Sissy Halboth - Betriebswirtschaftslehre

Foto Sissy Halboth

Sissy Halboth hat 2016 ihr Studium der Betriebswirtschaft abgeschlossen und danach ihre Erfüllung in der selbstständigen Coachingarbeit gefunden. Wenn sie gerade nicht mit Ihrer Geschäftspartnerin zusammen Menschen auf ihrem beruflichen Weg berät, trifft man die 32-jährige Magdeburgerin beim Zumba, Stehpaddeln oder auf dem Tanzparkett der Datsche, wo sie sich auch gerne zu dem einen oder anderen philosophischen Gespräch auf der Couch niederlässt.

1.     Frau Halboth, warum haben Sie sich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal und im Speziellen für den Studiengang Betriebswirtschaft entschieden?

Damals habe ich in einer Bank gearbeitet und empfand ein Studium im Bereich Betriebswirtschaft als sinnvoll. Ich wollte dieses Fach studieren, weil ich finde, dass man das Wissen, egal wie man sich später beruflich entscheidet, auf die Grundstruktur jedes Unternehmens anwenden kann. Auch fällt es leichter, unternehmerische Entscheidungen besser nachzuvollziehen und in der Tiefe zu verstehen. Da ich Vollzeit beschäftigt war, suchte ich nach einer Möglichkeit, das Studium berufsbegleitend zu absolvieren, was, wie ich finde, wirklich gut durch die Hochschule umgesetzt wurde. Rückblickend würde ich mich genauso wieder entscheiden.

2.     Welche Erkenntnisse haben Sie aus Ihrer Studienzeit mitgenommen? Hat Sie das Studium auch menschlich geprägt?

Ich hatte zu Beginn wirklich Respekt vor dieser neuen Herausforderung. Ich habe mich gefragt, ob ich das alles schaffen kann. Trotz aller Zweifel entschied ich mich sogar für eine zweite Spezialisierung nach dem Grundstudium, weil ich alles so spannend und wissenswert fand. Ich habe super nette Menschen kennengelernt, mit denen ich jetzt sogar noch, Jahre später, Kontakt habe. Durch das Studium bin ich zuversichtlicher und mutiger geworden. Es gibt fast nichts, was nicht wahr werden kann mit etwas Anstrengung und Biss. Hätte ich mich damals nicht für das Studium entschieden, hätte ich mich mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht selbstständig gemacht. Das grundlegende Wissen dazu habe ich im Studium gelernt.

3.     Würden Sie rückblickend auf Ihre berufliche Laufbahn heute andere Entscheidungen treffen? Falls ja, welche?

Vor ein paar Jahren noch zweifelte ich an meinem beruflichen Weg. Doch heute bin ich glücklich damit, wie alles gelaufen ist. Denn wäre mein Weg an der einen oder anderen Stelle anders verlaufen, wer weiß, ob ich jetzt da wäre, wo ich heute stehe. Ich habe meine Berufung zum Beruf gemacht und zusammen mit meiner Geschäftspartnerin ein eigenes Unternehmen gegründet. Diese Freiheit des Arbeitens und für Entscheidungen verantwortlich zu sein möchte ich heute gegen nichts Anderes mehr eintauschen.

4.     Gibt es aus Ihrer Studienzeit eine lustige oder spannende Anekdote, die Sie uns erzählen möchten?

Ja, eine spannende Story hatte ich, die mich fast zum Verzweifeln gebracht hat. Als ich kurz vor Abgabe meiner Abschlussarbeit stand, hatte mein Laptop beschlossen, den Dienst zu quittieren. Ich hatte nur Fragmente der Arbeit extern abgespeichert, nicht die ganze Arbeit. Ich hatte jedoch ein Buch, in dem ich mir viele Notizen und Quellen aufgeschrieben hatte. So habe ich die Arbeit noch einmal schreiben müssen in kürzester Zeit. Ich habe einen Laptop geliehen und los ging's. Ich glaube, die Arbeit steht heute in der Hochschulbibliothek. Das war eine aufregende Zeit, die ich mir anders gewünscht hätte.

5.     Haben Sie heute noch Kontakt zu ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen oder anderweitige Verbindung zur Hochschule?

Ja, ich habe noch lockeren Kontakt zu einigen, insbesondere durch die sozialen Medien.

