Forschung zu Journalismus und Kommunikation

Das Institut für Journalismus hat sich das Themenfeld Medien – Demokratie – Partizipation als Rahmen für seine Forschungsarbeit gesetzt. Die Teilprojekte beschäftigen sich mit den Veränderungen des Verhältnisses zwischen Journalis_innen, Nutzer_innen, Medienmacher_innen, gesellschaftlichen Akteur_innen – und damit der medialen Organisation von Öffentlichkeit.

Darüber hinaus wird am Fachbereich zu Kommunikations- und Übersetzungsthemen geforscht und publiziert.

Aktuelle Projekte

Prof. Dr. Elke Grittmann, Dr. Lina Brink

ChatGPT & Co im medialen Diskurs – soziale Gerechtigkeit ausgeblendet?
Laufzeit: 2024
In den letzten beiden Jahren ist mit ChatGPT, Dall-E, Midjourney und Bard eine neue Generation generativer Künstlicher Intelligenz (KI) veröffentlicht worden, die angesichts der Leistungsfähigkeit und schnellen Verbreitung auch eine breite medial geführte Debatte ausgelöst hat. Die Studie widmet es sich der Frage, inwiefern in diesem Diskurs eine Auseinandersetzung mit den gesellschaft-lichen Implikationen und Formen sozialer In- und Exklusion durch generative KI stattfindet. Sie untersucht den medialen Diskurs um generative KI seit dem Launch von ChatGPT-3 im November 2022 bis November 2023 quantitativ und qualitativ in ausgewählten reichweitenstarken journalistischen Medien und rekonstruiert als Kontext den aktuellen wissenschaftlichen und politischen Diskurs. Welche Beachtung finden Fragen sozialer Gerechtigkeit im KI-Diskurs? Welche Akteur*innen kommen zu Wort und können ihre Positionen und Deutungen einbringen? Die Befunde werden in Bezug zum wissenschaftlichen und politischen Diskurs über das Thema gesetzt, um die Qualität zu beurteilen und spezifische Deutungen, aber auch Leerstellen und Defizite in der Medienberichterstattung herauszuarbeiten. Daraus werden abschließend Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Abgeschlossene Projekte

Prof. Dr. Elke Grittmann (Journalismus – Kommunikations- und Medienwissenschaften)
Forschungsteilprojekt „Geschlechterverhältnisse und Flucht_Migration in den Medien“ im Verbundprojekt „Gender, Flucht, Aufnahmepolitiken“
Laufzeit 2017-2020
Finanziert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Niedersachsen
Das Teilprojekt „Geschlechterverhältnisse und Flucht_Migration in den Medien“ untersucht das im medialen Diskurs erzeugte und ausgehandelte Wissen über Flucht-Migration im Hinblick auf geschlechterdifferenzierende Deutungsmuster und diskursive Formen differenzieller Inklusionsprozesse. Das Projekt verfolgt aus intersektionaler Perspektive die Frage, welche vergeschlechtlichten Narrative und Bilder im öffentlichen Diskurs über Flucht in den vergangenen Jahren (re-)produziert wurden. Im Fokus der Analyse steht der mediale Diskurs über die Situation von Geflüchteten im Kontext der Aufnahme- und Integrationsprozesse Gegenstand ist die regionale Medienberichterstattung an ausgewählten Standorten und Landkreisen in Niedersachsen, an denen Geflüchtete in Erstaufnahmeeinrichtungen und anderen Unterkünften Aufnahme gefunden haben und finden. Zudem wird die Berichterstattung in nationalen Medien vergleichend untersucht. Dabei sind auf regionaler Ebene im Vergleich zum nationalen Mediendiskurs deutlich konkretere Aushandlungen um die Situation, Unterbringung, Akzeptanz und Inklusion zu erwarten. Das Forschungsprojekt bildet für alle Teilprojekte einen Rahmen, um das öffentlich virulente und zur Verfügung stehende Wissen am Kreuzungspunkt von Gender und Flucht lokal spezifisch zu diagnostizieren. Dazu liegt der spezifische Fokus der Analyse auf den Themen der Teilprojekte 2-4: Unterstützungsstrukturen (TP2), Gewalt (TP3) und Arbeitsmarktintegration (TP4). Zudem sind Klassifikationen und Werte (bspw. humanitäre Werte des Helfens, Schützens) in Hinblick auf die Differenzierungen von besonderem Interesse, da sie vergeschlechtlichte handlungsleitende Effekte zeitigen können. Grundsätzlich ist es das Ziel des medienanalytischen Schwerpunkts des Forschungsverbundes, die spezifischen vergeschlechtlichten Narrative in der öffentlichen und medialen Rezeption der sogenannten "Flüchtlingskrise" herauszuarbeiten.


