studiengangsleiterin Prof. Claudia Nothelle, die eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe für alle Erstsemester des Studiengangs Journalismus erstellte. So gab es doch erste Anhaltspunkte, mit wem man denn so studiert – und Jule fiel es leicht, auch virtuell den ersten Kontakt mit ihren Kommiliton:innen herzustellen: „Wir sind ja die Generation, die mit den ganzen Sozialen Medien aufgewachsen ist. Das bekommen wir ganz gut hin“. Zufällig lernte sie dabei sogar eine Kommilitonin aus Bielefeld kennen, ihre erste Bezugsperson – und über das Semester fand sie dann durch Gruppenarbeiten doch noch einen neuen Freundeskreis.
Die Online-Lehre war für Jule dennoch sehr ermüdend: „Ich bin mitten im zweiten Semester und habe keine Ahnung, wie sich das richtige Studentenleben anfühlt“, beklagt sie. Auf dem Campus war sie in den zwei Semestern nur etwa acht Mal. Vom stundenlangen Anstarren des Laptop-Bildschirms bekommt sie Kopf- und Rücken schmerzen. Auch die Kommunikation mit den Lehrpersonen wäre im persönlichen Gespräch sicher einfacher als per Mail.
So kann Jule das nächste Semester mit Präsenzveranstaltungen kaum abwarten. Sie ist gespannt auf die Leute ihrer Matrikel, die sie bisher lediglich in kleinen Rechtecken auf Zoom gesehen hat und freut sich auf einen belebten Campus, sogar auf das Gedränge in den Hörsälen. „Dafür nehme ich sogar in Kauf, wieder früh aufzustehen“, merkt sie lachend an.
Von Sorgen und Chancen
Einen neuen Job in einer weltweiten Pandemie zu beginnen, das hört sich nach einer großen Herausforderung an. Auch Jens-Martin Loebel begann in diesen unsicheren Zeiten seine Tätigkeit als Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule. Glücklicherweise konnten die ersten Wochen seines Arbeitsbeginns noch in Präsenz stattfinden – direkter Kontakt mit dem Kollegium und den Studierenden, Events und Leben auf dem Campus, Schokopudding aus der Mensa – „Ein reibungsloses Onboarding“, fasst es der 42-Jährige zusammen. Er wurde direkt in alle laufenden Projekte eingebunden und unterstützte die Planung des neuen Studiengangs „Nachhaltige BWL“ mit seinem Know-how.
Dann stiegen die Fallzahlen an, auch in Sachsen-Anhalt. Loebel begann sich Sorgen um seine damals noch schwangere Frau und um seine Eltern zu machen, für die er zu diesem Zeitpunkt jeden Tag von Berlin nach Magdeburg oder Stendal pendelte. Als dann der Wechsel auf Online-Lehre unumgänglich war, wurde aus dem persönlichen Kontakt der ersten Wochen ein digitaler Austausch über Monate.
Doch Loebel machte es sich zur Aufgabe, seine Studieninhalte so ansprechend wie möglich in ein digitales Format zu überführen. Das Wissen musste in kleinere, aktivierende Lehreinheiten verpackt werden, um gegen „Zoom-Müdigkeit“ vorzugehen. So nahm er beispielsweise seine Vorlesungen als Podcast auf. „Das war zwar sehr arbeitsintensiv, machte aber auch viel Spaß“, schildert es Loebel. Nach der Pandemie liege es ihm am Herzen, künftig eine Balance zwischen Präsenz- und Online-Lehre zu finden, die die Vorteile beider Methoden kombiniere. Sein Ziel ist eine ausgeglichenere Work- Life-Balance für alle Lehrende und Student:innen.
Fokuswechsel
Seit knapp neun Jahren ist André Thiede an der Hochschule beschäftigt – als Beauftragter für Arbeits-, Brand- und Umweltschutz. Normalerweise organisiert er den Arbeitsschutz und bringt dabei Konzepte auf den Weg, um Gefahrenquellen auszuschließen und Belastungen für Studierende und Beschäftigte zu minimieren. Arbeitsmedizinische Vorsorge, Ergonomie oder Brandschutz sind da klassische Einsatzbereiche. Doch es war das „üblicherweise kleine Arbeitsfeld der Hygiene“, welches Thiedes Wirken seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie „komplett umkrempelte“.
„Als die ersten Meldungen über das Virus aus China kamen und dann der erste Fall in Deutschland bekannt wurde, war das Ausmaß bei weitem nicht vorstellbar“, schildert Thiede. Die Hochschule konnte zwar schnell auf einen allgemeinen Pandemieplan zurückgreifen – doch je stärker die Infektionen anstiegen, desto mehr Maßnahmen mussten angepasst und zusätzliche Aufgaben von André Thiede bearbeitet werden. „Die viele Arbeit konnte ich nicht wie üblich als Einzelkämpfer bearbeiten.“ Also kam der Krisenstab zum Einsatz, eine im Notfallmanagement der Hochschule festgeschriebene Maßnahme. Durch ihn konnten Entscheidungen schnell gemeinsam getroffen, Maßnahmen koordiniert und Aufgaben strukturiert bewerkstelligt werden. Für Thiede war die Zusammenarbeit sehr angenehm: „Auch wenn es im Normalfall nicht erforderlich ist, werde ich den regelmäßigen und produktiven Austausch im Interesse aller Hochschulangehörigen vermissen“, meint er.
Rückblickend hatte die stressige Zeit auch positive Auswirkungen auf Thiedes Arbeit – besonders sein Wirken gewann an Ansehen unter den Mitarbeitenden, da erkannt wurde, dass der Gesundheitsschutz und die Sicherheit eines jeden Hochschulangehörigen stets das Ziel jeglicher Handlungen sind. „Vereinzelt wird der Arbeitsschutz sonst immer als notwendiges Übel gesehen, das nur mehr Arbeit verursacht“, erklärt er, „aber damit alle produktiver und leistungsfähiger sind, muss er gegeben sein.“ Nun, wo eine entspanntere Pandemielage in Aussicht steht, kann sich Thiede aber keinesfalls ausruhen. Durch den erhöhten Fokus auf das Arbeitsfeld der Hygiene gebe es nun einige andere Dinge, die etwas liegen geblieben seien. „Die gilt es jetzt wieder ins Rollen zu bringen“, so Thiede.
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