Zehn Tage Kinderstadt „Elberado“ in Magdeburg Verein KINDERbUNT e.V. zieht Bilanz

FOTONACHWEIS: KATHARINA REMIORZ
Am Tag „Zehn“ der Kinderstadt Elberado in Magdeburg scheint die Sonne auf dem Gelände des Campus Herrenkrug. Das Einwohnermeldeamt registrierte heute wie auch an den voran gegangenen Tagen ca. 350 Kinder. Zusammengenommen besuchten ca. 2.800 Kinder Elberado.
„Alle Kinder sind begeistert von der Kinderstadt“ zieht Katrin Donocik, die Presseverantwortliche des Projekts, ihr Resümee. Dabei war der Start der Kinderstadt wetterbedingt alles andere als verheißungsvoll. Am ersten und zweiten Tag mussten alle Kinder Elberado wegen Unwetter und Regen schnell verlassen und früher als geplant nach Hause gehen. Am Sonntag öffnete die Kinderstadt wegen Unwetterwarnungen gar nicht. „Die Kinder haben verstanden, dass wir dies aus Sicherheitsgründen nicht anders entscheiden konnten“, ergänzt Katrin Donocik.
In 40 Berufen von A wie Apotheke bis Z wie Zeitung konnten die ca. 1.100 Bürgerinnen und Bürger von Elberado Geld verdienen und auch wieder ausgeben. Auch in diesem Jahr gab es Kinder, die sich in verschiedenen Branchen selbstständig machten und den alteingesessenen Elberado-Berufen Konkurrenz machten. In St. Elbo wurden über 30 Hochzeiten durchgeführt, sowohl die erste Bürgermeisterin sowie auch ihr Nachfolger setzten sich mit viel Engagement für ihre Stadt ein. Zum einen wurde die Bank mithilfe einer eigens ins Leben gerufenen Staatsbank gerettet, zum anderen rief die Bürgermeisterin magdeburgweit zu Spenden für eine große Eisparty auf, die am letzten Tag der Kinderstadt - heute - stattfinden wird.

Lea Riedel vom Organisationsteam hatte nicht nur am Einwohnermeldeamt einen guten Überblick über ganz Elberado. „Der Zoo war ganz toll und alle Kinder waren ganz verrückt, die Tiere zu füttern“, hatte sie schon Sorge, dass die Schafe, Ziegen, Hasen und Kleintiere zu dick werden. Aber nicht nur die Tiere begeisterten die Kinder. Es entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit ein reges Stadtleben in Elberado. Die tägliche erscheinende Zeitung „Elbo-News“ sorgte mit vielen Nachrichten und auch Gerüchten für einen regen Austausch unter den Kindern.
Und wer nach einem harten Arbeitstag Erholung suchte, konnte sich am Strand, in der Chillout-Lounge oder auch bei einer Massage entspannen. "Es ist wunderbar zu sehen, wie viel Kreativität in den Kinder steckt" sagt Christina Jacob vom Orgateam, zuständig für Einkauf und Beschaffung.
Lachende Kindergesichter in Elberado am letzten Tag: Mit Kinderdisco, Eis und dem Ausverkauf von Waren wird die Kinderstadt zu Ende gehen. Julia Tecklenborg von der Projektleitung zieht Bilanz:  "Auch wenn das Wetter dieses Jahr nicht immer mitspielte, war die Kinderstadt ein voller Erfolg, denn wir konnten jeden Abend glückliche Kinder verabschieden.“
Nicht nur die Kinder, sondern auch die ca. 110 Betreuerinnen und Betreuer haben mitgeholfen, dass die Kinderstadt aufgebaut und durchgeführt werden konnte. Der überwiegende Teil davon waren Freiwillige aus Magdeburg und anderen Regionen Deutschlands. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von städtischen Einrichtungen, Vereinen und Unternehmen waren in der Kinderstadt vor Ort tätig. „Toll war, dass wir viele junge Menschen aus der ganzen Welt dabei hatten“ freut sich Rebekka Beykirch, ihres Zeichens Personalverantwortliche des Orga-Teams von Elberado. Der Verein „SCI - Deutscher Zweig e.V.“ organisierte ein Workcamp mit Freiwilligen aus Asien und Europa, das in Elberado integriert wurde. „So waren die Kinder gefordert, ihre Englischkenntnisse anzuwenden und konnten diese verbessern“, sagt Rebekka Beykirch, bevor sie schon wieder durch das Walkie-Talkie gerufen wird.
Bis kurz vor Beginn war die Gesamtfinanzierung wackelig. „Dank vieler Förderer und Unterstützer sowie vieler Spenden können wir Elberado mit einem guten Ergebnis abschließen“, sagt Franziska Pethke vom „KINDERbUNT e.V.“, dem Träger der Kinderstadt. Am VIP-Tag hatten alle Partner der Kinderstadt Gelegenheit, Elberado zu besuchen.
Am Donnerstag und Freitag verschwindet Elberado vom Campus Herrenkrug. Dann bleibt nur noch eine große Wiese übrig, bis zur nächsten Kinderstadt. Ob es ein nächstes Elberado geben wird? „Wir haben schon erste Planungen für 2016 im Blick“, so Heiko Bergt von der Projektleitung. „Aber erst einmal gibt es noch viel Arbeit nach der Kinderstadt, die gemacht werden muss.“

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