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Institut für demokratische Kultur
Das Institut
Das Institut für demokratische Kultur (IdK) wurde mit Beschluss des Senats der Hochschule im Juli 2022 von Prof. Dr. Matthias Quent und Prof.in Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya gegründet. Es verfolgt das Ziel, in anwendungsnaher Forschung die demokratische Gestaltung des sozialen Wandels in Sachsen-Anhalt evidenzbasiert zu begleiten. Dies umfasst sowohl die Begleitung und Evaluation demokratiefördernder Strategien als auch die Untersuchung demokratiegefährdender Phänomene. In enger Abstimmung mit Politik und Zivilgesellschaft wird das Institut praxisorientiertes Fachwissen in den folgenden Bereichen zur Verfügung stellen:
- Demokratie, Heterogenität und Pluralität in der (Post-)Migrationsgesellschaft
- Antisemitismus, Rassismus, Verschwörungsideologie, Klassismus
- Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hasskriminalität
- Strukturen, Ideologien, Einstellungen und Strategien der äußersten Rechten
- Digitalisierung, Klimakrise und andere Transformationstreiber
Zu diesem Zweck wird das Institut
- Die bestehende Forschungsexpertise an der Hochschule Magdeburg-Stendal standort- und fachbereichsübergreifend bündeln und durch eigene Forschungsprojekte erweitern,
- Projekte der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluationsforschung von z.B. Bildungsarbeit, Demokratieförderung sowie Prävention von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus umsetzen,
- neue Impulse in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Weiterbildung hochschulexterner Akteur:innen setzen und
- die Vernetzung mit Staat, Politik, Zivilgesellschaft, Medien und Wissenschaft vorantreiben.
Das Institut versteht sich als Teil eines wachsenden Netzwerkes von Zentren zur Demokratieforschung in den Bundesländern, die sich mit den lokalen und regionalen Auswirkungen globaler Transformations- und Krisenprozesse auseinandersetzen. In diesem Rahmen trägt es dazu bei, ein besseres sozialräumliches Verständnis des Spannungsverhältnisses zwischen demokratischen Gestaltungsprozessen und demokratiegefährdenden Erscheinungen zu gewinnen.
Die aktuelle Webseite finden Sie unter www.idk-lsa.de
Forschungsprojekte
IDLSA - Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt
Das Forschungsprojekt Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt – Antisemitismus, Rassismus und äußerste Rechte als Herausforderungen auf dem Weg in eine heterogen-inklusive Gesellschaft (IDLSA) wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt eigenständig gefördert. Es widmet sich zentralen Herausforderungen der Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung in Sachsen-Anhalt. Die angewandte Forschung setzt an wissenschaftlichen Desiderata und an Bedarfen der Zivilgesellschaft an, berücksichtigt dabei insbesondere auch Perspektiven von Betroffenen und zeigt Gelingensbedingungen der Gestaltung einer heterogen-inklusiven Gesellschaft auf. Unter dem gemeinsamen Dach der Beschreibung und Analyse demokratiegefährdender und –fördernder Phänomene konzentriert sich das Projekt auf drei thematische Schwerpunkte:
- Heterogene Gesellschaft/postmigrantische Perspektiven und Rassismus
- Jüdisches Leben und Antisemitismus
- Strukturen, Strategien, Diskurse und Herausforderungen durch die äußerste Rechte
Im Sinne des Erkenntnis- und Wissenstransfers sollen diese Forschungsergebnisse zudem in
Lehrzusammenhängen entwickelt und verankert werden und für die Praxis
zivilgesellschaftlicher und institutioneller Akteur:innen in und außerhalb der Bereiche der
General- und Radikalisierungsprävention, Demokratieförderung und politischen Bildung
nutzbar gemacht werden.
Berlin-Monitor
Das Forschungsprojekt Berlin-Monitor (https://berlin-monitor.de/) untersucht die Erfahrungen der Berliner:innen in Bezug auf ihr Zusammenleben in dieser Stadt: Erfahrungen von Diskriminierung und Abwertung gegenüber anderen. Politischer Teilhabe und Politikdistanz. Anerkennung und dem Entdecken gemeinsamer Handlungsmöglichkeiten. Um das persönliche, soziale und politische Zusammenleben in allen seinen Facetten genauer zu betrachten, nutzt das Forschungsprojekt verschiedene methodische Zugänge. Neben einer bevölkerungsrepräsentativen Telefonbefragung werden aktivierende Befragungen sowie
Gruppendiskussionen mit verschiedensten Berliner:innen geführt.
Damit diese umfassende Betrachtung und ein methodischer Austausch gelingen, arbeiten Mitarbeiter:innen der Universität Leipzig und der Hochschule Magdeburg-Stendal mit Erfahrungen bezüglich der unterschiedlichen methodischen Zugänge eng zusammen. Erst in der Kombination der verschiedenen Zugänge wird ein umfangreiches Bild der Berliner Bevölkerung, ihrer Sorgen, Anliegen und Ziele möglich.
Gleichzeitig ist eine Konzentration auf zeitlich wechselnde Themenschwerpunkte notwendig. So wird der Berlin-Monitor als eine Langzeitbeobachtung mit verschiedenen Fokusthemen angelegt, welche zum einen Spezifika in die Tiefe ausleuchtet, zum anderen in ihrer Fortschreibung zeitliche Veränderungen und Entwicklungen im Blick behält.
Über die Projektlaufzeit sollen in mehreren Publikationen Ergebnisse für die interessierte Öffentlichkeit bereitgestellt werden. So soll der Berlin-Monitor wichtige Wissensgrundlagen zur Einschätzung der „Berliner Zustände“ liefern und Impulse für die Weiterentwicklung demokratischer Alltagskultur in Berlin geben. Gefördert wird der Berlin-Monitor durch die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung des Berliner Senats.
