Forschung zu Alter(n), Pflege, Teilhabe

Die Hochschule Magdeburg-Stendal fokussiert ihre Forschung im Bereich Alter auf die Verbesserung der Lebensqualität und die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen. Schwerpunkte sind die Entwicklung neuer Konzepte für eine altersgerechte Gesundheitsversorgung, digitale Lösungen zur Förderung der Selbstständigkeit im Alter sowie Projekte zur sozialen Teilhabe und Inklusion. Mit interdisziplinären Ansätzen und praxisorientierten Studien erarbeitet die Hochschule nachhaltige Lösungen, um den demografischen Wandel aktiv zu gestalten und ältere Menschen in ihrer Autonomie zu stärken.

Aktuelle Projekte

Prof. Dr. Josefine Heusinger, Dr. Lina Brink
Sexualbegleitung in der Pflege – aktueller Stand und Potenziale (SexPep)
Laufzeit 2024-2025
Stationäre Einrichtungen der Altenpflege ermöglichen inzwischen vereinzelt Bewohnenden, eine Sexualbegleitung in Anspruch zu nehmen. Das Projekt untersucht ausgehend vom Forschungsstand und problemzentrierten Expert*inneninterviews, auf welche Rahmenbedingungen ein solches Angebot treffen sollte und wie sich diese Dienstleistungen aus rechtlicher Perspektive umsetzen und finanzieren lassen.

Prof. Dr. Ralf Lottmann (Gesundheitspolitik)
Bewältigung von Pflegeereignissen im wahlfamilialen Kontext am Beispiel von LSBT*Pflegebedürftigen - Relevanz sozialer Netzwerke in der Pflege (PflewaK)
Laufzeit 2022-2025
Wahlfamilien sind Beziehungsnetzwerke, in denen freundschaftliche und gemeinschaftliche Beziehungen eine zentrale Rolle spielen, wohingegen „traditionelle“ oder „biologische“ Familien häufig ausschließlich heterosexuelle Ehen und Kinder zentrieren.
Vor diesem Hintergrund spielen Wahlfamilien in LSBTI* Communities eine wichtige Rolle, insbesondere in der Lebensphase Alter, in der soziale Ressourcen in der Bewältigung von Pflegeereignissen besonders relevant sind. Ältere LSBTI* Menschen sind im Vergleich zu heterosexuellen Senior*innen häufiger alleinstehend und kinderlos, was einen Risikofaktor für Einsamkeit und Isolation im Alter darstellen kann. Bislang ist jedoch wenig über mögliche Unterstützungspotenziale durch wahlfamiliale soziale Netzwerke bei älteren LSBTI* Menschen bekannt. Vor dem Hintergrund untersucht das Projekt PflewaK wie wahlfamiliale Unterstützung im Zusammenhang mit Pflegebedürftigkeit aus Perspektive von älteren LSBTI* Personen und ihren Angehörigen umgesetzt und erlebt wird.
Das Projekt orientiert sich dabei an einem sozialkapitaltheoretischen Ansatz, der soziale Netzwerke als gesellschaftliche Ressource begreift und eine differenzierte Betrachtung verschiedener Beziehungsformen und -ebenen ermöglicht. Der Umgang mit Pflegebedarf bei LSBTI* Senior*innen wird somit in den sozialen Kontext der Wahlfamilie eingebettet, deren Beziehungskonstellationen im Projekt unter Berücksichtigung intersektionaler Aspekte narrativ-biographisch sowie anhand einer Netzwerkanalyse untersucht werden. Das Projekt widmet sich außerdem auch der Mesoebene des Pflegewesens und der Makroebene der Gesundheits- und Sozialpolitik mit der Frage, wie Leistungen und Sozialräume ausgestaltet werden sollten, um Personen zu erreichen, die in Wahlfamilien oder generell außerhalb „traditioneller“ Familienkonstellationen altern.