6.     Wie verlief Ihr Einstieg ins Berufsleben nach dem Abschluss?

In meiner Bewerbungsphase war der Abschluss bei den meisten Unternehmen ein Pluspunkt, insbesondere auch deshalb, weil es berufsbegleitend war. Das fanden die meisten beeindruckend und zeigte Willen zur Weiterentwicklung und Belastbarkeit.

7.     Sie sind seit Januar 2021 als Unternehmerin selbstständig tätig. Erzählen Sie unseren Leserinnen und Lesern doch kurz, was Sie tun und warum Sie sich zu diesem Schritt entschlossen haben.

Während meines Studiums, besonders während meiner Abschlussarbeit, wurde für mich immer klarer, dass ich in der Arbeit mit Menschen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema „Innerer Kündigung“ unter betriebswirtschaftlichen Aspekten eine Mission und eine große Aufgabe für Unternehmen gesehen habe und heute immer noch sehe. Ein wertschätzendes und konstruktives Miteinander ist das, was ich mir wünsche. Um dieses Thema selbstbestimmt anzugehen, habe ich mit meiner Geschäftspartnerin die H & L Coaching GmbH gegründet und wie der Name schon vermuten lässt, sind wir im Bereich Coaching, Beratung und Training tätig. Seit 2018 bin ich in diesem Bereich bereits aktiv. Während dieser Zeit bis ca. Ende 2020 wuchs der Wunsch ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ich habe meine Berufung zum Beruf gemacht und tue das, was ich gern tue, jeden Tag und eigenverantwortlich. Mehr Freiheit kann ich mir nicht vorstellen. Unsere Themenschwerpunkte sind Karrierecoaching (von der Bewerbung bis zum On-Boarding-Prozess), Teambuilding, Führungskräftecoaching und Kommunikationscoaching. Weil es uns wichtig war, Coaching auch für Menschen anzubieten, die nicht in üppigen Verhältnissen leben, haben wir unsere Konzepte zertifizieren lassen. Das bedeutet, dass Menschen, die z.B. bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter gemeldet sind, auch ein Coaching bei uns buchen können und die Kosten übernommen werden. Zudem gibt es auch Förderprogramme für Berufstätige, die sich an den Kosten beteiligen.

8.     Was waren die größten Hürden, die Ihnen auf diesem Weg gegenüberstanden und was die größten Erfolgserlebnisse?

Hürden gab und gibt es immer wieder. Die Pandemiesituation war solch eine Hürde zum Beispiel. Im Lockdown war es eine große Herausforderung unsere Räume einzurichten. Eine andere Hürde war die Wahl des richtigen Steuerberaters. Hier haben wir eine top Kanzlei in Magdeburg gefunden, die uns seit der Gründung begleitet, von der Wahl der passenden Unternehmensform über Gründungsmodalitäten bis hinzu zur Unterstützung bei der kompletten Kommunikation mit den Finanzbehörden. Außerdem arbeitet diese Kanzlei weitestgehend digital, so wie wir uns das auch gewünscht haben. Eine weitere Hürde besonders am Anfang, war die Finanzierung unseres Projektes. Dort stand uns ein echter Gründungsexperte zur Seite, der uns bei unserem Businessplan und bei allen Behördengängen und Bankterminen begleitet hat. Marketing-technisch betreut uns eine moderne Agentur, von der Logoentwicklung über Website bis hin zur Visitenkarte. Alles allein zu schaffen und mit einer gewissen Qualität umzusetzen, ist als Gründerin kaum zu bewerkstelligen. Unsere Kernkompetenz ist Coaching, für alles andere gibt es Experten im jeweiligen Berufsfeld. Nur mit dieser Unterstützung können wir sagen, dass wir endlich die Auftragslage haben, die wir uns gewünscht haben. Damit sind wir überglücklich.

9.     Möchten Sie unseren zukünftigen Absolventinnen und Absolventen abschließend noch einen Rat mit auf den Weg geben?

Bleibt mutig, selbstreflektiert und glaubt an das, was ihr zu geben habt (Wissen, Erfahrung, Kompetenzen). Organisiert euch in Lerngruppen, das hilft Kontakte zu knüpfen und vor allem dabei, dass der Stoff auch besser hängen bleibt. Für mich war unsere Lerngruppe einer der entscheidenden Faktoren, mein Studium erfolgreich zu absolvieren.

Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!

(Foto: privat)

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