Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Angesichts der Folgen der globalen Klimakrise und der daraus resultierenden Gefährdungen ist ein entschlossenes Handeln der Gesellschaft und ihrer Institutionen zur Wahrnehmung der gesellschaftlichen und regionalen Verantwortung nötig. Dies kann im besten Fall einen Innovationsschub ermöglichen. Hochschulen wie die Hochschule Magdeburg-Stendal sind Teil des Innovationssystems. Sie tragen nicht nur durch ihre Forschung zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Die Hochschule hat sowohl als Arbeitgeberin als auch als öffentliche Bildungseinrichtung den gesellschaftlichen Auftrag, sich mit den Implikationen ihres Handelns auf Umwelt und Klima auseinanderzusetzen.
Die Hochschule Magdeburg-Stendal positioniert sich daher klar für den Klimaschutz sowie eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung.
Nachhaltige Forschung, Lehre und Transfer
Die Hochschule Magdeburg-Stendal ist ein Akteur für Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Bildung für nachhaltige Entwicklung versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. Aspekte der Nachhaltigkeit sollen gemäß der Klimaziele der Hochschule in der Lehre aller Studiengänge integriert werden. Das Klimaschutzmanagement bietet zudem gemeinsam mit Fachkolleg:innen inhaltliche Unterstützung bei Forschungsprojekten, Abschluss- und Projektarbeiten an. Auf Nachfrage können auch Praktika im Klimaschutzmanagement absolviert werden.
Nachhaltigerer Hochschul-Alltag
Entdecke die vielfältigen Möglichkeiten für nachhaltigeres Handeln, die Du an der Hochschule hast.
Soziales
Die Stärkung der sozialen Verantwortung und der Zufriedenheit aller Hochschulangehörigen ist im Interesse aller und wird als Handlungsorientierung genutzt. Anlaufstellen sowie die Organisation öffentlicher und kultureller Aktivitäten sind grundlegend für eine zukunftsfähige Hochschule.
Aktuelle Aktionen und Informationen
Zur praxisnahen und einfachen Umsetzung des Klimaschutzes können folgende Mitmach-Aktionen genutzt werden.
Fahrrad Reparatur-Workshop am 16. Oktober 2024
Komm vorbei und mach mit bei unserem Fahrrad-Reparatur-Event! Dies ist die perfekte Gelegenheit, um dein Fahrrad wieder flott zu machen. Informiere dich gerne bei uns, ob es auch verkehrssicher ist. Es sind auch alle eingeladen, ungenutzte Fahrräder als Ersatzteilspender mitzubringen. Ersatzteilräder können auch nach Vereinbarung eines Termins in der Hochschule abgegeben werden.
Kostenlos und keine Anmeldung erforderlich.
Datum: Mittwoch, der 16. Oktober 2024
Uhrzeit: 13:00 - 15:00 Uhr
Ort: Hochschule Magdeburg-Stendal, Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg.
Treffpunkt: Auf dem Mensavorplatz
Kontaktperson: Julia Zigann (julia-marie.zigann@h2.de, 0391 886 4533).
Diese Veranstaltung gehört zur Veranstaltungsreihe "Apokalypse Jetzt!" und dem Anschlussvorhaben des Klimaschutzmanagements.
Wir fahrradfreundlich sind Magdeburg und Stendal?
Jetzt beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024 abstimmen!
Die Umfrage zum großen ADFC-Fahrradklima-Test 2024 hat begonnen. Radfahrerinnen und Radfahrer aus ganz Magdeburg und Stendal sind eingeladen, bei der Online-Umfrage auf www.fkt.adfc.de beispielsweise das Sicherheitsgefühl, die Breite der Radwege und die Erreichbarkeit der Ziele mit dem Rad zu bewerten. Schwerpunktthema ist in diesem Jahr das Miteinander im Verkehr. Die Ergebnisse helfen Magdeburg und Stendal, das Angebot für Radfahrende weiter zu verbessern.