RIOET - Rechtsextremismus in ökologischen Transformationsräumen: Diskursangebote, Resonanzwege und demokratische Alternativen
Das Forschungsprojekt „Rechtsextremismus in ökologischen Transformationsräumen: Diskursangebote, Resonanzwege und demokratische Alternativen (RIOET)“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert und ist eine Kooperation der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Hochschule Düsseldorf.
RIOET untersucht, wie sich die Klimakrise in lokalen Transformationskontexten auf die politische Sozialisation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Ost- und Westdeutschland auswirkt. Besonders im Fokus steht dabei die Frage, wie diese Zielgruppe auf demokratiefeindliche und verschwörungsideologische Narrative zur Klimakrise reagiert, die seitens radikalisierter Akteur:innen der äußersten Rechten in den Diskurs gebracht werden.
Das Forschungsprojekt konzentriert sich somit auf drei thematische Schwerpunkte:
- Diskursangebote der äußersten Rechten in Bezug auf die Klimakrise
- Resonanz Jugendlicher und junger Erwachsener auf rechte Diskursangebote zwischen Aversion und Attraktion
- Präventions- und Interventionspraxis zur Demokratieförderung in lokalen Transformationsräumen
Es werden jeweils Untersuchungsregionen in Sachsen-Anhalt und in Nordrhein-Westfalen festgelegt, die aktuell und konkret von Klimawandelfolgen betroffen sind und sich angesichts dessen den Herausforderungen eines sozial-ökologischen Wandels stellen müssen. Die vergleichende Untersuchung soll beispielhaft potenzielle Disparitäten zwischen Ost- und Westdeutschland überprüfen und unterschiedliche lokale Erscheinungsformen des Klimawandels und der Abschwächung von Klimawandelfolgen und Strukturumbrüchen berücksichtigen.
Anhand eines interdisziplinären und multimethodischen Forschungsdesigns sollen qualitative und quantitative Erkenntnisse zu den Herausforderungen der gegenwärtigen sozial-ökologischen Transformation gewonnen werden.
Das gesamte Projekt ist geprägt von einem partizipativen Prozess mit überregionalen sowie lokalen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und Praxispartner:innen, bei dem Stärken und Schwächen demokratischer Alternativen zu Klimadiskursen von rechts außen untersucht werden. Im kollegialen Wissenschaft-Praxis-Austausch werden dabei Konzepte für Bildungs-, Präventions- und Interventionsmaßnahmen erarbeitet. Zentrale Ergebnisse dieser grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung werden in wissenschaftliche, fachliche und allgemeine Öffentlichkeiten auf Landes- und Bundesebene kommuniziert.
Projekt Immersive Demokratie
Erweiterte Realitäten, intensivere Erfahrungen durch Immersion, Verschmelzen von physischer und virtueller Welt, digitale Präsenz in Echtzeit durch Avatare, Dezentralisierung und die Vision des Metaverse prägen aktuelle Entwicklungen auf dem Weg zur nächsten Stufe der Digitalisierung. Damit gehen neue Chancen und Risiken für die Gesellschaft und die demokratische Kultur einher, die bereits bei der Entwicklung immersiver Umgebungen beachtet werden sollten, damit aus der Vision keine Dystopie wird. Das Projekt Immersive Demokratie erforscht neue Erkenntnisse und öffnet Räume für transdisziplinäre Debatten unter anderem zu den folgenden Fragen: Wie kann das Metaverse inklusiv und offen designt werden? Wie können immersive Technologien dazu beitragen, die Demokratie zu stärken? Mit welchen Maßnahmen kann der Instrumentalisierung für Hass, Radikalisierung und Polarisierung begegnet werden? So können wir dazu beitragen, ein besseres Internet zu entwickeln
Leitung: Prof. Dr. Matthias Quent
Projektträger: Forschungs- und Entwicklungszentrum Magdeburg. Das Projekt ist Teil des European Metaverse Research Network (EMRN). Weitere Informationen: www.metaverse-forschung.de
Transferprojekte
Stadtseegeschichten
Stadtseegeschichten ist ein Projekt der SozialStärken gGmbH und des Instituts für demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg-Stendal zu aufsuchender politischer Bildung im Stadtteil Stendal-Stadtsee.
Das Projekt:
Das Projekt Stadtseegeschichten ist für alle Menschen aus Stadtsee offen, die sich in respektvoller Atmosphäre begegnen und miteinander ins Gespräch kommen wollen. Hier kann man im offenen Treff neue Leute in der Nachbarschaft kennenlernen und bei Kaffee und Keksen diskutieren, seine Meinung sagen, die Meinung anderer hören und aushalten und gemeinsam Aktionen für den Stadtteil planen. Das Theaterprojekt entwickelt ein sozialkritisches Theaterstück, das in Stendal und in anderen Orten im Land aufgeführt wird. Außerdem bietet das Stadtsee-Häuschen auf einer Grünfläche Platz zum Gärtnern und Diskutieren und für thematische Veranstaltungen und Jugendprojekte.
Der Stadtteil Stadtsee:
In Stadtsee lebt ein Viertel der Stendaler Bevölkerung überwiegend in Plattenbauten, die in den 70er und 80er Jahren gebaut wurden, um den Arbeiter:innen des nahegelegenen, zu dieser Zeit im Bau befindlichen, Kernkraftwerkes und ihren Familien Wohnraum zu bieten. Das KKW ging nie ans Netz und der Stadtteil hat sich seit der Wende verändert. Es gab Rückbau und Sanierung, Wegzug und Zuzug und inzwischen leben hier unterschiedlichste Menschen nah beieinander, durch die viele Ressourcen, Meinungen, Ideen und Erfahrungen im kollektiven Bewusstsein des Stadtteils zusammenkommen.
Stadtsee und aufsuchende politische Bildung:
Die Menschen in Stadtsee haben aus vielerlei Gründen wenige Möglichkeiten, sich in politische Gestaltungsprozesse einzubringen. Aufsuchende politische Bildung hat den Anspruch, politische Bildung dort anzubieten, wo die Adressat:innen wohnen und Angebote zu machen, die ihren Interessen und ihren Ressourcen entsprechen. Außerdem gibt das Projekt Menschen die Möglichkeit, ihre Interessen zu formulieren, sich zu organisieren und sich politisch stark zu machen. Denn die Meinungen und Interessen der Menschen aus Stadtsee werden oft in der politischen Landschaft nicht gehört und scheinen dort unterrepräsentiert oder vorurteilsbehaftet.