Abgeschlossene Projekte

  • Prof. Dr. Stefanie March (Sozialepidemiologie und Gesundheitsberichtserstattung)
    "PrimA LSA – Prävention im Alter Sachsen-Anhalt
    Laufzeit 08/2020-09/2022
    Gefördert wird das Projekt vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des Forschungsverbundes Autonomie im Alter.
    Projektinhalt: Im Projekt PrimA LSA sollen unter der Anwendung qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden die Determinanten der Inanspruchnahme von Präventionsleistungen in Sachsen-Anhalt analysiert und die Gründe für eine unzureichende Nutzung in der Altersgruppe 55 plus ermittelt werden.  
    Mehr Informationen zum Verbundprojekt unter
    http://autonomie-im-alter.ovgu.de
  • Prof. Dr. Kerstin Baumgarten (Gesundheitswissenschaften)
    "BiGeTA - Bildung, Gesundheits- und Technikkompetenz im Alter“
    Laufzeit 2019-2022
    Gefördert wird das Projekt vom Europäischen Regionalfond und dem Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des Forschungsverbundes Autonomie im Alter.
    Projektinhalt: E-Health-Literacy-Bedürfnisse von Personen in der Nacherwerbsphase, die in ländlichen Regionen in Sachsen-Anhalt leben, untersuchen, um ein gesundes Älterwerden durch die Förderung der Gesundheits- und Technikkompetenz zu ermöglichen.
    Mehr Informationen zum Verbundprojekt unter
    http://autonomie-im-alter.ovgu.de
  • Prof. Dr. Josefine Heusinger (Soziale Arbeit)
    AWISA - Altersgerechtes Wohnen in Sachsen-Anhalt
    Laufzeit: Dezember 2019-Juni 2022
    Gefördert durch die Europäische Union aus dem EFRE-Fonds im Forschungsverbund Autonomie im Alter
    Altersgerechte Wohnungen und an die Bedarfe alter Menschen abgestimmte Wohnquartiere gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes und möglichst gesundes Leben im Alter. Besonderer Bedarf an altersgerechtem Wohnraum besteht in ländlichen Regionen. Das Problem ist bei den kommunal Verantwortlichen, Trägern der freien Wohlfahrt, privatwirtschaftlichen Leistungserbringern in der Pflege oder bei der Wohnungswirtschaft bekannt; grundsätzliches Interesse an der Realisierung von Projekten für altersgerechtes Wohnen besteht. Es fehlt jedoch an Wissen über hemmende und fördernde Faktoren sowie an Werkzeugen zur Umsetzung. Auch mangelt es an differenzierten Kenntnissen, welche Bedarfe, Barrieren und Ressourcen sich im Zusammenhang mit der Vielfalt ländlicher und kleinstädtischer Regionen ergeben. Im Projekt AWISA werden die Voraussetzungen für die Entwicklung und Umsetzung von altersgerechtem und bezahlbarem Wohnraum im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren aus Handwerk, (digitaler) Technik, Wohnberatung/Wohnraumanpassung, sozialwissenschaftlicher Bedarfsplanung, Finanzdienstleistung, Fördermittelberatung usw. verbessert.
  • Prof. Dr. Josefine Heusinger (Soziale Arbeit) – Stand August 2019
    Psychopharmaka in der stationären und ambulanten Pflege (PhasaP)
    Laufzeit 7/2018-6/2021
    Zuwendung des GKV-Spitzenverbandes im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung nach §8 Abs. 3 SGB XI an das IGF e. V., Berlin
    Studie zu Herausforderungen im Umgang mit der Gabe von Psychopharmaka in stationären Pflegeeinrichtungen und zu Voraussetzungen für die Implementierung von Handlungsalternativen aus der Perspektive der Pflegekräfte

Institut

Institut

An-Institut PIA e.v. (Prävention im Alter)

Das Selbsthilfe-Kontaktbüro für Prävention im Alter "PiA" begann im Jahre 1996 als studentisches Projekt am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die Gesellschaft für Prävention im Alter (PiA) e.V. setzt sich als gemeinnütziger Verein seit 2005 vorrangig für die Belange von älteren Menschen ein, um die Lebensqualität im Bereich Wohnen zu erhalten bzw. zu steigern.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Ralf Lottmann

Kontakt

Koordination Forschung und Transfer

Dr. Lina Brink

Tel.: (0391) 886 45 28
Fax: (0391) 886 42 93
E-Mail: lina.brink@h2.de

Besucheradresse: Haus 1, Raum 0.39.1

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