Die Rektorin sagt: „Radfahren ist im Trend – und eine fahrradfreundliche Hochschule ist attraktiv für alle. Deshalb bitten wir alle radfahrenden Hochschulangehörige beim ADFC-Fahrradklima-Test mitzumachen. Die Ergebnisse geben uns ein klares Bild davon, wo das Angebot für Radfahrende schon gut ist und wo die Stadt noch nachbessern könnten. Auch der Vergleich mit anderen Städten in Sachen Fahrradfreundlichkeit gibt wichtige Impulse. Nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit und machen Sie mit beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024!“
Jetzt abstimmen beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024
Vom 1. September bis 30. November 2024 läuft die Umfrage auf www.fkt.adfc.de. Das Beantworten der 27 Fragen dauert nur rund zehn Minuten. Wer mag, kann sich im Anschluss für einen Newsletter anmelden, um über die Ergebnisse informiert zu werden. Die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden in sechs Größenklassen werden im Frühjahr 2025 im Bundesverkehrsministerium in Berlin ausgezeichnet. Werden Magdeburg und Stendal dabei sein?
Schwerpunktthema: Das Miteinander im Verkehr
Neben den Basisfragen gibt es beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024 Zusatzfragen zum Miteinander im Verkehr. Hier geht es darum, wie Radfahrende das Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmenden bewerten, beispielsweise ob es rücksichtsvoll zugeht und ausreichend Überholabstand eingehalten wird.
Förderung durch das Bundesverkehrsministerium
Der ADFC führt den Test alle zwei Jahre durch – in diesem Jahr zum elften Mal. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert den ADFC-Fahrradklima-Test 2024 aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans.
Hochschule Magdeburg-Stendal beschließt Dienstreiserichtlinie mit Nachhaltigkeitskriterien
Die Hochschule Magdeburg-Stendal legt in ihrer Arbeit großen Wert auf die zukunftsrelevanten Fragestellungen der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Dabei sind die Zusammenarbeit mit internationalen Partner:innen sowie die Realisierung von Projekten im In- und Ausland essenziell für den wissenschaftlichen Fortschritt und die akademische Entwicklung der Hochschulangehörigen. Gleichzeitig steht die Hochschule vor der Aufgabe, bis 2030 in den Bereichen Energie und Mobilität klimaneutral zu werden. Die Treibhausgasemissionen von 2019 zeigen, dass 506 t CO2-Äquivalente durch Dienstreisen entstehen. Umgerechnet ist das so viel, wie 40.500 Buchen pro Jahr binden können. Dabei machen Flugreisen 53% und die Nutzung des privaten Pkw für Dienstreisen 30% dieser Emissionen aus. Im Vergleich dazu erzeugen Zug- und Busreisen aufgrund der deutlich geringeren Emissionsfaktoren nur einen Anteil von 13% der Treibhausgasemissionen.
Auf Empfehlung des Klimaschutzmanagements und des Klimabeirats wurde die Erstellung einer Reiserichtlinie beschlossen. Die zu diesem Zweck gegründete Senatskommission erarbeitete in einem partizipativen Prozess mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden, Lehrenden sowie dem Klimaschutzmanagement, den Servicebereichen Personal, Facility Management und der Hochschulleitung in eineinhalb Jahren die neuen Regelungen.
Dabei sollten Anreize für umweltfreundliche Verkehrsmittel geschafft und Emissionen reduziert werden, ohne auf wichtige Elemente von Forschung und Lehre zu verzichten. Hierfür wurde neben den bisherigen Prinzipien: Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit, Rechtmäßigkeit, Notwendigkeit und Fürsorgepflicht nun auch das Prinzip der Nachhaltigkeit als grundlegendes Prinzip eingeführt:
"Bei der Wahl der Verkehrsmittel und Planung der Dienstreisen sind Kriterien der ökologischen und sozialen Gerechtigkeit gegenüber der ökonomischen vorrangig zu berücksichtigen. Bei der Verrichtung von Dienstreisen sind vorzugsweise emissionsarme, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Je höher die Einsparungen an klimaschädigenden Emissionen (in CO2-Äquivalente) sind, desto eher sind Mehrkosten anzuerkennen. Es ist Sorge zu tragen, dass die Mehrkosten in den dafür vorgesehenen Mitteln vorhanden sind."
Am 12. Juni 2024 verabschiedete schließlich der Senat die neue Dienstreiserichtlinie mit Nachhaltigkeitskriterien. Zu den wesentlichen Maßnahmen der Richtlinie gehören:
Stärkeres Hinterfragen der Notwendigkeit einer Dienstreise (eigenverantwortlich und durch den/die Vorgesetzte:n).