Projektleitung, Theorie-Praxis-Transfer
Judith Linde-Kleiner
judith.linde-kleiner@h2.de
Das Projekt ist gefördert durch das Ministerium für Wohnen, Bau und Stadtentwicklung, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Landeszentrale für politische Bildung.
Veranstaltungen
Veranstaltungen unter: www.idk-lsa.de
Vergangene Veranstaltungen
Donnerstag | 12.10.2023 | 10:00 Uhr | online
Referent: Prof. Dr. Matthias C. Kettemann (Institut für Theorie und Zukunft des Rechts, Universität Innsbruck; Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Hamburg; Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft, Berlin)
Die Metaverse sind phänomenologisch vielfältig; technisch komplex; wirtschaftlich mit viel Potenzial ausgestattet; sozial herausfordernd; und rechtlich noch kaum verfasst. Wo eingekauft wird, gelernt, gespielt, wo Inhalte erstellt werden, da sind Normen relevant. Wo wir aktiv sind, äußern wir Meinungen, wir treten mit anderen in Kontakt und in Konflikt. Normen im Metaverse – wie Normen generell – lösen Verteilungsprobleme, Koordinationsprobleme, Kooperationsprobleme; sie haben eine Gestaltungs-, Befriedungs- und Ausgleichsfunktion. Aber wer setzt die Regeln für die Governance der Metaverse; und die Governance in den Metaversen?
Zentrale Herausforderungen der Regulierung des Metaverse als virtuelles, immersives und interaktives Raumkonzept, das durch die Verschmelzung der physischen und digitalen Welt entsteht, liegen in den Bereichen Datenschutz und Privatsphäre, Sicherheit, Content Governance und Interoperabilität und Offenheit. Der Vortrag führt in den Status Quo, in Herausforderungen und Perspektiven der Regulierung ein.
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Donnerstag | 28.09.2023 | 10:00 Uhr | online
Künstlicher Rassismus: Zum Verhältnis von Repräsentation und Diskriminierung im Diskurs um Künstliche Intelligenz und ihre Bedeutung für immersive virtuelle Umgebungen – eine Bestandsaufnahme für die politische Bildung
Referentin: Dr. Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt, Arbeitsgruppe “KIRA – KI und Rassismus“
Für die Verhandlung des Metaverse ist bedeutsam, dass generative KI einen immer stärkeren Einfluss auf immersive virtuelle Räume haben wird. Adaptiver und reaktiver Content in solchen Umgebungen wird verstärkt von KIs produziert werden. In diesem Zuge ist ein Szenario denkbar, in welchem KI-Sprachmodelle personalisierte Welten bauen, die Einstellungen der Nutzer*innen im Wesentlichen affirmieren, sie in problematischen Haltungen bestärken und ideologische Cocooning-Effekte forcieren. Die ohnehin niedrige Hemmschwelle im Metaverse tut da ein Übriges. Strukturellen Aspekte von KI-Rassismus werden in immersiven Umgebungen einen exponentiellen Effekt haben: Rassistische Echokammern in virtuellen Welten werden zwangsläufig nach außen leaken, die Gesellschaft prägen – und diese wiederum als Quelle von KI-Content-Generatoren dienen.
Wie sind die Möglichkeitsbedingungen einer Verwendung von KI in immersiven Umgebungen, die rassismus- und antisemitismussensibel ist? Welche ethischen, gesellschaftlichen, politischen, juristischen Benchmarks müssen für diese Form des automatisierten worldbuilding gesetzt werden? Wie können Rahmenbedingungen in Compliance und Corporate Policy aussehen? Welche Einspruchsmöglichkeiten muss die Gesetzgeber*in haben? Und welche Bedeutung hat dabei das zivilgesellschaftliche Engagement?
Dezentralisierte Autonome Organisationen (DAO) im Metaverse
Donnerstag | 14.09.2023 | 10:00 Uhr | online
Referentin: Julia Ebner
In dem Vortrag wird untersucht, wie dezentrale autonome Organisationen (DAOs) im Metaverse von extremistischen und antidemokratischen Akteuren ausgenutzt werden könnten. DAOs sind digitale Einheiten, die kollaborativ und ohne zentrale Führung verwaltet werden und auf der Grundlage der Blockchain funktionieren. DAOs ermöglichen es Internetnutzern, ihre eigenen Organisationsstrukturen zu schaffen, die bei Finanztransaktionen und der Festlegung von Regeln nicht mehr die Beteiligung einer dritten Partei erfordern. Das Weltwirtschaftsforum beschrieb DAOs als „ein Experiment, um die Art und Weise, wie wir uns verbinden, zusammenarbeiten und etwas schaffen, neu zu gestalten“. Sie könnten jedoch auch zu neuen Bedrohungen führen, die sich aus der dezentralen Mobilisierung von Extremisten ergeben, wie z. B. die Planung von Anschlägen oder koordinierte Kampagnen mit Hassreden. Sie könnten eine Gefahr für Minderheitenrechte darstellen, die Rechtsstaatlichkeit in Frage stellen, Wahlbeeinflussungskampagnen erleichtern und Institutionen stören, die derzeit als Grundpfeiler demokratischer Systeme gelten.
The event will be held in English.