Prof. Dr. Elke Grittmann (Journalismus – Kommunikations- und Medienwissenschaften)
Kommunikationswissenschaftliche Erinnerungsforschung (DFG-Netzwerk)
Laufzeit 2017-2020
Finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn
Das Netzwerk befasst sich mit kollektiver Erinnerung in und durch Journalismus, Wissenschaft und Gesellschaft im Medienwandel. Das Netzwerk wurde von Prof. Dr. Christine Lohmeier und Prof. Dr. Christian Pentzold (beide ZeMKI, Universität Bremen) initiiert. Neben Kommunikationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an den Universitäten in Augsburg, Bremen, Hamburg, Tübingen, und anderen Hochschulen ist auch Prof. Dr. Elke Grittmann vom Institut für Journalismus am Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien beteiligt. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Funktion des Journalismus für die gesellschaftliche Erinnerung und Erinnerungsfunktion öffentlicher Bilder („Visuals in private and public memory“). Des Weiteren beteiligen sich internationale renommierte Kolleginnen und Kollegen an dem neuen Forschungsnetzwerk.
Projektleitung Prof. Dr. Christine Lohmeier, Universität Salzburg und Prof. Dr. Christian Pentzold, Universität Bremen

Prof. Dr. Carlos Melches (Fachkommunikation) – Stand September 2019
Interpretation/Hermeneutik von Texten bei Josef Pieper als Beitrag zur Translationswissenschaft
Laufzeit 6/2018-9/2019
Die Interpretation von Texten ist ein erster Schritt für die Übersetzung und steht daher im Fokus der Forschung in der Translationswissenschaft. Der Philosoph Josef Pieper (1904-1997), ehemaliger Professor für Philosophie an der Universität Münster, hat sich damit eingehend in "Was heißt Interpretation?" (Werke 3, 212-235), "Der Philosophierende und die Sprache" (Werke 3, 199-211),  "Überlieferung. Begriff und Anspruch" (Werke 3, 236-299) befasst. Diese Schriften sollen analysiert und der Ertrag für die Hermeneutik innerhalb der Translationswissenschaft herausgestellt werden. Aus monatlichen Treffen mit weiteren Interessenten in Berlin bei Prof. Dr. Günther Bien (Berlin), Mitherausgeber des Historischen Wörterbuchs der Philosophie, werden diese Texte besprochen und interpretiert. Armin Triebel, Vorsitzender des Sozialwissenschaftlichen Studienkreises für interkulturelle Perspektiven e.V. (S.S.I.P. e.V.), bietet die Ergebnisse der Diskussionen als Sonderheft in der Reihe des Verbandes an. Daran sollen Kollegen aus anderen Disziplinen beteiligt werden, u.a. aus der Philosophie (Prof. Dr. Alejandro Vigo, Universidad de Navarra, Pamplona, Spanien) und aus dem Bereich Recht (Prof. Dr. José Antonio Santos, Abt. Für Rechtsphilosophie an der Universität Rey Juan Carlos, Madrid und Dr. Eduardo Pintore, Abt. für Rechtsphilosophie der Universität Córdoba, Argentinien.

Institut

Institut

Institut für Journalismus

Das Institut für Journalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal dient der Unterstützung der Lehre und Forschung im Bereich Journalismus. Es bündelt die Journalismus-Kompetenzen an der Hochschule, fördert den Forschung-Praxis-Transfer und arbeitet eng mit regionalen und überregionalen Medieninstitutionen zusammen.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Elke Grittmann

Kontakt

Koordination Forschung und Transfer

Dr. Lina Brink

Tel.: (0391) 886 45 28
Fax: (0391) 886 42 93
E-Mail: lina.brink@h2.de

Besucheradresse: Haus 1, Raum 0.39.1

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