Vorrangig sollen Verkehrsmittel des öffentlichen Verkehrs genutzt werden. Höhere Kosten (z. B. zusätzliche Übernachtungen, Nachtzugverbindungen), die dadurch anfallen, können erstattet werden. Das Zurücklegen von Strecken bzw. Teilstrecken mit Dienst- und Mietwagen, Privatfahrzeugen und Taxis wird nur in Ausnahmefällen genehmigt.
Erstattung von Sondertickets (bspw. Deutschlandticket) und anteilige Erstattung bei der Nutzung der BahnCard 100
Möglichkeit der Abrechnung von Sharing- und Verleihdiensten (Leih-Fahrrädern, Lastenrädern, E-Rollern und Angebote des Carsharings) sowie von Nachtzügen und Fährfahrten
Vorrangige Nutzung von Elektrofahrzeugen als Mietwagen
Pauschale von 5 € pro Monat bei mind. zwei Dienstfahrten mit dem privaten Fahrrad pro Monat
Zug statt Flug: keine Inlandsflüge (inkl. Zubringerflüge) sowie keine Flüge zu internationalen Flughäfen, sofern diese Ziele mit dem Zug in weniger als zwölf Stunden erreichbar sind oder wenn eine Zeitersparnis von drei Stunden gegenüber dem Zug gegeben ist (inkl. Reisezeit zum/vom Flughafen, Sicherheitskontrolle, Check-In und Check-Out). Dauert die Zugfahrt bspw. länger als zwölf Stunden, kann ein Flugzeug genutzt werden.
Bei triftigen Gründen können Ausnahmen getroffen werden (bspw. Familie und Gesundheit).
Mit der neuen Dienstreiserichtlinie setzt die Hochschule Magdeburg-Stendal ein Zeichen für den Klimaschutz und trägt Verantwortung für die Emissionen ihrer akademischen Aufgaben. Damit ist die erste Reiserichtlinie mit Nachhaltigkeitskriterien in Sachsen-Anhalt verabschiedet worden.
Weitere Informationen werden zeitnah auf der Webseite des Personals veröffentlicht:
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Umfrage Psychologische Erfassung der Klima-Angst
In der Studie geht es um die Erfassung der mit dem Klimawandel und seinen Folgen assoziierten emotionalen Belastung und Beeinträchtigung von Personen und somit um das Phänomen der "Klima-Angst". Das Ziel der Studie besteht darin, die verwendeten psychometrischen Messinstrumente zur Erfassung dieses Konstrukts miteinander zu verknüpfen und zu verbessern. Zudem möchten wir Zusammenhänge zwischen der Klima-Angst und anderen Konstrukten wie der Umwelteinstellung, der allgemeinen subjektiven Belastung, der sozialen Unterstützung und der Selbstwirksamkeit untersuchen.
Link: www.soscisurvey.de/klimaundbelastung/
Ansprechperson:
Lara Henschel (Doktorandin)
lara.henschel@h2.de
Tel.: (03931) 2187
Klimafreundlichere Campusbewirtschaftung
Für Studierende und Mitarbeitende der Hochschule Magdeburg-Stendal ist die Nähe zur Natur ein wichtiger Grund für die Wahl des Studienplatzes und Arbeitsortes. Daher wurde die Hochschule Magdeburg-Stendal im Jahr 2009 zum zweitschönsten Campus gewählt. Die weitläufigen Grünflächen waren dabei ein entscheidendes Kriterium, denn der Campus Herrenkrug misst eine Rasenfläche von ca. 100.000 m² und eine Pflanzfläche von ca. 3.500 m². Auf dem Campus in Stendal liegen ca. 50.000 m² Rasen- und ca. 1.360 m² Pflanzflächen vor.
An beiden Standorten werden die Grünflächen abschnittsweise von artenreichen Blühwiesen geschmückt. Am Campus Stendal pflanzte bereits 2018 die Firma „flower your place“ ein insektenfreundliches Staudenbeet mit einem kontinuierlichen Blühaspekt an. Auf dem Campus Herrenkrug wurden engagierte Hochschulangehörige aktiv und legten zwei Blühwiesen an: eins mit insektenfreundlichem Saatgut und eins mit Stauden-Setzlingen. Eine großflächigere Umsetzung zur Gestaltung von Blühwiesen am Campus Herrenkrug wird momentan mit der Grünflächenfirma umgesetzt. Zwischen den Häusern 6 bis 10 wurde in den nördlichen Bereichen heimisches Saatgut ausgestreut.