Julia Ebner ist Senior Research Fellow am Institute for Strategic Dialogue (ISD), wo sie Projekte zu Online-Extremismus, Desinformation und Hassreden geleitet hat. Auf der Grundlage ihrer Forschungen hat sie zahlreiche Regierungen, Nachrichtendienste und Technologieunternehmen beraten und internationale Organisationen wie die UN, die OSZE, Europol und die NATO beraten. Ebners erstes Buch The Rage: The Vicious Circle of Islamist and Far-Right Extremism wurde mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch des Jahres 2018 ausgezeichnet und von der Bundeszentrale für politische Bildung als Unterrichtsmaterial in ganz Deutschland verbreitet. Ihr zweiter Bestseller Going Dark: The Secret Social Lives of Extremists wurde mit dem Preis „Wissenschaftsbuch des Jahres 2020“ des österreichischen Bundesministeriums für Bildung sowie dem Caspar Einem Preis 2022 ausgezeichnet. Ihr neues Buch Going Mainstream: How Extremists Are Taking Over wurde im Juni 2023 veröffentlicht. Julia hat gerade ihren Doktortitel in Anthropologie an der University of Oxford erworben.
Ausgebliebene Aufarbeitung. Zum Umgang mit dem jüdischen Erbe Halberstadts in der DDR
Donnerstag | 13.07.2023 | 18:00 Uhr | online
Ausgebliebene Aufarbeitung. Zum Umgang mit dem jüdischen Erbe Halberstadts in der DDR
Vortrag und Diskussion mit PD Dr. Philipp Graf (Dubnow-Institut)
Hinweis: Die Veranstaltung wird doch nicht auf dem Magdeburger Campus, sondern auf der Online Plattform-Zoom stattfinden.
Der Vortrag untersucht den Umgang mit dem jüdischen Erbe Halberstadts in der DDR und fragt nach den Spätfolgen dieser weithin ausgebliebenen Aufarbeitung. Bis in die 1930er Jahre beherbergte das im Vorharzland gelegene Halberstadt einen der bedeutendsten Orte jüdischen Lebens in Mitteldeutschland. Dort waren jüdische Bürger seit dem 19. Jahrhundert wesentlich am wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt beteiligt gewesen; zugleich hatten sie ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges Zentrum der gesetzestreuen Strömung des deutschen Judentums, der Neo-Orthodoxie, gebildet. In der auf den antifaschistischen Widerstandskampf ausgerichteten Gedenkpolitik der DDR fand dieses Erbe keine Berücksichtigung, sondern wurde erst ab Ende der 1970er Jahre durch kirchliche Kreise wieder in Erinnerung gerufen – mit einschneidenden Folgen darauf, wie bis heute über die jüdische Vergangenheit gesprochen wird und welches Wissen darüber vorhanden ist.
Die Veranstaltung findet auf der Online-Plattform Zoom statt. Bitte melden Sie sich mit Name und Vorname unter der folgenden E-Mail-Adresse an: idk@h2.de Die Login-Daten werden Ihnen nach der Anmeldung per E-Mail zugesandt.
Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal veranstaltet. Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Der Vortrag findet im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Sachsen-Anhalt 2023 statt. Weitere Infos: https://jkt-sachsen-anhalt.de/
Migrations- und Lebensgeschichten in der DDR und Ostdeutschland
Mittwoch | 05.07.2023 | ab 17:30 Uhr | Technikmuseum Magdeburg | Dodendorfer Straße 65, 39112 Magdeburg
Migrations- und Lebensgeschichten in der DDR und Ostdeutschland
17:30 Uhr – 18:15 Uhr: Ausstellungsbesichtigung
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, an einer kostenlosen Führung durch die Sonderausstellung „‘Die DDR habe ich mir als Paradies vorgestellt‘ Auf den Spuren der Vertragsarbeit in Magdeburg“ im Technikmuseum Magdeburg teilzunehmen. Durch die Ausstellung führen wird János Ráduly, der als Zeitzeuge an dem Ausstellungsprojekt beteiligt ist. Wir bitten um vorige Anmeldung per E-Mail an idk@h2.de
Die Ausstellung zeichnet die Ankunft von Vertragsarbeitenden in der DDR, deren Alltag, die turbulenten Wendejahre und ihr heutiges Schaffen in Magdeburg und Umgebung nach. Sie gewährt Einblicke in die Erfahrungen dieser Menschen durch persönliche Fotos, Objekte und Medien und zeigt auch, warum sie trotz Widrigkeiten in Magdeburg eine neue Heimat gefunden haben und bis heute die Stadt mitgestalten. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Technikmuseums Magdeburg. Studierende der Studiengänge Mensch-Technik-Interaktion und Cross Media führten Interviews durch, erarbeiteten die Inhalte und gestalteten die Ausstellung. Das Technikmuseum beriet in Bereichen der musealen Vermittlung und Präsentation.
18:30 Uhr – 20:30 Uhr: Diskussionsrunde
Im Anschluss wird eine Diskussionsrunde mit Vu Thi Hoang Ha (LAMSA e.V.), Thomas Manhique (Tuanano-Klub Afrika e.V., Tatabu) und Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für demokratische Kultur) im Technikmuseum Magdeburg stattfinden. Die Zeitzeug:innen werden über Ihre biografischen Erfahrungen in der späten DDR, während der Wendezeit und in Ostdeutschland seit den 1990er Jahren berichten und diskutieren. Dabei wird es auch um ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit alltäglichem, politischem, zivilgesellschaftlichem und wissenschaftlichem Engagement gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sowie für ein selbstbestimmtes Leben gehen.
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA) am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal, des Technikmuseums Magdeburg, der Professur „Sozialwissenschaftliche Technikforschung“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.
