Kick-off für ein neues Umweltprojekt in Zentralasien: TRANSPOND
Das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) fördert unter dem Programm „Client II - Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen" das Verbund-Forschungsprojekt TRANSPOND „Transboundary Pollution after Natural Disasters: Monitoring and Information System for Radioactive Pollution“, in dem der Fachbereich WUBS mit dem Teilprojekt „Land and water management guideline for transboundary areas - Approaches for risk analysis and Benefit-Sharing“ unter Leitung von Frau Prof. Petra Schneider vertreten ist. Das Kick-off-Meeting fand im Zeitraum 23.10. bis 03.11.2017 in Tashkent (Usbekistan) und Bishkek (Kirgistan) statt.
Das Projekt ist ein Verbundvorhaben mit den Firmen IAF-Radioökologie GmbH Radeberg (Projektleitung) und WISUTEC Umwelttechnik GmbH Chemnitz und thematisiert die starke Vulnerabilität Zentralasiens gegenüber verschiedenen Naturrisiken wie Überschwemmungen, Erdbeben, Erdrutschen und Schlammlawinen. Gegenstand des Projektes ist der Stoffaustrag aus alten Abbaustätten des Urans und Seltener Erden mit sowohl bergbaulichen als auch Aufbereitungsrückständen (Absetzteichen, Deponien), die eine quasikontinuierliche Freisetzung gelöster und partikulärer radioaktiver Kontaminationen in das hydrographische Netz verursachen, wobei es während saisonaler Überschwemmungen zu besonders starken Stofftransporten kommt. Darüber hinaus führen Erdrutsche und Schlammlawinen in seismisch aktiven Gebieten und / oder nach extremen Wetterereignissen zu einem plötzlichen, sehr starken Eintrag von Schadstoffen in die Gewässer. Einerseits führen diese radioaktiven Stofftransporte zu nationalen Problemen wie großräumiger Kontamination landwirtschaftlicher Flächen. Gleichzeitig verursacht der unkontrollierte radioaktive Stofftransport grenzüberschreitende Spannungen und Konflikte, da sich die Bergbaustätten im Einzugsgebiet von Syr-Darja und Amu-Darja befinden. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Überwachungs- und Daten- / Informationsmanagementsystem, das dazu beitragen kann, diese Risiken zu managen und zu mindern.
Kooperations- und Projektpartner von zentralasiatischer Seite sind das Ministerium für Katastrophenschutz (MCS) in Kirgistan und das Zentrum für Strahlenschutz im Ministerium für Katastrophenschutz (MCS) der Republik Usbekistan. Während sich die Firma IAF mit der Entwicklung von Standardarbeitsanweisungen für die Analytik von Wasser- und Feststoffproben sowie für Alpha- und Gammaspektrometrie in den Laboratorien in Kirgistan und Usbekistan beschäftigt, entwickelt die Firma WISUTEC ein Umweltinformationsmanagementsystem, das es den Teilnehmern ermöglicht, grenzüberschreitende Informationen leicht zugänglich zu machen und auszuwerten. Der Fachbereich WUBS bringt sich in das Projekt mit der Entwicklung eines Benefit Sharing Manuals als Leitfaden für Entscheidungsträger in den teilnehmenden Ländern ein. Bestandteil der Forschung sind Untersuchungen zu Naturkapitals und Naturrisiken sowie die Entwicklung eines Bewertungswerkzeuges, basierend auf probabilistischen Modellierungsansätzen der Naturrisiken. Im Rahmen des WUBS-Teilprojektes hat Herr MSc. Andreas Meyer seine Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich aufgenommen.