Den größten Teil der Blühwiesen machen die sich selbst entwickelnden Wiesen aus. Diese werden seit dem Umzug der Hochschule im Jahr 1999 extensiv statt intensiv gepflegt, um die Ansiedlung heimischer Arten zu fördern. Unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes meint die extensive Landbewirtschaftung eine Wirtschaftsweise, die mit möglichst wenigen Eingriffen in die Fläche auskommt, bspw. mit einer geringeren Mahdintensität. Um dennoch die Nutzung der Flächen durch die Hochschulangehörigen aufrechtzuhalten und die Interessen von Naturschutz und Flächennutzung zusammenzubringen setzt die Hochschule auf ein Konzept der abgestuften Nutzungsintensität: Ein Mosaik von intensiv gepflegten Grünflächen – bspw. für Veranstaltungen und Sport – und extensiv gepflegten, artenreichen Wiesen.
Im Rahmen der AG Campusgestaltung Herrenkrug wurde dieses Konzept für eine nachhaltigere Campusbewirtschaftung ganzheitlich ausgearbeitet. Seit Oktober 2022 erfolgt die Campusbewirtschaftung auf der Grundlage eines neuen Vertrags, welcher mehr ökologische Kriterien berücksichtigt. Der neue Vertrag sieht u. a. vor, dass zum einen die Mahdtermine seltener, zum anderen eine abschnittsweise Mahd stattfindet. Diese Flächen werden als sogenannte „Trittsteinbiotope“ möglichst rotierend an verschiedenen Stellen über den gesamten Campus verteilt stehen gelassen. So können Blumen zur Samenreife kommen und der Zusammenbruch der Nahrungsversorgung der Insekten und Vögel abgemildert werden. Weitere Änderungen des neuen Vertrags sehen vor, dass ein Teil des Laubs liegen bleiben darf und keine Düngung, sondern bei Bedarf eine Mulchmahd. Auch die Misteln, die sich auf dem Campus besonders auf trockenheitsgestressten Bäumen befinden, werden schrittweise entfernt.
Die beauftragte Grünflächenfirma mit all ihren Pflegern und Pflegerinnen, das Facility Management und die AG Campusgestaltung setzen sich weiterhin für eine nachhaltigere Campusbewirtschaftung mit weniger Lärm und Emissionen ein. Wir bitten um Verständnis, wenn dennoch Pflegemaßnahmen durchgeführt werden müssen. Dazu gehören auch die Laubbläser, auf die nicht vollständig verzichtet werden kann. Im Zuge der neuen Vertragsgestaltung wurde Wert auf den Einsatz von leiseren akkubetriebenen Geräten gelegt. Auch die Unkrautbekämpfung mit dem „Zacho Heißluftsystem“, das das Wildkraut mittels Heißluft verbrennt, wird in der Hauptvegetationszeit weiterhin regelmäßiger Bestandteil des Hochschulalltags bleiben müssen. Durch die Verwendung eines Heißluftgebläses mit einer Temperatur von 800°C ist diese Pflegemaßmaßnahme ressourcenschonender als bspw. die Nutzung von Feuer, heißem Wasser oder einer chemischen Behandlung. Des Weiteren wurde vertraglich vereinbart, dass lärmintensivere Arbeiten nur örtlich und zeitlich begrenzt ausgeführt werden dürfen.
An beiden Hochschulstandorten wurden nicht nur Ideen zu einer nachhaltigeren Campusbewirtschaftung umgesetzt. Das Facility Management und die AG Campusgestaltung Herrenkrug sammeln kontinuierlich Ihre Ideen, beratschlagen sich über die Rahmenbedingungen und Kompromisse werden ausgehandelt. In der nächsten Zeit wird ein Landschaftsarchitekt Vorschläge zur Gestaltung erarbeiten, der eine ganzheitliche Zielplanung für den Campus durchführen und der Hochschule vorstellen wird.
Ansprechperson: Beate Gnotke (Facility Management) und die AG Campusgestaltung Herrenkrug (unter AGs der Hochschule)
Kontakt
Klimaschutzmanagerin
M. Sc. Ing. Julia Marie Zigann
Tel.: (0391) 886 45 33
Fax: (0391) 886 42 13
E-Mail: julia-marie.zigann[at]h2.de
Besucheradresse: Haus 6 Raum 2.25
Sprechzeiten: nach Terminvereinbarung (auch auf dem Campus in Stendal)
Interne Post bitte über WUBS senden