Die Veranstaltung wird im Rahmen des IDLSA-Projektes vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Weitere Informationen: https://www.magdeburg.de/technikmuseum
Keywords in Refugee and Migration Studies: Words in Motion across the World
Freitag | 23.06.2023 | 16:00 Uhr – 17:30 Uhr | Online
Keywords in Refugee and Migration Studies: Words in Motion across the World
Online-Vortrag und Diskussion (in englischer Sprache)
• mit Dr. Ranabir Samaddar (Distinguished Chair in Migration and Forced Migration Studies, Calcutta Research Group, Kolkata, India)
• in Diskussion mit Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (Professur: Kindheit und Migration, Institut für demokratische Kultur, Hochschule Magdeburg-Stendal)
Keywords in refugee and migration studies are words in motion. They show in many cases the colonial and postcolonial imprint on them. It is necessary to not only review their histories but also the multiple deployments of terms for co-option. The question is: How do some words initially appearing minor to our general understanding become key to understanding the marginalities? Else, belonging to mainstream language, these words would have remained banal, vacuous, telling nothing of the hidden from our gaze the world of domination, contests, and struggles. These words quiz our theories of political existence. They also help us understand attempts by governments across the world to normalise “migration” by flexible control and management strategies. Hence, three points: (a) Precisely because these words are minor, they require patient digging into their histories, erasures, and paradoxically their status as “live words;” (b) Keywords in refugee and migration studies are contested in every sense of the meaning; hence they call for plurality of approach, collection, and configuration; and (c) Finally, turning “minor” meanings into interrogative gestures towards larger significations requires collective effort. This double nature of the minor words speaks of the duality of keywords.
Ranabir Samaddar is currently the Distinguished Chair in Migration and Forced Migration Studies, Calcutta Research Group, Kolkata, India. He belongs to the critical school of thinking and is considered as one of the foremost theorists in the field of migration and forced migration studies. His writings on migration, forms of labour, urbanization, and political struggles have signaled a new turn in post-colonial thinking. His influential works include the books: Imprints of the Populist Time (2023); The Postcolonial Age of Migration (2020); A Pandemic and the Politics of Life (2021). The Marginal Nation: Transborder Migration from Bangladesh to West Bengal (1999). He is currently the IMERA-EHESS Chair in Marseilles, under the “Necessary Utopias” Programme.
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Werkstatt: „Antirassismusarbeit im Migrationskontext“ (Professur: Kindheit und Migration) an der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA) am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal. Letzteres Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Anmeldung: Bitte melden Sie sich mit Name und Vorname unter der folgenden E-Mail-Adresse an: idk@h2.de Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Die Login-Daten werden Ihnen nach der Anmeldung per E-Mail zugesandt.
Theaterstück "LebensGeschichten" | Stendal | Kunstplatte e.V.
Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst! Das Leben in Stendal-Stadtsee ist aus vielerlei Gründen nicht immer eines der Einfachsten. Das Land Sachsen-Anhalt bietet viel freie Sicht, aber wenig Perspektive und Arbeit. In dem dicht bewohnten Stadtteil kommen und gehen Menschen aus aller Welt, wohnen beieinander und erleben den alltäglichen Wahnsinn miteinander. Manche (können) bleiben und finden Heimat, manche nicht. Einige sind schon immer da und beobachten den Wandel vom Balkon aus. Doch gerade aus diesen Verhältnissen ergibt sich auch die Vielfalt und Kraft der Stadtseer:innen.
Das sozialpolitische Projekt „StadtseeGeschichten – deine Geschichte (er)zählt!“ der Hochschule Magdeburg-Stendal und der SozialStärken gGmbH hat zusammen mit den Bewohner:innen und der Magdeburger Theaterpädagogin Sandy Gärtner den Versuch unternommen, den verschiedenen Lebenswirklichkeiten in Stadtsee eine Bühne zu geben. Das Stück erzählt den Alltag von Menschen in unterschiedlichen Alters- und Lebenslagen, in welchem u.a. Ämter, warten, Platz nehmen und den eigenen Platz in (der) Gesellschaft finden, eine zentrale Rolle spielen.
Wer nun neugierig geworden ist, den laden wir herzlich ein vorbeizukommen:
Am 19.06., um 19.00 Uhr zur Premiere (Einlass 18.30 Uhr) oder am 20.06., um 15.30 Uhr (Einlass 15.00 Uhr). Es gibt insgesamt 45 freie Plätze, der Eintritt ist frei, die Spielzeit beträgt ca. 60 Minuten. Die Aufführung finden statt in: Kunstplatte e.V. Adolph-Menzel-Str. 16, 39576 Stendal. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.
Anmeldungen bitte unter stefanie.kummer@sozialstaerken.de
Fachtag „Kinderrechte in Unterkünften für geflüchtete Menschen“
Donnerstag | 15.06.2023 |
Liebe Interessierte,
wir möchten sehr gerne auf den Fachtag „Kinderrechte in Unterkünften für geflüchtete Menschen“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal (Campus Stendal) am 15.06.2023 von 12-15 Uhr hinweisen. Der Fachtag wird von der Projektgruppe „Solidarische Stadtbürgerschaft – Solidarische Region Altmark“ veranstaltet. Die Projektgruppe wird von Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (Professur: Kindheit und Migration, Vorstand des Instituts für demokratische Kultur) geleitet. Weitere Informationen
Demokratie im Metaverse: Erkenntnisse aus VR Gaming und Social VR
Donnerstag | 15.06.2023 | 10:00 Uhr | Online
Demokratie im Metaverse: Erkenntnisse aus VR Gaming und Social VR
VR Gaming zwischen Demokratieförderung und Rechtsextremismus: Bedrohungen und Potentiale für die digitale Zivilgesellschaft
Keynote von Mick Prinz (Projektleitung Good Gaming – Well Played Democracy)
Immersive Welten zu erschaffen und soziale Interaktionen zwischen User*innen zu ermöglichen ist schon lange integraler Bestandteil von digitalen Spielewelten. Auch die extreme Rechte nutzt die von Videospielräumen bereitgehaltenen Möglichkeiten, um sich an verschiedenen Stellen im Gaming zu vernetzen, Gruppen aufzubauen und menschenverachtende Inhalte zu verbreiten. Besonders Plattformen wie Roblox, Minecraft oder GTA Online sind anfällig für eine rechtsextreme Metapolitik. Entwicklung und Design virtueller Realitäten und des Metaverse` muss auf diese Erfahrungen zurückgreifen und die Bedrohungen, aber auch die Chancen aus der Gaming-Welt mitdenken.
Worldbuilding in Social VR:Politische Implikationen von Avatar- und Raumgestaltung in VRChat, Rec Room und anderen
Keynote von Arne Vogelgesang (Verein zur Untersuchung Sozialer Komposition)
Angesichts der Tatsache, dass viele Social-VR-Plattformen dazu neigen, sich in hohem Maß auf nutzer*innengenerierte Inhalte zu stützen, sind Entscheidungen über die Möglichkeiten und Grenzen der Beeinflussung von "Look and Feel" virtueller sozialer Räume nicht nur technische Fragen, sondern wichtiger Faktor in der Herausbildung der politischen Kultur solcher Räume: Entscheidungen über die Möglichkeiten ästhetischer Teilhabe sind auch Entscheidungen über Governance. Doch während User Safety und Schutz vor digitalisierter Gewalt anerkannt wichtige Aspekte der Gestaltung inklusiver sozialer Räume in VR sind, ist die Rolle ihrer Ästhetik in Bezug darauf weniger klar zu bewerten. Dieser Vortrag skizziert beispielhaft die Feature Sets einiger sozialer VR-Plattformen dahingehend, wie sie ästhetische Mitgestaltung durch Nutzer*innen ermöglichen, fördern und kontrollieren und spekuliert über die Einflüsse unterschiedlicher Modelle von Content-Produktion auf die Entstehung von Communities in Social VR.
Die Veranstaltung wird vom Projekt Immersive Demokratie am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal organisiert. Das Projekt Immersive Demokratie ist Teil des European Metaverse Research Network. Das Netzwerk wird unabhängig von den Forschungseinrichtungen geleitet, die durch eine nicht zweckgebundene Spende von Meta gefördert wurden. Weitere Informationen: www.immersive-demokratie.de/
30 Jahre AsylbLG: (K)ein Recht auf menschenwürdige Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe?
Donnerstag | 08.06.2023 | 16:00 bis 19:00 Uhr | Campus Magdeburg | Audimax, Haus 15
30 Jahre AsylbLG: (K)ein Recht auf menschenwürdige Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe?
Vortrag mit Volker Gerloff (Rechtsanwalt)
Im Mai und Juni 1993 wurde das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Seitdem ist das Gesetz die rechtliche Grundlage für die Existenzsicherung, aber auch für die Versorgung bei Krankheit, Behinderung und Pflegebedürftigkeit für bestimmte geflüchtete Menschen in Deutschland. Betroffene vom AsylbLG sind zumeist auf Unterstützung angewiesen, wenn beispielsweise fachärztliche Behandlungen, Therapien oder Hilfsmittel wie Rollstühle, Prothesen, Leistungen zur Eingliederungshilfe oder Pflegeleistungen benötigt werden. In dem Vortrag wird Rechtsanwalt Volker Gerloff die sozialrechtliche Schlechterstellung im AsylbLG im Sinne einer menschenrechtsorientierten Sozialen Arbeit problematisieren. Darauf aufbauend wird anhand von Fallbeispielen aus der Praxis aufgezeigt, welche Handlungsmöglichkeiten Sozialarbeitende und Rechtsanwält:innen haben, um gemeinsam mit vom AsylbLG-Betroffenen eine menschenwürdige Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe durchzusetzen.
Dies ist eine Veranstaltung der Professur „Recht in der Sozialen Arbeit“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal in Kooperation mit dem Institut für demokratische Kulturder Hochschule Magdeburg-Stendal sowie dem Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt.
Hate Speech in Metaverse
Donnerstag | 01.06.2023 | 10:00 Uhr – 11:30 Uhr | Online
Hate Speech in Metaverse
Vortrag und Diskussion (in englischer Sprache)
• mit Danielle Shanley (Maastricht University)
• und Esen Küçüktütüncü (documentary filmmaker, visual artist, and researcher in VR and Clinical Psychology)
This presentation will explore the impact of bias and hate speech on social harmony in extended reality (XR) platforms. Drawing on research from psychology, ethics and linguistics we will discuss the language and practices that contribute to bias and hate speech and how they affect individuals and communities. Having examined the ways in which bias and hate speech are propagated in XR spaces, we will then begin to explore a number of ways in which they could be prevented or mitigated.
Die Veranstaltung wird vom Projekt Immersive Demokratie am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal organisiert. Das Projekt Immersive Demokratie ist Teil des European Metaverse Research Network. Das Netzwerk wird unabhängig von den Forschungseinrichtungen geleitet, die durch eine nicht zweckgebundene Spende von Meta gefördert wurden. Weitere Informationen: www.immersive-demokratie.de/
„Ein Hauch von Wendestimmung!“ – zur Gegenwart von Geschichte in der ostdeutschen Protestkultur
Donnerstag | 01.06.2023 | 18:15 Uhr | Campus Magdeburg | Haus 14 | Hörsaal 2
„Ein Hauch von Wendestimmung!“ – zur Gegenwart von Geschichte in der ostdeutschen Protestkultur
Vortrag und Diskussion mit Dr. Alexander Leistner (Universität Leipzig)
Der Vortrag skizziert Linien einer „langen Geschichte“ von Protesten in Ostdeutschland. Charakteristisch für diese Geschichte sind Misserfolge (HARTZ IV) und vergessene Erfolge (Bombodrom) und an Straßenproteste geknüpfte Unmittelbarkeitserwartungen, die sich zuweilen aus der Unmittelbarkeitserfahrung der Demonstrationen des sog. „Wendeherbstes“ speisen. Dabei werden verschiedene Proteste in sich zunehmend vereindeutigende Krisendeutungen eingebettet – und in eine seit Jahrzehnten bestehende straßenpolitische Dominanz der extremen Rechten.
Der Vortrag wird im Rahmen des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA) am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal veranstaltet. Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Weitere Informationen: www.h2.de/idk
Wie kann demokratische Teilhabe im Metaverse ganz konkret aussehen?
Dienstag | 16.05. | 10 Uhr – 11:30 Uhr | Online
2021 stellte Meta Platforms seine Vision des Metaverse vor und löste damit eine Debatte über die Zukunft der digitalen Welt aus. Während einige das Metaverse als eine vielversprechende neue Umgebung betrachten, sehen andere darin eine potenzielle Bedrohung für unsere bereits polarisierte Welt oder einen Ort an dem Menschen in alternative Realitäten flüchten. In Anlehnung an die Erwartungen und Bedenken, die zu Beginn der 2010er Jahre im Zusammenhang mit sozialen Online-Netzwerken geäußert wurden, stellt sich die Frage, wer dafür sorgen wird, dass das Metaverse, sollte es „the next big thing“ werden, ein demokratischer und deliberativer Raum ist. Wie kann demokratische Teilhabe im Metaverse ganz konkret aussehen? Wie könnten beispielsweise Städte und Kommunen immersive Systeme nutzen um Bürger:innen teilhaben zu lassen?
Plattformen der digitalen Beteiligung ermöglichen es Bürger:innen, sich asynchron und ortsunabhängig an lokalen Entscheidungsfindungsprozessen, wie etwa der Stadtplanung, zu beteiligen. Gleichzeitig gelingt es diesen Plattformen aber nicht, die breite Bevölkerung abzuholen. Dies liegt einerseits an generellen Hürden von Beteiligungsprozessen, anderseits an der Usability der digitalen Tools. In verschiedenen Studien konnten Vorteile des Einsatzes von immersiven Systeme für die partizipative Stadtplanung herausgearbeitet werden. In dem Beitrag sollen Ergebnisse vorgestellt und zugleich diskutiert werden, wie Städte und Kommunen das Metaverse für sich nutzen können, um ihre Bürger:innen an Weiterentwicklungen ihres direkten Umfelds teilhaben zu lassen. Ansätze digitaler Twins sollen vorgestellt und zugleich erörtert werden, wie im Sinne einer Demokratisierung der Technologieentwicklung inklusivere immersive Systeme gemeinsam mit verschiedenen Akteuren entwickelt werden können.
Mit Beiträgen u.a. von:
· Dr. Jonas Fegert (Abteilungsleiter Information Management and Analytics, Information Process Engineering (IPE), FZI Forschungszentrum Informatik)
Die Veranstaltung wird vom Projekt Immersive Demokratie am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal organisiert. Weitere Informationen: https://www.metaverse-forschung.de/
Registrierung: Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Bitte melden Sie sich rechtzeitig auf der Warteliste für die Veranstaltung unter dem folgendem Link an: https://www.eventbrite.com/e/burgerinnenbeteiligung-im-metaverse-tickets-598947226277?aff=ebdsoporgprofile
Bestätigungen mit dem Teilnahmelink werden bis zum 09.05.2023 verschickt.
"Community-Kapitalismus" - Sorgearbeit als Demokratieproblem
Dienstag | 16.05. | 18:30 Uhr | Online
Die demokratische Zivilgesellschaft Sachsen-Anhalts ist in den vergangenen 20 Jahren von zahlreichen Engagierten aufgebaut worden, die Initiativen gegründet, Kundgebungen und Fachveranstaltungen organisiert, sich vernetzt und professionalisiert haben. Ohne Zweifel ist dies eine Erfolgsgeschichte. Basis ist ein großes Ausmaß ehrenamtlich-unbezahlter und eher gering entlohnter Arbeit im Sozialen Sektor. Im Zentrum der Veranstaltung steht die These, dass notwendige und anerkennenswerte Arbeit wie diese als Teil der gesellschaftlichen Sorgearbeit (in Familien, Kitas, Pflege etc.) ausgebeutet wird und dass dies ein Demokratieproblem darstellt.
Dr.in Tine Haubner (Friedrich Schiller Universität Jena) führt in die grundlegenden Thesen ihres mit Silke van Dyk verfassten Buchs ,Community-Kapitalismus‘ ein. Dass und warum Sorgearbeit insgesamt unter Druck gerät und was das Netzwerk Care Revolution dem entgegensetzt, erläutert Dr.in Barbara Fried (Rosa Luxemburg Stiftung). Eingeladen sind und mitdiskutieren werden Vertreterinnen des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt. Moderation: Prof.in Dr.inKatrin Reimer-Gordinskaya (Institut für demokratische Kultur)
Bitte melden Sie sich mit Name und Vorname unter der folgenden E-Mail-Adresse an: idk@h2.de Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Die Login-Daten werden Ihnen nach der Anmeldung per E-Mail zugesandt.
Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal veranstaltet. Das Projekt und die Veranstaltung wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Auftaktveranstaltung
Liebe Kolleg:innen, liebe Interessierte
Anlässlich der Gründung des IdK laden wir alle Interessierten zu einer ganztägigen Auftaktveranstaltung auf dem Campus Magdeburg am 06. Dezember 2022 ein. Ziel der Veranstaltung ist es, die im Entstehen befindliche Forschungsagenda des IdK vorzustellen und erste Grundsteine für den Wissenschaft-Praxis-Austausch zu legen. Inhaltlich wird sich die Veranstaltung an den drei Schwerpunkten des IDLSA-Projektes orientieren:
- jüdisches Leben und Antisemitismus
- (post-)migrantisches Leben und Rassismus
- Strukturen, Ideologien und Strategien der äußerstenRechten
Wir werden uns jedem Schwerpunkt im Rahmeneiner Podiumsdiskussion widmen. Hierzu haben wir Vertreter:innen aus Politik, Zivilgesellschaft undWissenschaft eingeladen. Abschließend möchten wir gern mit Ihnen anstoßen. Wir hoffen, dass wir Ihr Interesse geweckt haben, und freuen uns, Sie vor Ort begrüßen zu dürfen.
Anmeldung
Wir bitten alle Interessierte, sich bis zum 5.12.2022 mit Namen, Vornamen und eventueller institutioneller Anbindung per Email unter idk@h2.de anzumelden. Wir möchten die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung oder Behinderung stärken. Bitte teilen Sie uns Ihren Unterstützungsbedarf mit.
Programmplan
10:00 Ankunft
10:30-10:45 Begrüßung durch die Institutsleitung
- Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya (Professorin für Kindliche Entwicklung, Bildung und Sozialisation, Hochschule Magdeburg-Stendal)
- Prof. Dr. Matthias Quent (Professor für Soziologie, Hochschule Magdeburg-Stendal)
10:45-11:15 Grußworte und Impulse aus Politik und Zivilgesellschaft
- Daniel Grunow (stellvertretend für Dr. Wolfgang Schneiß, Ansprechpartner für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus)
- Timo Reinfrank (Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung)
11:15-11:30 Kaffeepause
11:30-13:00 Panel I
Sachsen-Anhalt als Postmigrationsgesellschaft? Zum Stand der gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen um Migration, Rassismus und Heterogenität“
- Susi Möbbeck (Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung & Integrationsbeauftragte der Landesregierung)
- Mamad Mohamad (Geschäftsführer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.)
- Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (Professorin für Kindheit und Migration, Hochschule Magdeburg-Stendal)
- Moderation: Dr. Helge Petersen (Projekt „Integrative Demokratie Forschung im Land Sachsen-Anhalt“, Hochschule Magdeburg-Stendal)
13:00-14:00 Mittagspause
14:00-14:30 Grußworte und Impulse aus Wissenschaft und Politik
- Prof.in Dr.in Manuela Schwartz (Rektorin & Professorin für Historische Musikwissenschaft, Hochschule Magdeburg-Stendal)
- Peter Hinrichs (Referent für Forschung, Technologietransfer, Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft im Ministerium für Wissenschaft, Energie Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen- Anhalt)
14:30-15:00 Kaffeepause
15:00-16:30 Panel II
„Antisemitismus in einer heterogenen Gesellschaft. Über Entwicklungen, Dynamiken und Gegenmaßnahmen in Sachsen-Anhalt“
- Tobias Krull (MdL von Sachsen-Anhalt, CDU)
- Daniel Grunow (Referent des Ansprechpartners für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus)
- Marina Chernivsky (Vorstand und Geschäftsführerin von OFEK e.V. – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung)
- Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya
- Moderation: Martina Sander (Projekt „Integrative Demokratie Forschung im Land Sachsen-Anhalt“, Hochschule Magdeburg-Stendal)
16:30-16:45 Kaffeepause
16:45-18:15 Panel III
„Alles neu macht der Herbst?‘ Dynamiken und Kontinuitäten extrem rechter Proteste“
- Henriette Quade (MdL von Sachsen-Anhalt, DIE LINKE)
- David Begrich (Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.)
- Prof. Dr. Matthias Quent
- Moderation: Nikolas Dietze (Projekt „Integrative Demokratie Forschung im Land Sachsen-Anhalt“, Hochschule Magdeburg-Stendal)
18:15 Empfang
Immer am Montag – Zum aktuellen Stand des Protestgeschehens rund um den „heißen Herbst“ in Ostdeutschland
Öffentlicher Vortrag und Diskussion mit David Begrich (Miteinander e.V.)
Seit Spätsommer gehen in zahlreichen ostdeutschen Städten Menschen gegen die Energiekrise
und die Folgen der Inflation auf die Straße. Sichtbar wird dabei sowohl die Heterogenität
des Protests als auch ein Kern derer, die bereits im Kontext der Querdenken Proteste
zu Corona oder zu Pegida auf die Straße gehen. Der Vortrag skizziert das Protestfeld, seine
Akteure und fragt nach den Mobilisierungsmechanismen und der Ambivalenz sozialen Protests
in Ostdeutschland.
David Begrich ist Mitarbeiter der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander – Netzwerk
für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. in Magdeburg.
Digitaler Kick-Off zu einem neuen Forschungs- und Handlungsfeld: Chancen und Risiken immersiver Technologien für die Demokratie
Donnerstag | 27.04.2023 | 10 Uhr – 13Uhr | Online
Das Metaverse verspricht digitale Freiheit und immersive Erlebnisse in einer ganz neuen Form. Jedoch ist unklar, ob und wie demokratische Strukturen und Kulturen im Metaverse umgesetzt werden können und sollten. Darüber wollen wir mit Ihnen am 27.04.2023 in einem dreistündigen Workshop diskutieren. Das Symposium findet über Zoom statt und bildet den Auftakt für eine Veranstaltungsreihe des Forschungsprojekts “Demokratische Kultur in immersiven Umgebungen”. Die Events dienen der Vorstellung und Diskussion neuer Studien und Entwicklung sowie der transdisziplinären Vernetzung.
Mit Beiträgen von:
- Dr. Georg Plattner (ITAS)
- Dr. Laura Hrivi & Marie von Stauffenberg (Meta)
- Prof. Dr. Matthias Quent (H2)
- Dr. Octavia Madeira (ITAS)
Das Symposium ist eine Kooperationsveranstaltung des Projektes immersive Demokratie am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal (Prof. Dr. Matthias Quent) mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) (Dr. Georg Plattner, Dr. Octavia Madeira) im Rahmen des European Metaverse Research Network. Weitere Informationen zum Projekt immersive Demokratie: https://www.metaverse-forschung.de/
Es gelten Chatham House Rules.
Registrierung: Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 13.04.2023 auf der Warteliste für die Veranstaltung unter dem folgenden Link an: https://www.eventbrite.com/e/demokratie-im-metaverse-chancen-und-risiken-tickets-560168096857
Bestätigungen mit dem Teilnahmelink werden bis zum 20.04.2023 verschickt.
Kontakt
Webseite: idk-lsa.de
E-Mail: idk@h2.de
Vorstandsvorsitz
Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya
Tel.: (03931) 2187 3821
E-Mail: katrin.reimer(at)h2.de
Besucheradresse: Hansestadt Stendal, Osterburger Straße 25, Haus 3, Raum 2.08
Prof. Dr. Matthias Quent
Tel.: (0391) 886 49 58
Fax: (0391) 886 42 93
E-Mail: matthias.quent@h2.de
Besucheradresse: Haus 1, Raum 1.31
Sprechzeit: